Details zu nVidias nächstem AMD-IGP-Chipsatz

Christoph Becker
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Seitdem Prozessorhersteller AMD im vergangenen Jahr ATi übernommen hat, sieht sich nVidia ganz neuer Konkurrenz ausgesetzt. Denn erstmals seit Jahren kann AMD nun auch wieder selber Chipsätze für die eigenen Prozessoren produzieren. Das kalifornische Unternehmen möchte nun mit einem neuen IGP-Chipsatz bei den Kunden punkten.

Erscheinen soll der neue Chipsatz mit dem Codenamen „MCP68“ für die AM2-Plattform – wie bereits berichtet – im Laufe des zweiten Quartals dieses Jahres. Gegenüber seinen Vorgängern wird sich der neue IGP-Chipsatz vor allem dadurch auszeichnen können, dass in seinem Kern ein Grafikherz auf Basis der Generation „GeForce 7“ schlagen wird. Ebenfalls neu ist die native Unterstützung von DVI und HDMI. Bei den beiden Vorgängern, dem „GeForce 7050“- und dem „nForce 630a“-Chipsatz, setzte nVidia noch auf einen separaten Chip zur Realisation von HDMI und dem Kopierschutz HDCP, was die Kosten in die Höhe trieb.

Natürlich unterstützt aber auch der neuen MCP68 noch den analogen D-Sub-Ausgang, und auch S-Video, Composite und ein Komponenten-Ausgang stehen auf der Habenseite des Chipsatzes. Zur Beschleunigung der Videowiedergabe setzt nVidia natürlich auch bei diesem Chipsatz auf die „PureVideo HD“-Technologie, für die Hardware-unterstützte Wiedergabe von H.264, VC-1 und MPEG2. Leider bietet der MCP68 Videobeschleunigung nur bis zu einer maximalen Auflösung von 1280 x 720 Pixel (720p).

Mainboards, die mit dem neuen Chipsatz ausgestattet sein werden, werden ferner über einen vollwertigen „PCI Express x16“-Slot für die Ansteuerung einer Grafikkarte verfügen. Für weitere Peripherie können bis zu drei „PCI Express x1“-Slots auf der Hauptplatine verlötet werden. Für den Anschluss von Massenspeichern stehen vier S-ATA-2-Anschlüsse und ein P-ATA-Anschluss zur Verfügung. Weitere Features, die der MCP68 seinen Kunden bieten wird, sind bis zu zwölf USB-2.0-Anschlüsse und Gigabit-Ethernet.

Mainboards mit dem MCP68 werden im so genannten Single-Chip-Design, also nur ein Chip für alle Funktionen, gefertigt werden. Durch das neue, auf nur insgesamt einen Chip reduzierte Design versprechen sich die Hersteller von Mainboards eine mögliche Kostensenkung, die zu einem Preis von unter 80,- US-Dollar für ein mit dem MCP68 ausgestatteten Mainboard führen könnte. Den Stromverbrauch des Chipsatzes gibt nVidia mit rund 11 Watt an. Derzeit fertigt nVidia erste Samples des MCP68 in der A02-Revision.

Derweil arbeitet nVidia auch am Nachfolger des MCP68, dem MCP72. Dieser Chipsatz wird aller Voraussicht nach der erste weltweit mit einer integrierten Grafikeinheit, die mit Microsofts DirectX 10 umgehen können wird, sein. Der MCP68 ist hingegen nur kompatibel mit DirectX 9, kann aber alle 3D-Effekte Windows Vistas darstellen und erscheint bereits in diesem Jahr, nicht erst 2008.