Hackerangriff: Homepage der GEMA (weiter) offline

Michael Günsch
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Der Internetauftritt der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) ist seit einiger Zeit nicht zu erreichen. Die Ursache ist offenbar ein weiterer Angriff der berüchtigten Gruppe „Anonymous“, die zwischenzeitlich die Seite in Beschlag nahmen.

Wie Spiegel Online berichtet, hatten Hacker bereits am Montagmorgen die GEMA-Seite außer Gefecht gesetzt. Besucher seien dann auf eine Fake-Seite weitergeleitet worden, die als Hintergrundbild einen Screenshot der echten GEMA-Homepage besaß. Jedoch prangte im Vordergrund ein Fenster, dessen Aufmachung an Warnhinweise von YouTube erinnerte, was sicherlich als Anspielung auf die andauernden Streitigkeiten zwischen der GEMA und der Videoplattform zu sehen ist. Folgender Text war dort zu lesen:

„Leider ist diese Seite (nicht nur) in Deutschland nicht verfügbar, da sie auf ein Unternehmen verweisen könnte, für das Anonymous die erforderlichen Freiheitsrechte nicht eingeräumt hat. Das tut uns leid. Nicht!“

Hackerangriff: Homepage der GEMA offline
Hackerangriff: Homepage der GEMA offline

Bereits im Juni hatte es eine DDoS-Attacke auf die GEMA-Website gegeben zu der sich ebenfalls „Anonymous“ bekannte. Nach dem erneuten Angriff, der womöglich durch eine kritische Sicherheitslücke ermöglicht worden sei, war die Seite zunächst nur sporadisch und schließlich komplett nicht erreichbar.

Am Montagnachmittag bezog die GEMA in ihrem Blog Stellung zu den Vorkommnissen. Demnach habe der Angriff bereits am Sonntagnachmittag begonnen. Man bestätigt zudem, dass es sich diesmal nicht um eine DDoS-Attacke sondern einen Angriff „auf die Inhalte des Webservers“ handele. Man arbeite mit Hochdruck daran, das Online-Angebot schnellstmöglich wieder vollständig in Betrieb nehmen zu können.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist die GEMA-Website aber weiterhin (noch) nicht erreichbar.

Wir danken unseren Lesern addicT*, Zensai und XRJPK
für die Hinweise und den Screenshot!