AMD feiert Server-APU/SoC-Debüt in Form der Opteron X

Michael Günsch
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Früher als erwartet schickt AMD die erste APU in den Server-Markt. „Kyoto“ ist zugleich die Server-SoC-Premiere von AMD und erscheint nun in Form der Opteron X-Series. Wie erwartet basieren die Prozessoren auf der „Jaguar“-CPU-Architektur und damit auf der gleichen Technik wie „Kabini“ und „Temash“ im Konsumentenbereich.

Ausgestattet mit vier „Jaguar“-Kernen, einer Radeon-HD-8000-GPU auf Basis der GCN-Architektur (nicht bei allen Modellen) sowie integrierten I/O-Funktionen im Stile eines klassischen System-on-a-Chip schickt AMD die Opteron X in den Kampf um Marktanteile im Bereich der sogenannten Scale-out Server für Web- und Cloud-Anwendungsgebiete zu erobern.

AMD „Kyoto“-APU als Opteron X
AMD „Kyoto“-APU als Opteron X (Bild: AMD)

Gefertigt in 28 nm und „verpackt“ in einem BGA-Package kommen die beiden heute vorgestellten „Kyoto“-Modelle daher. Der Opteron X1150 besitzt einen CPU-Takt von 1,0 bis 2,0 GHz, muss allerdings ohne GPU auskommen und soll bei einer TDP von 9 bis 17 Watt zum Preis von 64 US-Dollar ab sofort verfügbar sein. Mit einem TDP-Bereich von 11 bis 22 Watt bietet der Opteron X2150 einen etwas geringeren CPU-Takt von bis zu 1,9 GHz, aber dafür eine integrierte GPU mit 128 Shader-Einheiten und 266 bis 600 MHz Takt, wofür AMD 99 US-Dollar veranschlagt.

CPU-Kerne CPU-Takt (konfigurierbar) Shader-Einheiten (GPU) GPU-Takt (konfigurierbar) TDP-Bereich Preis*
Opteron X1150 4 1,0 bis 2,0 GHz - - 9 bis 17 W $64
Opteron X2150 4 1,1 bis 1,9 GHz 128 266 bis 600 MHz 11 bis 22 W $99
*Händlerpreis bei Abnahme von 1.000 Stück
Weitere technische Details

Die „bis zu“-Angaben verdeutlichen, dass AMD bei den Opteron X den Kunden einen Spielraum für die Frequenzen und entsprechend die TDP lässt, womit diese je nach individuellem Bedarf angepasst werden können. Als einer der ersten Abnehmer wird HP genannt: Der Computergigant soll die neuen Opteron X in kommende Server der Moonshot-Reihe integrieren.

AMD ernennt im Rahmen der heutigen Ankündigung die Atom S1200 vom Erzrivalen Intel als direkte Konkurrenz und stellt die Vorzüge der Opteron X aus eigener Sicht dar. Diese liegen vor allem in der doppelten Kernanzahl sowie der integrierten Grafikeinheit, welche bei den Atom nicht vorhanden ist. Entsprechend fällt auch die Leistung eines Opteron X bei gleichem Takt deutlich höher als beim zum Vergleich herangezogenen Atom S1260 aus. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass mit Intels „Avoton“ bereits eine neue Atom-S1200-Generation in den Startlöchern steht, welche auf der neuen „Silvermont“-Architektur basiert, die wiederum deutliche Leistungs- und Effizienzsteigerungen verspricht und im Laufe der zweiten Jahreshälfte verfügbar sein soll.

Opteron X vs. Atom S1260
Opteron X vs. Atom S1260 (Bild: AMD)