AMD: Besseres Energiemanagement für AM2+

Christoph Becker
45 Kommentare

AMD arbeitet derzeit mit allem Nachdruck daran, das aktuell bereits erhältliche Prozessor-Portfolio auf die neue Fertigung in 65-nm-Strukturen umzustellen. Doch dies ist bekanntlich nicht die einzige Baustelle, auf der man aktuell tätig ist. Denn für dieses Jahr hat man ebenfalls den Start einer neuen Prozessorarchitektur angekündigt.

Gegenüber den aktuell verfügbaren Prozessoren des Typs „Athlon 64 (X2)“ wird man diese neuen CPUs mit einer Reihe neuer Features ausstatten, die sich allerdings offenbar nicht nur auf die reine Architektur beschränken. Denn wie die Kollegen der VR-Zone nun berichten, möchte AMD seinen neuen Schützlingen auch gleich ein neues Energiemanagement verpassen. Besonders im Hinblick auf das Inkrafttreten der Spezifikationen des „Energy Star 4.0“ am 20. Juli dieses Jahres fühlte man sich zu diesem Schritt bewegt.

Eingeführt werden soll dieses demnach erstmals mit dem Produktstart der neuen Prozessoren der „Cities“- und „Stars“-Familie (erstere sind die neuen Opterons-Prozessoren, letztere die neuen Desktop-CPUs). So wird man unter anderem die bereits seit Jahren verfügbare Cool'n'Quiet-Technologie verbessern und diese durch eine Technologie mit dem Namen „C1E“ erweitern, die es der CPU erlaubt, selbstständig – also ohne Zuarbeit des Anwenders – die Taktfrequenz in insgesamt drei Schritten nach unten zu regulieren. Wie man angibt, lassen sich auf diese Art und Weise im Idle-Modus bis zu 18,3 Prozent des normalen Strombedarfs einsparen.

Zwar können auch aktuelle Athlon-Prozessoren schon ihre Taktfrequenz senken, dies allerdings nur durch eine Zuarbeit des Anwenders, denn dieser muss in Windows noch das entsprechende Energieschema einstellen. Mit C1E wird diese Arbeit obsolet werden, da die neuen K8L-CPUs das Regulieren nun eigenständig und umfangreicher vornehmen. Verfügbar sein wird dieses Feature aber vorerst nur für den Sockel AM2+, der in Zukunft für die Opterons der 1000er-Serie und die neuen Desktop-Athlons eingesetzt werden wird. Derzeit arbeitet man bei AMD daran, aktuelle Chipsätze und BIOS-Versionen für C1E zu validieren. Bislang geht man davon aus, dass ATis Chipsätze „SB450“ und „SB600“ fähig sind, mit C1E umzugehen.

Darüber hinaus werden die Prozessoren der Stars-Familie – der Name rührt übrigens daher, dass alle Codenamen sich an Sternen orientieren – erstmals über eine Art doppelt bzw. mehrfach angelegte Stromversorgung verfügen, wodurch es möglich wird, unterschiedliche Komponenten mit unterschiedlich großer Spannung zu versorgen. Dadurch wird es zum Beispiel auch möglich, die verschiedenen Kerne einer Multi-Core-CPU mit jeweils unterschiedlicher Spannung anzusprechen bzw. zu takten.

Ferner verpasste AMD diesen CPUs ebenfalls Unterstützung für eine neue Technik mit dem Namen „SB-TSI“, die grundsätzlich ein digitales Temperatur-Interface darstellt, das vor allem mit mehreren Sensoren aufwarten kann. Allen Prozessoren für den Sockel AM2+ gemein ist Hardware Thermal Control (HTC), ein Feature, das Gebrauch der oben bereits genannten Sensoren macht und die CPU drosselt, sobald die Temperaturen einen gewissen Grad erreichen.