AMDs „Jaguar“: Scharfe Krallen und Zähne auf 3,1 mm²

Volker Rißka
99 Kommentare

Im Rahmen des Hot-Chips-Symposiums in der 24. Auflage hat AMD wie erwartet auch Details zur „Jaguar“-Architektur als Ablösung von „Bobcat“ verraten. Der Neuling in 28 nm wird dabei viele Dinge des Vorgängers erben, diese optimieren und teilweise ausbauen, sodass am Ende satte Performancesteigerungen möglich werden.

AMD selbst spricht davon, dass mit „Jaguar“ nicht weniger als eine über 15 Prozent höhere IPC sowie ein um über zehn Prozent gesteigerter Takt als noch mit „Bobcat“ möglich ist. Am einzelnen „Jaguar“-Kern fallen die Unterschiede zu „Bobcat“ noch relativ gering aus, die ganze Palette an Zusatzinstruktionen, allen voran SSE4.1, SSE4.2, AES und AVX, sollten in diversen Bereichen jedoch schon für gewaltige Performanceschübe sorgen. Hinzu kommen der Hardware-Divider vom „Llano“ und einige Optimierungen am Out-of-Order-Design – das alles in Summe ist in 28 nm noch gerade 3,1 mm² groß.

AMDs „Jaguar“ stellt sich vor
AMDs „Jaguar“ stellt sich vor

Der markanteste Unterschied zum „Bobcat“-Design ist im kompletten Prozessor die Anbindung des L2-Caches. Bei der „Jaguar Compute Unit“ wird der 2 MByte große L2-Cache zum sogenannten inclusive shared Cache für die maximal vier Kerne sein. Über das „L2 Interface“ kommunizieren die einzelnen Kerne mit den vier 512 KByte großen L2-Cache-Teilen, parallel dazu wird über das gleiche Interface auch die Kommunikation mit dem Chipsatz geregelt.

AMDs „Jaguar“ stellt sich vor

Die einzelnen Teile des L2-Caches gehören auch zum neuen Stromsparmodus, den AMD CC6 tauft. Jeder der vier Teile kann wie auch jeder Prozessorkern separat schlafen gelegt werden. Schlafen beispielsweise drei der vier Kerne, kann darüber hinaus alternativ der letzte verbliebene auf die vollen 2 MByte L2-Cache zugreifen – dies wiederum soll ebenfalls die IPC erhöhen. Steht der letzte „Jaguar“-Kern kurz vor dem Einschlafen, ist es seine abschließende Aufgabe, den gesamten L2-Cache zu leeren, damit dieser beim Aufwecken wieder vollständig zur Verfügung steht.

Die 28-nm-Fertigung erlaubt es zudem, dass wahlweise bei gleichem Takt wie bisher mit geringerer Spannung entsprechend weniger Leistung aufgenommen wird, alternativ ein Design mit höherem Takt auch entsprechend höherer Performance bietet. Überzeugen kann man sich davon im kommenden Jahr, dann sollen Prozessoren mit bis zu vier „Jaguar“-Kernen sowohl in der „Temash“-Serie für Tablets/Netbooks als auch in den „Kabini“ für kleine PCs und dünne Notebooks verfügbar werden.

AMDs „Jaguar“ stellt sich vor
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.