BlackBerry will sich übernehmen lassen

Ferdinand Thommes
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BlackBerry hat mit einer Investorengruppe unter der Leitung des Finanzdienstleisters Fairfax Financial eine Erklärung unterzeichnet, die den Verkauf des Unternehmens an die Investorengruppe für 4,7 Milliarden US-Dollar vorsieht. In den nächsten sechs Wochen werden die Bücher geprüft, dann soll die Entscheidung gefällt werden.

Innerhalb dieser Frist ist es BlackBerry erlaubt, einen anderen Käufer zu finden. Kommt die Übernahme mit der Investorengruppe zustande, soll BlackBerry von der Börse genommen werden. Fairfax Financial bietet den Anteilseignern neun US-Dollar je Anteilsschein und damit immerhin neun Prozent mehr als die Aktie nach der Verlustwarnung vom Wochenende zuletzt wert war. Fairfax-Chef Prem Watsa, einem der größten Investoren Kanadas, gehören bereits etwa zehn Prozent des Smartphone-Herstellers, die in die Transaktion mit eingebracht werden sollen. Er möchte das Unternehmen daraufhin privatisieren, um mehr Spielraum beim Umbau der einzelnen Sparten zu haben.

Das in schwieriges Fahrwasser geratene Unternehmen hatte vor rund sechs Wochen ein Komitee ins Leben gerufen, das Auswege aus der Krise finden sollte. Als letzte Möglichkeit wurde der Verkauf des Unternehmens erwogen, womit man sich selbst zu einem Kandidaten für einen Verkauf machte.

Die Aktie von BlackBerry war heute bereits den zweiten Börsentag vom Handel ausgesetzt. Zuletzt wurde die Aktie für 8,52 US-Dollar gehandelt. Nachdem die Nachricht der geplanten Übernahme publik und die Aktie wieder gehandelt wurde, stieg sie nur leicht auf derzeit 8,81 US-Dollar an, zeigt aber steigende Tendenz. Am 4. November könnte ein verbindlicher Vertrag über den Kauf des Unternehmens unterschrieben werden, sofern bis dahin keine Hinderungsgründe auftreten oder ein weiterer Käufer in das Geschehen eingreift.

Zeitgleich wurde heute berichtet, BlackBerry plane ein Billig-Smartphone mit dem Betriebssystem BlackBerry 10. Das „Kopi“ getaufte Gerät soll günstiger als das BlackBerry Q5 sein und trotzdem einen schnelleren Prozessor mitbringen. Es soll zwar ohne LTE, aber mit auswechselbarem Akku auf den Markt kommen. Ein Zeitpunkt hierfür wurde nicht genannt. Erst in der vergangenen Woche hatte BlackBerry mit dem Z30 ein neues Flaggschiff präsentiert.

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