Samsung absolviert erste Tests mit 5G-Mobilfunkstandard

Przemyslaw Szymanski
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Zumindest in Ballungszentren können Nutzer mittels LTE (4G) bereits mit bis zu 100 Mbit/s im Down- und 50 Mbit/s im Upstream im Internet surfen, wobei bereits die Erweiterungen Cat4 und Cat5 mit 150 respektive 300 Mbit/s im Down- und 50 bzw. 75 Mbit/s im Upstream geplant sind. Ab 2020 soll jedoch 5G für neue Rekorde sorgen.

Denn wie Samsung im eigenen Blog bekannt gibt, haben die Forscher des Unternehmens mit Erfolg die ersten Tests für die fünfte Mobilfunkgeneration (5G) absolviert. Es sei erstmals gelungen, mittels sogenannter Millimeterwellen eine 5G-Funkverbindung aufzubauen und Daten über eine Entfernung von zwei Kilometern mit einer Geschwindigkeit von 1,056 Gigabit pro Sekunde zu übertragen, teilt das Unternehmen mit. In Zukunft soll die 5G-Technik Geschwindigkeiten von bis zu „mehreren zehn Gigabit“ ermöglichen.

Die neue Technik nutzt ein besonders hohes Frequenzband von 28 Gigahertz, das bislang nicht für Mobilfunk eingesetzt wird und von den internationalen Telekommunikationsbehörden bisher noch nicht anerkannt ist. Millimeterwellen sind Mikrowellen, deren Wellenlänge dem Namen entsprechend im Millimeterbereich, also zwischen einem und zehn Millimetern liegt. Dies entspricht einem Frequenzband von 30 GHz bis 300 GHz, welches auch als EHF-Band (Extremely High Frequency) bezeichnet wird.

Erste 5G-Anlage mit Millimeterwellen-Technologie
Erste 5G-Anlage mit Millimeterwellen-Technologie (Bild: Samsung)

Problematisch bei der Übertragung in diesem Frequenzbereich sind Charakteristiken bei der Streuung, mit der die Übertragung über eine größere Strecke problematisch wird. Um dieses Problem zu lösen, setzt Samsung beim Empfangsgerät auf ein Konstrukt aus gleich 64 Antennen, mit denen die Verbindung im Vergleich zu bisherigen Mobilfunklösungen auch stabiler sein soll.

Bis die neue 5G-Technik den Alltag erreicht, wird es jedoch noch etwas dauern. Mit einer Markteinführung ist laut Samsung frühestens im Jahr 2020 zu rechnen. „Die Nutzer werden eine breite Spanne an Diensten nutzen können, beispielsweise 3D-Filme und neue Spiele, sowie die Übertragung von ultrahochauflösenden Filmen“, erklärt das Unternehmen.

Dabei verweist Samsung auch auf verschiedene Projekte in China und Europa, bei denen die 5G-Technik bis 2020 für einen praktischen Einsatz weiterentwickelt werden soll. Erst im Februar dieses Jahres kündigte die EU-Kommission Pläne an, die Erforschung und Entwicklung von Techniken, die den Mobilfunkstandard der fünften Generation spezifizieren (5G), mit rund 50 Millionen Euro zu fördern.