Valve soll Konsole „Steam Box“ in Kürze ankündigen

Patrick Bellmer
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Bereits seit geraumer Zeit halten sich die Gerüchte, Valve würde an eigener Hardware arbeiten. Angetrieben wurden diese insbesondere durch eine Patentanmeldung für einen Controller im vergangenen Jahr sowie eine Äußerung seitens Valve-Chef Gabe Newell.

Dieser erklärte erst kürzlich, dass man eigene Hardware anbieten würde, wenn man es denn müsse. Wie The Verge nun erfahren haben will, soll hinter dieser Aussage mehr als nur eine bloße Überlegung stecken. Denn die Arbeiten an der sogenannten „Steam Box“ sollen so weit voran geschritten sein, dass die erste offizielle Produktpräsentation spätestens auf der E3 Anfang Juni in Los Angeles stattfinden soll.

Während die dem Bericht zufolge in der „Steam Box“ steckenden Komponenten eher unspektakulär sind – neben einer Intel-Core-i7-CPU sollen acht Gigabyte Arbeitsspeicher sowie eine Nvidia-GPU verbaut werden, klingt das Konzept dahinter wesentlich interessanter. Denn Valve hat sich, sofern die Angaben stimmen, bei der Konzeption an Google und Android orientiert. Denn die Technik selbst will man nur konzipieren, umgesetzt werden kann sie dann von jedem beliebigen Unternehmen. Einzig die Software werde zentral von Valve weiterentwickelt und verteilt.

Genutzt werden kann die „Steam Box“ dann für alle Spiele, die von den jeweiligen Studios dafür vorgesehen sind – eine Beschränkung auf Steam-Titel ist ebenso wenig vorgesehen wie ein spezielles Entwickler-Kit. Vorteil für die Spieleindustrie soll die feste Konfiguration sein, die Sicherheit für drei bis vier Jahre geben soll. Spekulationen bezüglich möglicher Titel, die bereits in Hinblick auf eine „Steam Box“ in Arbeit sind, gibt es allerdings noch nicht.

Die eigene Konsole soll allerdings nicht in Konkurrenz zu Sonys PlayStation oder Microsofts Xbox treten, Newell sieht den direkten Gegner eher in Apple. Seiner Meinung nach ist der Ansatz, den das Unternehmen aus Cupertino seiner Meinung nach verfolgt, der falsche Weg. Wichtig sei eine offene Plattform, so der Valve-Chef.

Fraglich ist aber, ob eine „Steam Box“ wirklich Erfolg haben kann. Denn durch die feste – und relativ teure – Konfiguration dürfte der Verkaufspreis über dem Niveau aktueller Spielekonsolen liegen, woran auch der Wettbewerb unter verschiedenen „Steam Box“-Herstellern wenig ändern dürfte. Hinzu kommt, dass es sich dabei prinzipiell lediglich um einen Wohnzimmer-tauglichen PC handelt.