US-Roboter soll Erntehelfer ersetzen

Sasan Abdi
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Geht es nach dem kalifornischen Technologieunternehmen Visions Robotics, so wird der Obst-Erntehelfer in den USA schon bald durch einen Roboter ersetzt. Bereits in einigen Jahren sollen die zumeist mexikanischen Saisonarbeiter den mechanischen Kollegen weichen.

So arbeitet man bei Vision Robotics derzeit an einem Roboter-Duo, das auf die Orangenernte spezialisiert sein soll. Während der erste Roboter im Gespann ein dreidimensionales Abbild der Umgebung inklusiver der Positionen und Größen aller Orange erstellt, erntet der zweite, achtarmige Roboter anhand der Informationen – angeblich absolut schonen – die Früchte ab. Die mechanische Lösung passt vielen größeren Obstbauern in den USA prinzipiell recht ins Bild: Aufgrund der restriktiven Migrationspolitik der Bush-Regierung sind gerade Saison- und Zeitarbeitskräfte seit geraumer Zeit vergleichsweise schwer zu finden.

Dennoch würde eine Automatisierung der Ernte natürlich zahlreiche Arbeitsplätze kosten. Entsprechend argwöhnisch beobachtet man die Entwicklung bei der Gewerkschaft United Farm Workers (UFW). Allerdings scheint man den Versprechungen von Vision Robotics nicht allzu viel Glauben zu schenken. So sind die Roboter der UFW zufolge aufgrund der noch nicht ausgereiften Technik noch keinerlei Gefahr für ihre menschlichen Pendants.

In der Tat wird das jetzige Ernte-Modell wohl die Bush-Administration überdauern. Ein erster Prototyp des Scouts soll erst Ende 2008 fertig werden. Noch mal zwei bis drei Jahre wird es dauern, bis ein erster achtarmiger Ernteroboter die Entwicklungsphase verlassen wird, sodass es wohl mindestens noch drei bis vier Jahre dauern kann, bis die Roboter tatsächlich mit der Arbeit beginnen können. Bis dahin könnte sich die Migrationspolitik natürlich längst wieder geändert haben. Bei Vision Robotics aber glaubt man an das Produkt und stellt bereits neue Modelle zur Kirsch- und Spargel-Ernte in Aussicht.