Konsolenverkaufszahlen in den USA und Japan

Christoph Becker
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In den vergangenen Wochen wurde es wieder einmal spannend auf dem Markt für Spielekonsolen. Dies lag in erster Linie daran, dass mit Sonys „PlayStation 3“ und Nintendos „Wii“ gleich zwei neue Mitbewerber auf den US-amerikanischen und den japanischen Markt kamen. Doch wie schlugen sich die beiden Neuen im Gegensatz zur Konkurrenz?

Diese Frage lässt sich durchaus leicht beantworten, wenn man die offiziellen Verkaufszahlen für Spielekonsolen für den Monat November 2006 zu Rate zieht. Zumindest für die USA liegen diese bei den Kollegen von Gamefront.de nun komplett vor. Für den japanischen Markt liegen leider nur Zahlen für den Zeitraum vom 27. November bis 3. Dezember 2006 vor. Dennoch lässt sich auf Basis dieser aber gut erkennen, welche der drei aktuellen Konsolen sich derzeit am besten verkauft und ob Sony oder Nintendo einen besseren Produktstart hingelegt hat.

Für die USA ergeben sich dabei für den November folgende Verkaufszahlen auf Basis einer Analyse der NPD Group:

Verkaufte Einheiten USA November 2006:
Position System November Oktober Differenz
1 Nintendo DS 918.000 360.000 +155%
2 PlayStation 2 664.000 235.000 +182%
3 GameBoy Advance 641.000 169.000 +279%
4 Xbox 360 511.000 218.000 +134%
5 Nintendo Wii 476.000 - -
6 PlayStation Portable 411.900 130.000 +219%
7 PlayStation 3 197.000 - -

Gut erkennbar ist die Auswirkung des Weihnachtsgeschäfts, das den Konsolenherstellern schon im November Verkaufszuwächse von mehr als 100 Prozent bescheren. Ebenfalls ist erkennbar, dass Microsoft nach wie vor die Nase vorn hat und im Rennen der drei Next-Gen-Konsolen den ersten Rang landet. So verkaufte man im November insgesamt 511.000 Einheiten der Xbox 360 und belegt damit den 4. Platz im Ranking. Die beiden Neueinsteiger Nintendo Wii und PlayStation 3 belegen mit 476.000 und 197.000 verkauften Geräten den 5. und 7. Platz.

Sowohl Nintendo wie auch Sony hätten sicher noch mehr Einheiten verkaufen können, allerdings waren beide Neueinsteiger in den Markt schon nach kurzer Zeit ausverkauft. Vor allem Sony hat derzeit unter einer generellen Knappheit der PlayStation 3 zu leiden; Nintendo hingegen versprach, noch bis zum Weihnachtsfest mehrmals Konsolen nachliefern zu wollen.

Insgesamt setzten alle am Markt vertretenen Hersteller mit ihren Geräten rund 771 Millionen US-Dollar um. Dies entspricht einem Plus von 69 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Für den japanischen Markt ergeben sich für die Woche vom 27. November bis 3. Dezember 2006 auf Basis einer Analyse des Marktforschungsunternehmen Media Create folgende Zahlen:

Verkaufte Einheiten 48. Kalenderwoche Japan 2006:
Position System 48. KW Vorwoche Gesamt 2006
1 Nintendo Wii 350.358 - 350.358
2 Nintendo DS Lite 176.901 201.387 6.132.183
3 PlayStation 3 31.436 32.622 187.796
4 PlayStation Portable 23.917 30.815 1.564.018
5 PlayStation 2 23.115 26.263 1.298.367
6 Xbox 360 4.053 7.007 110.503
7 GameBoy Advance SP 1.572 1.264 215.240

An den vorliegenden Zahlen aus Japan lässt sich recht leicht erkennen, um welche spezielle Woche es sich hierbei handelt. Denn in diesem Zeitraum brachte Nintendo seine neue Wii auf den Markt und konnte aus dem Stand über 350.000 Einheiten absetzen, musste danach aber melden, dass die Konsole leider ausverkauft sei – zumindest vorerst, denn auch für Japan kündigte man schnellstmögliche Nachlieferungen an.

Die PlayStation 3 belegt mit knapp 31.000 abgesetzten Exemplaren den dritten Rang, so dass bislang knapp 190.000 Konsolen insgesamt verkauft werden konnten. Microsofts Xbox 360 kann in Japan immer noch nicht so recht Fuß fassen und belegt nur den 6. Platz mit 4.000 verkauften Geräten. Über das Jahr gesehen konnte man bislang nur etwas mehr als 110.000 Konsolen verkaufen, was etwa einem Drittel der Wii, die bereits am ersten Verkaufswochenende abgesetzt werden konnten, entspricht.

Als Fazit lässt sich ziehen, dass sowohl die Zahlen für die USA wie auch die USA darauf hinweisen, dass den großen Drei im Konsolenmarkt in den nächsten Monaten wohl ein wahrer Kampf um die besten Verkaufszahlen bevorsteht. Noch kann man sicher aus den verkauften Einheiten keine wahren Schlüsse über die Beliebtheit einer Konsole ziehen, denn wie im Falle der PlayStation 3 und Nintendos Wii hätten wahrscheinlich auch noch weitaus mehr Einheiten verkauft werden können – wenn denn genug Konsolen auf Lager gewesen wären.