Ubisoft nennt Gründe für ausbleibende PC-Versionen

Patrick Bellmer
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Nicht zuletzt durch in der Vergangenheit sehr restriktive Kopierschutzmaßnahmen hat der französische Entwickler und Publisher Ubisoft sich einen eher durchwachsenen Ruf erarbeitet. Nach den jüngsten Äußerungen von Creative Director Stanislas – verantwortlich für I am alive – dürfte sich daran wenig ändern.

Im Interview mit dem Branchenmagazin Incgamers sprach Stanislas über die Gründe, weshalb die Zahl der Spielkonvertierungen für den PC immer weniger werden würden: „Möglicherweise braucht man nur zwölf Kerle und drei Monate um das Spiel für den PC zu konvertieren, es sind keine hohen Kosten, aber dennoch Kosten. Wenn aber nur 50.000 Leute das Spiel kaufen, ist es das nicht wert.“. Man wisse, dass sich zahlreiche PC-Spieler über ausbleibende Umsetzungen von Konsolentiteln ärgern, die Frage sei aber, ob diese Personen das Spiel im Zweifelsfall auch kaufen würden.

Ähnlich klingt auch die Aussage seines Kollegen Sébastien Arnoult, derzeit bei Ubisoft verantwortlicher Produzent für Ghost Recon Online. Gegenüber PC Gamer betonte er, dass man sich an den Wünschen der Kunden orientiert hätte. Er selbst führt kein konkretes Beispiel an, dürfte damit aber die Lockerungen des DRM im Vergleich zwischen Titeln wie Silent Hunter 5 und Anno 2070 meinen. Während ersterer Titel noch eine dauerhafte Internet-Verbindung voraussetzte um genutzt werden zu können, reicht mittlerweile eine einmalige Aktivierung.

Da diese Anpassungen aber keine Wirkung gezeigt hätten, habe man sich für einen anderen Weg entschieden. „Als wir mit 'Ghost Recon Online' begannen, dachten wir auch an 'Ghost Recon: Future Soldier' [erscheint nur für Konsolen, Red.]; eine Umsetzung im klassischen Sinne ohne großen Aufwand, da wir wissen, dass 95 Prozent unserer Kunden das Spiel eh illegale Kopien verwenden werden.“, so Arnoult. Letztendlich habe man deshalb auf eine Umsetzung verzichtet.