Xbox One: Microsoft zeigt Kinect-Steuerung und Entertainment

Max Doll
103 Kommentare

Wenige Wochen vor dem Verkaufsstart der Xbox One am 22. November zeigt Microsoft in einem längeren Video nicht nur die Menüsteuerung über Kinect, sondern auch die Media-Center-Funktionen der neuen Spielkonsole. Zudem äußerte sich der Konzern noch einmal zur Abwärtskompatibilität sowie zu Medien-Funktionen.

In einem zwölf Minuten langen Video werden ausführlich die Sprachsteuerung sowie der biometrische Login mit Hilfe von Kinect gezeigt, der die Notwendigkeit zur Eingabe von Passwörtern systemweit eliminiert. Besonderes Augenmerk liegt in der Vorführung nicht nur auf dem neuen Dashboard, das einfachen Zugriff auf Favoriten sowie die Entertainment-Angebote respektive -Datenbanken erlaubt, sondern vor allem auf vernetzte Erfahrung. Diese soll die Xbox One als Schalt- und Unterhaltungszentrale besonders prädestinieren. Unter anderem lassen sich Spiele jetzt nahtlos pausieren und nach dem Wechsel in andere Apps ebenso ohne Ladezeiten fortsetzen; zudem werden Nachrichten anderer Apps, etwa von Skype, nun systemweit angezeigt.

Bezüglich des Unterhaltungsangebot verriet Microsoft, welche Dienste in der jeweiligen Verkaufsregion vom Start weg verfügbar sein werden. In diesem Rahmen wurde bekannt gegeben, dass die integrierte Bing-Suche wie bereits von Windows 8 bekannt in allen Apps sucht.

Zum Start in Deutschland verfügbare Apps

Kurz zuvor hatte der Konzern verkündet, dass die Xbox One im Gegensatz zur PlayStation 4 sowohl DLNA-Unterstützung bietet als auch MP3s abspielt, sofern sie von einem Wiedergeben-auf-fähigen Windows-Gerät gestreamt werden. Ansonsten bleibt wie ähnlich bei Sony lediglich die Möglichkeit, Xbox Music zu nutzen. Der Dienst wird auf der Konsole allerdings nicht mit einem kostenlosen, werbefinanzierten, aber zeitlich begrenzten Gratis-Modus nutzbar sein; nach 15 Musiktiteln wird zur weiteren Nutzung ein Abo fällig.

Der cloudgestützten Abwärtskompatibilität der Konsole mit Hilfe eines Streaming-Dienstes erteilt Microsoft jedoch eine Absage. Im Gespräch mit Polygon nannte Albert Penello, Director of Product Planning bei Microsoft, Streaming-Angebote für Spiele seien derzeit zu „problematisch“, um auf Kunden losgelassen zu werden. Zwar hatte Microsoft hinter geschlossenen Türen erst im September eine derart auf dem PC spielbare Version von Halo 4 gezeigt, allerdings hätten in diesem Fall günstige Umstände geherrscht.

Wie Penello ausführte, sei die Lösung „wirklich cool und wirklich problematisch, beides zur gleichen Zeit, insofern als dass es wirklich cool ist wenn man die weltbeste Internetverbindung hat“. Schwierig sei in diesem Zusammenhang, dass Microsoft keine gleichbleibende Spielerfahrung respektive deren Qualität sicherstellen könne, andererseits aber die Nutzung aufgrund viraler Medien-Echos derartige Dienste nicht an Voraussetzungen koppeln wolle. Dieser Problematik müsse sich auch Sony mit Gaikai stellen, es sei „interessant zu sehen“, wie der Konkurrent damit umgehen werde.

Das Streaming von Halo 4 nannte Penello daher ein „großes Experiment“, vor der tatsächlichen Umsetzung müsse der Netzausbau jedoch deutlich vorangetrieben werden. Dann allerdings entstehe die Frage, ob Spiele für die Xbox One nicht auch gestreamt werden können. Die Lösung von Hard- und -Software würde es ähnlich der leistungsschwachen Android-Konsole Ouya erlauben, auch grafisch aufwändige Spiele ohne Einschränkungen darzustellen – was den Lebenszyklus des Gerätes enorm erhöhen könnte.