LG flunkert bei Rahmendicke der neuen IPS7-Monitore

Michael Günsch
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Erfahrungsgemäß muss man bei Produktvorstellungen eines Herstellers oftmals genau hinsehen, da die Marketing-Abteilungen gerne hier und dort zu Übertreibungen neigen. Was sich jedoch LG bei der Ankündigung der neuen IPS7-Monitore geleistet hat, ist mit einem simplen „Ausschmücken“ nicht zu erklären.

In der Pressemitteilung von LG hatte es wortwörtlich geheißen, dass die neue IPS7-Serie eine Rahmendicke von lediglich 1,2 Millimetern (abgesehen vom unteren Rand) besitze. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass diese Angabe irreführend ist, denn die Inbetriebnahme des zwischenzeitlich verfügbaren 27-Zoll-Modells IPS277L zeigte einen wesentlich dickeren Display-Rahmen: Statt der beworbenen 1,2 Millimeter konnte eine Dicke von rund 11 Millimetern gemessen werden, was fast dem Zehnfachen des beworbenen Werts entspricht!

Diese Feststellung machte TechCentury mit einem Video auf YouTube publik. Anhand der Bilder lässt sich schon mit bloßem Auge die Differenz zu LGs offizieller Angabe ausmachen. Dabei ist zu erwähnen, dass die wahre Rahmenstärke erst bei der Anzeige eines Bildes erkennbar wird, im ausgeschalteten Zustand wird wie auf LGs Produktbildern eine deutlich geringere Dicke suggeriert. LGs Abbildungen täuschen jedoch ebenfalls über diesen Umstand hinweg, zeigen sie doch auch bei einem dargestellten Bildinhalt einen hauchdünnen Rahmen. Auch in einem Werbevideo des koreanischen Herstellers wird der angeblich dünne Rahmen gezeigt.

Besonders ärgerlich ist dies für Käufer des Monitors, die ihn eben wegen des vermeintlich schmalen Bildschirmrands gekauft haben, womit er sich beispielsweise hervorragend für Spiele im Multi-Monitor-Betrieb geeignet hätte.

Gegenüber den Kollegen von Golem nahm LG inzwischen Stellung zu dieser Diskrepanz und bestätigte, dass „es in Marketingmaterialien sowie auf Webseiten von Partnern und Onlineshops einige Bilder und Angaben [zur IPS7-Serie], die einen falschen Eindruck der Produkte vermitteln“ gibt. Weiter heißt es: „Die Darstellung auf den veröffentlichten Bildern vermittelt fälschlicherweise den Eindruck, dass der Rahmen in Summe nur einen Millimeter breit sei. Diesen Irrtum bedauern wir.

Der Hersteller wolle nun nach und nach die „missverständliche Darstellung“ der Bilder berichtigen und diese austauschen. Für aufgrund des unerwarteten Designs unzufriedene Käufer bietet LG als Entschädigung einen 20-Euro-Gutschein beim Onlinehändler Cyberport an. Alternativ könne der Monitor auch gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgegeben werden.

In unserem Preisvergleich wird mittlerweile sowohl beim IPS277L als auch beim IPS237L explizit in der Produktbeschreibung auf die genannte Problematik hingewiesen.