300 Foxconn-Mitarbeiter drohten mit Massenselbstmord

Jirko Alex
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Über 300 Mitarbeiter des Auftragsfertigers Foxconn sollen Anfang Januar mit einem Massenselbstmord gedroht haben. Die chinesischen Angestellten einer Fabrik, welche die Xbox 360 für Microsoft herstellt, wollten auf diese Weise eine versprochene Abfindung durchsetzen.

Auslöser des Streits waren einem Bericht der chinesischen Watch China Times nach Forderungen der 300 Mitarbeiter nach einem höheren Gehalt. Als der taiwanische Hersteller Foxconn dieses ablehnte und den Mitarbeitern anbot, entweder zu den bisherigen Bedingungen weiterzuarbeiten oder mit einer Abfindung zu gehen, hätten sich viele Mitarbeiter für die Abfindung entschieden, so die Berichte.

Von einer solchen habe Foxconn im Nachgang aber nichts mehr wissen wollen, weshalb mehrere hundert Angestellte mit kollektivem Selbstmord drohten. Sie sollen sich auf das Dach der Fabrik im zentralchinesischen Wuhan begeben und dieses besetzt gehalten haben. Erst das Eingreifen des Bürgermeisters habe dazu geführt, dass die Angestellten das Dach verließen.

Foxconn ist – auch im Zusammenhang mit Auftragsproduktionen für Apple – immer wieder in den Fokus geraten. Im vergangenen Jahr starben insgesamt 14 Foxconn-Mitarbeiter durch Selbstmord. Der weltweit größte Auftragsfertiger mit über 1,2 Millionen Angestellten steht daher immer wieder in der Kritik, was auch auf die Auftraggeber zurückfällt. In diesem Fall will Microsoft den Vorgang nach eigenem Bekunden genau untersuchen. Dies geht aus einer Stellungnahme gegenüber dem Spielemagazin Kotaku hervor. Demnach nehme man die Arbeitsbedingungen in den Fabriken, die für die Redmonder fertigen, sehr ernst. Es gebe einen Verhaltenskodex für die Auftragsfertiger und die Bedingungen würden regelmäßig überprüft, so der Konzern weiter.

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