Vier „Ivy-Bridge“-Dies für mehr als 35 Modelle

Volker Rißka
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Zum Start der „Sandy Bridge“ vor 13 Monaten hat Intel erstmals erwähnt, dass die intern modular aufgebauten Prozessoren sich sehr leicht kürzen oder auch erweitern lassen können. Die Folge waren drei unterschiedliche Dies für die Modellpaletten des Desktops und der Notebooks. Mit „Ivy Bridge“ geht das Prozedere noch weiter.

Nach den aktuellen Plänen sind auf Basis der optimierten „Sandy-Bridge“-Architektur mit dem Codenamen „Ivy Bridge“ mindestens vier Dies für die Produkte des Desktops sowie der Notebooks vorgesehen. Der größte Die in der sogenannten „4+2“-Variante, wovon die „4“ für die Kerne und die Ziffer „2“ für den Maximalausbau der Grafikeinheit alias HD 4000 steht, wird dabei auf 1,48 Milliarden Transistoren basieren, die dank neuer 22-nm-Fertigung eine Fläche von lediglich 160 mm² belegen.

Die „4+2“-Variante mit 8 MByte L3-Cache wird bei den Flaggschiffen im Desktop sowie im Notebook zum Einsatz kommen. Insbesondere im Desktop wird dann aber ganz schnell eingespart, in erster Linie erst einmal an der Grafik. Dort wird dann der „4+1“-Die genutzt, der als Grafikeinheit noch auf die HD 2500 vertrauen kann. Da der Grafikteil im neuen „Ivy-Bridge“-Die in der vollen Ausbaustufe flächenmäßig einen deutlich größeren Anteil hat als noch bei „Sandy Bridge“, scheint sich das für Intel zu rechnen. Wie viel Fläche und Transistoren man am Ende einspart, ist aktuell noch nicht bekannt. Da aber bei den Modellen mit der HD 2500 auch immer noch 2 MByte vom L3-Cache wegfallen werden, dürfte es eine größere Menge an Transistoren sein, die am Ende eingespart wird.

„Ivy Bridge“-Die im Vergleich zu „Sandy Bridge“
„Ivy Bridge“-Die im Vergleich zu „Sandy Bridge“

Neben den beiden Dies für vier Kerne sind noch zwei Dies für die Dual-Core-Varianten geplant. Auch diese werden sich wieder in der Grafikeinheit und auch im L3-Cache unterschieden. Der „2+2“-Vollausbau mit 4 MByte L3-Cache ist in erster Linie für Notebooks gedacht. Dort sollen die Dual-Core-Varianten mit der maximalen Grafikstufe vor allem in Ultrabooks angesiedelt werden. Natürlich gibt es auch einige wenige Desktop-CPUs, die die volle Grafik bei nur zwei Kernen bieten, dort kommt aber eher die „2+1“-Version zum Zuge, die auf die HD 2500 setzt. Insbesondere bei der letztgenannten Variante dürften die Einsparungen gegenüber dem ursprünglichen Die massiv ausfallen, denn mit 3 MByte L3-Cache ist dort nicht einmal mehr die Hälfte des Originals geblieben. Hier dürfte man wohl bei der Halbierung in allen Bereichen am Ende auf etwa 60 Prozent des Ursprungs-Dies kommen (der System Agent und der Speichercontroller werden ohne Einschnitte mitgenommen), eine Die-Größe um die 90 mm² ist nicht unrealistisch.

Wie die Daten letztlich exakt ausfallen, wird Intel zum Start der „Ivy Bridge“ im April mitteilen. Dort werden nach aktuellem Stand in Schüben 23 Desktop-Prozessoren und mehr als ein Dutzend Notebook-Prozessoren erwartet, wobei die Quad-Core-Varianten den Anfang machen, während die Dual-Core-Versionen erst spät im zweiten Quartal in Erscheinung treten. Und mit „Ivy Bridge-E“ als High-End-Version für den Server- und High-End-Desktop-Einsatz erwarten uns in fernerer Zukunft wohl mindestens noch einmal zwei weitere Dies, wie es „Sandy Bridge-E“ vorgemacht hat.

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