AMDs neue 690er-Chipsätze im Februar

Christoph Becker
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Im vergangenen Jahr übernahm der Prozessorhersteller AMD das bisher als Grafikspezialisten bekannte kanadische Unternehmen ATi. Bei diesem Kauf übernahm man nicht nur die Grafikchipabteilung sondern auch die Entwicklungsteams für Mainboard-Chipsätze. Mit dem „RS690“ wird nun in kürze die erste Frucht der Zusammenarbeit erscheinen.

Denn wie der taiwanische Branchendienst Digitimes unter Berufung auf Quellen aus der Mainboards herstellenden Industrie nun berichtet, plant AMD offenbar die Einführung der 690er-Chipsatz-Familie bereits für das Ende des aktuellen Monats. Letztmals berichteten wir mehrfach im Dezember über die Chipsätze von AMD, die die ersten Gehversuche des Prozessorherstellers seit Langem auf dem Chipsatzmarkt darstellen.

AMD-Chipsätze | Quelle: HKEPC
AMD-Chipsätze | Quelle: HKEPC

Damals wurde bekannt, dass es vom bis dahin unter dem Codenamen bekannten RS690 voraussichtlich mehr als fünf verschiedene Versionen geben werde. Dazu gehören unter anderem mit den Modellen „RS690M“ und „RS690MC“ zwei Versionen explizit für Notebooks sowie eine Reihe von Desktop-Chipsätzen, die vom High-End-Modell „RD690“ angeführt werden. Die verschiedenen Einsatzgebiete der verschiedenen Modelle konnte bislang allerdings noch nicht vollends geklärt werden, so dass wahrscheinlich auf die offizielle Vorstellung der neuen Familie gewartet werden muss, bis endgültig Klarheit geschaffen werden kann.

Besonders am Herzen liegen sollen AMD dabei die Varianten des 690er-Chipsatzes mit integrierter Grafikeinheit (IGP). So verspricht man schon jetzt seinen Kunden vollmundig, dass die im „690G“ schlummernde Grafikeinheit alles bisher in Chipsätzen Dagewesene übertreffen soll und neue Standards in diesem Segment setzen soll. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass dieser Chipsatz laut Angaben einiger Mainboardhersteller native Unterstützung für HDMI, DVI und HDCP bieten wird. Besonders in diesem Segment möchte man dem ärgsten Konkurrenten nVidia wieder einige Prozentpunkte Marktanteil abnehmen können.

Doch auch ohne die besondere Rolle des 690G mit seiner integrierten Grafikeinheit ist die Vorstellung der neuen 690er-Serie für AMD ein großer Schritt. Schließlich ist man dann endlich wieder selbst in der Lage, für die eigenen Prozessoren die passenden und performanten Chipsätze zu liefern. Ein Schritt weiter in die Unabhängigkeit von Dritten.