Motorola Mobility streicht jeden 5. Arbeitsplatz

Patrick Bellmer
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Die von Google bislang eher nebulösen Ankündigungen in Bezug auf mögliche Umstrukturierungen bei der noch jungen Tochter Motorola Mobility werden immer konkreter. Hieß es bislang lediglich, dass die Produktpalette verschlankt werden solle, gilt dies nun auch für das gesamte, für 12,5 Milliarden US-Dollar erworbene Unternehmen.

Denn wie die New York Times berichtet, hat der Handy-Hersteller am gestrigen Sonntag erste Mitarbeiter über eine erste Entlassungswelle aufgeklärt. Am Ende dieser sollen etwa 4.000 Arbeitsplätze abgebaut worden sein. Treffen wird diese Maßnahme zahlreiche Unternehmensbereiche, unter anderem auch Forschung und Entwicklung, an verschiedenen Standorten. Insgesamt sollen unter anderem etwa 30 der 94 weltweiten Standorte geschlossen werden, die meisten davon in Märkten, die nur wenig profitabel sind. Etwa ein Drittel der betroffenen Arbeitsplätze liegt in den USA.

Gleichzeitig soll auch der bislang nur spekulierte Abschied von den sogenannten Feature Phones vollzogen werden. Künftig soll Motorola Mobility sich auf die Entwicklung von Smartphones und Tablets, die sich von der Masse abheben, konzentrieren. Statt wie zuletzt 27 neue Modelle innerhalb eines Jahres zu präsentieren, sollen es nur einige wenige Geräte binnen zwölf Monaten werden.

Aber auch Umstrukturierungen anderer Art soll es geben. Während man sich laut Mark Randall, zuständig für die Versorgung mit Zuliefererteilen, in den vergangenen Jahren zu viele verschiedene Komponenten geleistet hat, soll es in Zukunft auch hier Kürzungen geben. Damit dürfte die Zahl der unterschiedlichen Bauteile und Zulieferer deutlich reduziert werden.

Google hatte schon vor der behördlichen Übernahmeerlaubnis immer wieder betont, dass man Motorola Mobility eine gewisse Eigenständigkeit zugestehen würde; dennoch wurde der langjährige Unternehmenschef Sanjay Jha mit einer der ersten Amtshandlungen durch einen Google-Manager ersetzt.