Sony bezieht Stellung zum PSN-Ausfall

Patrick Bellmer
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In der vergangenen Nacht hat Sony ein umfangreiches Statement in Bezug auf den Angriff auf das PlayStation Network (PSN) veröffentlicht. Zeitgleich erklärte sich das Unternehmen auf einer Pressekonferenz in Tokio und stellte sich den Fragen der Presse.

Die aus Sicht der PSN- und Qriocity-Nutzer beste Nachricht dürfte der Neustart der Dienste in den kommenden Tagen sein. Sony will allerdings ersteinmal einzelnen Regionen wieder Zugriff auf das Netz erlauben, unbekannt ist aber, in welcher Reihen- und Zeitabfolge. Mit diesem Schritt sollen dann unter anderem Online-Spiele, der Zugriff auf das Accountmanagement und das Nutzen der Qriocity-Dienste wieder möglich sein.

Vom Ausfall Betroffenen will das Unternehmen mit dem „Welcome Back“-Programm eine Entschädigung für die seit rund eineinhalb Wochen anhaltende Beeinträchtigung anbieten. Diese soll einen kostenlosen Software-Download und eine 30-tägige Mitgliedschaft für „PlayStation Plus“ enthalten. Wer den Premium-Service bereits nutzt, erhält wie auch Qriocity-Nutzer einen kostenlosen Monat. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es dann weitere Entschädigungen geben.

Einen finanziellen Ausgleich will Sony denjenigen bieten, deren Kreditkartendaten gestohlen worden sind. Allerdings gebe es bislang keine Anzeichen dafür, dass die Angreifer Zugriff auf diese sensiblen Daten hatten. Eigenen Angaben zufolge waren bei den etwa 78 Millionen Nutzerkonten etwa zehn Millionen Kreditkarten hinterlegt.

Zukünftig sollen Angriffe auf das Netzwerk deutlich erschwert, beziehungsweise früher erkannt werden. Dazu sollen neben zusätzlichen Firewalls auch Frühwarnsysteme integriert werden. Aber auch die Verschlüsselung sensibler Daten soll verbessert und ausgebaut werden. Mit dem im Zuge des Neustarts des PSN verteilten Updates für die PlayStation 3 müssen Nutzer sich ein neues Passwort erstellen, welches nur auf dem Gerät geändert werden kann, auf dem es erstellt wurde. Einzig durch die Validierung per E-Mail lässt sich diese Einschränkung umgehen.

Nach wie vor arbeitet man mit dem US-amerikanischen FBI zusammen, um die Ermittlungen voranzutreiben. Weitere Einzelheiten dazu teilte Sony aber nicht mit. Es bleibt außerdem abzuwarten, welchen Einfluss die Stellungnahme auf die in den USA von Kunden eingereichte Klage haben wird.

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