GDC 2014

AMD-Manager Roy Taylor: Es wird kein DirectX 12 kommen

Update Michael Günsch
87 Kommentare

In einem Interview äußerte sich AMDs Roy Taylor gegenüber c't zu kommenden Strategien im Grafikkartengeschäft. Dabei bestätigte er nicht nur weitere Spielebundles, sondern machte auch eine schwerwiegende Aussage zur Zukunft von Microsofts API-Sammlung DirectX.

Der noch nicht lange für AMDs Global Channel Sales als Corporate Vice President tätige Manager, der zuvor unter anderem für den Konkurrenten Nvidia gearbeitet hatte, sieht in der Gratiszugabe von Spielen beim Verkauf der eigenen Grafikkarten ein wichtiges Instrument, um die Nachfrage nach neuen Produkten aufrecht zu erhalten. Er führt aus, dass in den vergangenen Jahren die stetige Erneuerung von DirectX eine treibende Kraft für die Branche gewesen sei, denn eine neue DirectX-Version erforderte zumeist stärkere Hardware.

Doch laut Taylor ist keine neue Fassung der verbreiteten Programmierschnittstellensammlung für Grafikanwendungen in Sicht: „Es wird kein DirectX 12 kommen. Das war's. Soweit wir wissen gibt es keine Pläne für DirectX 12.“, so der AMD-Manager. Aufgrund dessen müsse sich die Branche nach neuen Wegen umsehen, um die Industrie „anzuregen“. Ein wirksames Mittel seien dabei Spielebundles, die bei AMD unter dem Motto „Never Settle“ laufen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs bestätigt Taylor Gerüchte aus dem Vorfeld, dass der im Herbst erscheinende Blockbuster-Titel „Battlefield 4“ mit Grafikkarten von AMD gebündelt wird. Dies sei zwar noch nicht offiziell, jedoch könne man erwarten, „dass Battlefield 4 Teil eines Never-Settle-Bundles werden wird.

Sollte sich Taylors Aussage im Bezug auf die Zukunft von DirectX bewahrheiten, würde dies allerdings nicht heißen, dass Microsoft Entwicklern künftig keine neue Schnittstellensammlung für Multimediaanwendungen anbieten wird. In welcher Form der Bereich künftig weiterentwickelt wird ist allerdings unklar. Um die CeBIT herum tauchten bereits Gerüchte auf, dass auf die aktuelle Fassung DirectX 11.1 nicht DirectX 12, sondern „DirectX Blue“ folgen könnte – analog zum Codenamen der erwarteten Neuauflage von Windows.

Update

Roy Taylors Aussage hat große Wellen geschlagen, welche Microsoft in einer Stellungnahme gegenüber Neowin zu glätten versucht. Ein Microsoft-Sprecher erklärte: „DirectX ist das weltweit führende Low-Level-Interface für Spiele und Grafik. Microsoft investiert energisch in DirectX als die Unified Graphics Foundation für alle unsere Plattformen, inklusive Windows, Xbox 360 und Windows Phone. DirectX entwickelt sich weiter und wird auch künftig weiterentwickelt werden. Wir hegen keinerlei Absichten, Innovation mit DirectX einzustellen.

Die Weiterentwicklung der API-Sammlung scheint somit gesichert. In welcher Form die Entwicklung künftig präsentiert wird, bleibt aber weiterhin ungewiss. Ein „DirectX 12“ wird an dieser Stelle zumindest nicht ausdrücklich bestätigt.

GDC 2014 (17.–21. März 2014): Alle News auf der Themenseite!
  • Oculus Rift: Einblicke in die Virtual-Reality-Entwicklung
  • Indie-Spiele: „Independent AAA“ als neues Geschäftsmodell
  • Early Access: „Der frühe Zugriff hat Vor- und Nachteile“
  • +25 weitere News