Sinkende Netbook-Nachfrage trotz neuer Atom-Plattform

Patrick Bellmer
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Den wohl stärksten Rückgang in puncto Absatzzahlen kann man bereits seit geraumer Zeit im Netbook-Segment beobachten. Einst als Hoffnungsträger der Hersteller im Billigsegment angepriesen, werden die kleinen Mobil-PCs immer weniger nachgefragt, insbesondere in den Industriestaaten.

Wenig verwunderlich ist es deshalb, dass in den vergangenen Monaten immer mehr Anbieter ihr Netbook-Engagement komplett eingestellt oder zumindest verringert haben, darunter Größen wie Dell, Samsung aber auch Lenovo. Kernproblem dabei ist, dass die meist im Preisbereich zwischen 250 und 350 Euro angesiedelten Geräte sowohl von preiswerten Tablets als auch immer günstiger werdenden „großen“ Notebooks unter Druck gesetzt werden, gleichzeitig aber meist deutlich weniger Leistung zur Verfügung haben.

Letzteres Problem will Intel mit der neuen Atom-Plattform Cedar Trail zumindest teilweise aus der Welt schaffen. Genau dies aber wird nicht geschehen. Denn wie DigiTimes unter Berufung auf Komponentenhersteller berichtet, wird der Netbook-Absatz weiter deutlich zurückgehen. Vermutet wird, dass die Zahl der ausgelieferten Geräte in diesem Jahr um drei bis zehn Millionen Exemplare niedriger als 2011 ausfallen wird. Dies würde nur noch 20 bis 25 Millionen Stück bedeuten, 2010 waren es noch mehr als 33 Millionen.

Die tatsächliche Entwicklung für dieses Jahr wird sich allerdings erst ab dem zweiten Quartal abzeichnen, da erst dann zahlreiche Geräte auf Cedar-Trail-Basis zur Verfügung stehen werden. Unter anderem haben Acer und Asus für diesen Zeitraum einige neue Modelle angekündigt, zudem verkauft HP in den USA mit dem Mini 1104 bereits ein „Business“-Netbook mit neuer Atom-CPU.

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