Erster ausführlicher Test des neuen Krait-SoCs

Patrick Bellmer
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Bereits vor drei Wochen war das Ergebnis eines ersten Benchmarks bekannt geworden, in dem es um die Leistungsfähigkeit der neuen Snapdragon-S4-SoCs aus dem Hause Qualcomm ging. Dabei zeigte sich, dass das verwendete Modell MSM8960 teils deutlich vor der Konkurrenz landete.

Nun hatten die Kollegen von Anandtech die Gelegenheit, eben dieses SoC auf Herz und Nieren zu testen – mit teils erstaunlichen Ergebnissen. Mittels einer vom Hersteller direkt zur Verfügung gestellten Mobile Development Platform, kurz MDP, konnte man einige Tests durchführen und diese direkt mit dem Vorgänger MSM8660 vergleichen. Zu den wichtigsten technischen Daten des MSM8960 gehören zwei Krait-Kerne, bei denen es sich um stark modifizierte ARM-Cortex-A15-Kerne handelt, die mit 1,5 Gigahertz getaktet sind, sowie um eine Grafikeinheit vom Typ Adreno 225.

Linpack Multi Thread
Linpack Multi Thread (Bild: anandtech.com)
BrowserMark
BrowserMark (Bild: anandtech.com)

Schon bei der reinen CPU-Leistung zeigt sich die Mehrleistung gegenüber fast allen bis dato erhältlichen Konkurrenzprodukten. So konnten im Linpack-Multi-Thread-Test die Resultate des MSM8660 mehr als verdoppelt, die des Samsung Galaxy Nexus nahezu verdreifacht werden. Sowohl im SunSpider-Benchmark als auch im BrowserMark wurden – sofern die Übersichten komplett sind – neue Bestwerte aufgestellt.

BaseMark
BaseMark (Bild: anandtech.com)
GLBenchmark
GLBenchmark (Bild: anandtech.com)

In puncto Grafikleistung schwanken die Ergebnisse je nach verwendetem Test. Generell zählt die GPU aber auch hier zur Spitzengruppe und muss sich in einigen Fällen nur von Samsungs Exynos 4210 – unter anderem im Galaxy S II zu finden – und Apples A5-SoC geschlagen geben.

Nach eigenen Angaben sei der MSM8960 das bislang schnellste SoC, das man unter Android 4.0 gesehen hat. Kurze Aussetzer oder Ruckler, die man von nahezu allen derzeit erhältlichen High-End-Geräten kennt, seien nicht aufgetreten. Fraglich sei aber, inwiefern sich die Mehrleistung auf den Energieverbrauch bei künftigen Endgeräten auswirken wird. Verlässliche Angaben hierzu konnte man nicht ermitteln. Hierzu wird man sich dann ab dem kommenden Quartal ein eigenes Bild verschaffen müssen – dann sollen die ersten entsprechend ausgestatteten Smartphones und Tablets verfügbar sein.

Wir danken unserem Leser Marvin W. für den Hinweis!