Japan: Neue Strafzölle für Hynix?

Volker Rißka
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Der japanische Chip-Hersteller Elpida Memory und Micron Japan haben die Erhebung von Strafzöllen für Hynix-Speicherchips bei der Einfuhr nach Japan gefordert. Eine entsprechende Petition sei vom japanischen Finanzminister angenommen worden, teilten beide Unternehmen mit.

Demnach sollen alle DRAM-Module, die von Hynix in Südkorea hergestellt werden, mit einer Abgabe belastet werden. Elpida und Micron Japan haben nach eigenen Angaben bereits im vergangenen Jahr mit den Voruntersuchungen für ihre Strafzollforderung begonnen. Hintergrund ist der nach der Erhebung von vergleichbaren Zöllen in den USA und Europa begonnene Zustrom von Hynix-Speicherchips nach Japan.

Bereits Anfang 2003 hatte die EU-Kommission den südkoreanischen Hersteller mit einem Ausgleichszoll in Höhe von 33 Prozent belegt, welcher im August auf 34,8 Prozent angehoben wurde. Im Sommer des vergangenen Jahres zogen die USA nach und forderten ihrerseits Strafzölle in Höhe von 57,37 Prozent. Grund für die Zollforderungen sind nach wie vor angeblich unerlaubte Subventionen, die Südkorea für die Produktion von Hynix-Chips gezahlt haben soll.

Der angeschlagene Chiphersteller, der im Jahr 2003 noch einen operativen Verlust von rund 160 Mio. Euro hinnehmen musste, hat in den vergangenen Monaten von der Erholung der Chipbranche und den hohen Marktpreisen für DRAMs profitiert. Hynix stoppte den Abverkauf von Geschäftsteilen und erwartet für das Geschäftsjahr 2004 einen Gewinn von einer Milliarde Euro.