Neuer AMD-Chipsatz 760G Anfang 2009

Volker Rißka
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Wie bereits seit längerer Zeit bekannt ist, werden die ersten 45-nm-Prozessoren von AMD noch auf die schon seit über einem Jahr verfügbaren Chipsätze der 7-Series setzen. Diese wurden im laufenden Jahr mitunter jedoch deutlich verbessert, was auch noch zum neuen Jahr hin weitergehen wird.

An erster Stelle steht bei jedem AMD-Mainboard der Sprung von der alten Southbridge SB600 zu einer neueren Variante der SB700/750 auf dem Plan. Mit dem 790GX hat AMD dann in der Mitte des Jahres die wohl potenteste Lösung auf den Markt gebracht, die auch den Start der neuen Dragon-Plattform ab dem 8. Januar 2009 begleiten soll. Denn die wirklichen Nachfolger in Form der 8-Series liegen zwar in den Startlöchern, werden jedoch erst ab dem zweiten Quartal erwartet. Deshalb müssen auch alle angehenden Sockel-AM3-Prozessoren zuerst mit den älteren Chipsätzen vorlieb nehmen. Dafür hat, respektive wird, AMD seinen immer noch aktuellen Flaggschiff-Chipsatz 790FX zu Beginn des neuen Jahres auf Platinen mit dem neuen Sockel pflanzen – DDR3-Unterstützung inklusive.

eine ältere Chipsatz-Roadmap von AMD
eine ältere Chipsatz-Roadmap von AMD

Fast zeitgleich wird es laut den in der Regel sehr gut informierten Kollegen von HKEPC für den Mainstream-Markt noch eine aufgebohrte Version des 740G geben. Vielmehr könnte man den Chipsatz 760G aber auch als abgespeckte 780V-Variante sehen, da es ein DirectX-10-Chipsatz ist, während der 740G offiziell nur DirectX-9-kompatibel ist. Auch der 760G wird mit der neuen Southbridge SB700 gepaart. Die Leistungsdaten sollen auf dem Papier so ziemlich denen des 780V entsprechen. Der integrierte Grafikkern wird mit 350 MHz befeuert, es fehlt dem Chipsatz wie allen günstigen Versionen (780V, 740G) zuvor ebenfalls die offizielle Unterstützung für HDMI, DisplayPort, UVD und Hybrid CrossFire. Auch wurde der DVI-Ausgang auf den Single-Link-Modus zurückgeschraubt. Als Gegenspieler ist Intels G41 im Gespräch, der aber, wenn der 760G nur ansatzweise an die Leistung der aktuellen AMD-Chipsätze mit integrierter Grafik anknüpfen kann, locker geschlagen werden dürfte. Zuletzt hatte der 790GX Intels schnellste integrierte Grafikeinheit G45 mehr als deutlich auf die Plätze verwiesen.

Eine Preisvorstellung ist bisher nicht bekannt. Nimmt man jedoch als Grundlage die aktuellen 780V-Platinen, dürften die neuen Mainboards auf Basis des 760G für den Sockel AM2+ kaum mehr als 50 bis 60 Euro kosten.