Neues von Conroe, Merom und Woodcrest

Thomas Hübner
105 Kommentare

Mit der Einführung der Core-Duo-Prozessor-Serie vor gut einem Monat, schickte Intel auch ein neues Modellnummern-Schema – ein Kombination aus Thermal-Design-Power-Klasse und Performance-Rating – ins Rennen. Was im mobilen Sektor begann, wird in der Mitte dieses Jahres auch das Desktop- und Server-Segment der Prozessoren ereilen.

Genau dann, wenn Intel mit Conroe (Desktop) und Woodcrest (Server DP) zu einem kleinen Rundumschlag ausholt und quasi einen Schlussstrich unter die in letzter Zeit doch etwas „unglücklichen“ Netburst-Architektur zieht. Im Notebook-Segment wird die neue Architektur des Halbleiterriesen dagegen neuesten Informationen zufolge erst im vierten Quartal dieses Jahres mit dem Merom Einzug halten.

Im Desktop-Segment tritt bekanntlich der Conroe an, um die Nachfolgeschaft des Pentium 4, Pentium D und Pentium Extreme Edition anzutreten. Wie erwartet beginnt die Modellnummer des Conroe, der als Core Duo den Markt erobern soll, mit dem Buchstaben „E“, der zukünftig alle Prozessoren mit einer Thermal Design Power von über 50 Watt zieren wird. Etwas überraschend ist dagegen die dem Buchstaben folgende Nummer, wie folgende Tabelle zeigt:

Desktop (Conroe)
Modell Taktfrequenz L2 Cache FSB Preis
E4200 1,60 GHz 2 MB 800 MHz ?
E6300 1,86 GHz 2 MB 1066 MHz $209
E6400 2,13 GHz 2 MB 1066 MHz $241
E6600 2,40 GHz 4 MB 1066 MHz $316
E6700 2,67 GHz 4 MB 1066 MHz $530


Der Conroe-Kern steigt mit Modellnummern im Bereich von E6x00 verhältnismäßig hoch ein, besitzen die aktuellen Core Solo/Duo „Yonah“ doch lediglich Ratings der Gegend von 1x00 bzw. 2x00. Nicht berücksichtigt ist hierbei die Extreme Edition, welche Gerüchten zu Folge mit 3,33 GHz getaktet und über einen Frontside-Bus von 333 MHz (1333 MHz QDR) verfügen soll. Auch ist der Preis von $530 für das vorläufige Topmodell E6700 recht niedrig angesetzt, kostete der schnellste Pentium 4 bisher mit $637 doch deutlich mehr. Es ist also zu erwarten, dass bei 2,67 GHz nicht das Ende erreicht ist. Für Anfang 2007 soll neben der E6000- die E4000-Serie an den Start gehen. Gerüchten zufolge soll hier Intels Virtualisierungstechnologie fehlen, EM64T wird jedoch auch er bieten.

Mobile (Merom)
Modell Taktfrequenz L2 Cache FSB Preis
T5600 1,83 GHz 2 MB 667 MHz $241
T7200 2,00 GHz 4 MB 667 MHz $294
T7400 2,17 GHz 4 MB 667 MHz $423
T7600 2,33 GHz 4 MB 667 MHz $637


Anderer Sektor, ähnliches Bild. Auch beim Yonah-Nachfolger „Merom“ setzt Intel die Ratings gleich in sehr hohe Tausender-Bereiche. Zum Vergleich: Der aktuell schnellste Core Duo Yonah mit 2,17 GHz besitzt lediglich ein Rating von T2600. Sein taktgleicher Nachfolger wird hingegen schon mit T7400 betitelt. Hier stellt sich die Frage der Rechtfertigung. Während die T7000-Serie zwei Prozessorkerne vorweisen kann, werden Boliden der T5000-Familie nur auf einen Kern zurückgreifen können. Der „Merom“ soll im vierten Quartal 2006 erscheinen und neben EM64T auch Intels Virtualisierungstechnik bieten.

Server/Workstation (Woodcrest)
Modell Taktfrequenz L2 Cache FSB Preis
5110 1,66 GHz 4 MB 1066 MHz $209
5120 1,83 GHz 4 MB 1066 MHz $256
5130 2,00 GHz 4 MB 1333 MHz $316
5140 2,33 GHz 4 MB 1333 MHz $455
5150 2,67 GHz 4 MB 1333 MHz $690
5160 3,00 GHz 4 MB 1333 MHz $851


Das Server-Segment wirkt dagegen schon eher „moderat“, was große Zahlen bei den Modellnummern angeht. Ganz im Gegenteil zu der erwartenden Leistung, denn mit nominalen 3,0 GHz, 4 MB Second-Level Cache und einem Frontside-Bus von 1333 MHz zieht man angesichts der verkürzten Pipeline (14 statt 31 Stufen) deutlich die Register. Auch preislich liegt man mit $851 beim kommenden Xeon 5160 deutlich unter der 1.000-US-Dollar-Marke, welche aktuell mit $1.037 beim Dual-Core Xeon DP 2,8 GHz geknackt wird.

Intels Roadmap (Quelle: AKIBA PC Hotline)

Viel einfacher wird es durch die neuen Modellnummern eigentlich nicht. Wirft man einen Blick zum Konkurrenten AMD, bietet sich dort jedoch ein ähnliches Bild. Insbesondere bei Intels neuen Prozessoren ist sich die Gerüchteküche in Sachen Preise und Modellnummern noch uneins. Intel könnte jedoch bereits zur Klärung beitragen: Anfang März hält der Prozessorhersteller sein halbjähriges Intel Developer Forum (IDF) ab und wird dieses sicherlich nutzen, um einige offene Fragen zu klären. Bereits auf seinem letzten Intel Developer Forum Fall 2005 hat Intel interessante Informationen zur neuen Architektur preisgegeben:


Unser Dank geht an Simon Knappe
für das Einsenden dieser News

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.