Niederlande: Partei möchte DDoS-Attacken legalisieren

Przemyslaw Szymanski
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Proteste mittels DDoS-Attacken, die Server mit einer größeren Anzahl an Anfragen belasten, als diese verarbeiten können, werden von den Einen als Cyber-Verbrechen und von den Anderen als digitale Demonstrationen gewertet.

Letzteres sieht die niederländische sozial-liberale D66-Partei als Anlass, diese Art von Server-Attacken zu legalisieren. Dies soll nach Meinung der Verantwortlichen in das niederländische Grundgesetz aufgenommen werden. Krees Verhoeven, Leiter der Legalisierungskampagne, verlangt die Anwendung des im Grundgesetz verankerten Recht auf Demonstrationen in der Online-Welt. Nach Verhoeven sollen DDoS-Attacken von den Aktivisten angemeldet werden, damit sich die betroffenen Unternehmen auf die „Proteste“ einstellen können. Er vergleicht die Cyber-Attacken mit herkömmlichen Demonstrationen, ebenso wenn naheliegende Geschäfte und Büros ihre Vorbereitungen treffen.

Niederländische D66-Partei
Niederländische D66-Partei (Bild: facebook.com)

Abseits dessen sollen Angriffe auf Server, die dazu dienen, sich Informationen zu beschaffen oder Daten zu kopieren, weiterhin als illegal eingestuft werden. Geht man von einer Legalisierung aus, würde die von der Anonymous-Internetbewegung praktizierten Aktionen in den Niederlanden zukünftig zum Alltag gehören. Zudem stellt sich die Frage, wie man Übergriffe aus den Niederlanden auf ausländische Internetseite verhindern möchte und die Rechtslage dazu aussehen würde.

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