3D-Druck per Online-Shop für Heimanwender

Frank Hüber
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Mit sogenannten 3D-Druckern stellen Unternehmen aus der Automobilindustrie und dem Produktdesign seit Jahren Prototypen auf Grundlage von Software-Modellen her. Schicht für Schicht wird Gipspulver dazu nach genauer Vorgabe aufeinander geklebt, bis das Objekt fertig ist.

Die Vision einer heimischen Fabrik, wie sie Neil Gershenfeld in seinem Buch „Fab – Die kommende Desktop-Revolution“ (2005) entwarf, scheint auch weiterhin ein Traum zu bleiben. Ähnlich wie große Fotokopierer, Farb-Laserdrucker oder 3D-Scanner sind 3D-Drucker sehr teuer und für den einzelnen Heimanwender kein Objekt der Begierde. Ihre Kapazitäten könnte eine Einzelperson bei Weitem nicht ausschöpfen. 3D-Drucker werden sich somit auch in absehbarer Zukunft nicht in privaten Haushalten etablieren.

Ein Leipziger Reproduktions-Dienstleister möchte Heimanwender aber dennoch die Möglichkeit geben, von eigenen Objekten über das Internet einen 3D-Druck erstellen zu lassen. Ab dem 28. September 2006 bietet die Firma RT Reprotechnik.de GmbH den 3D-Druck erstmals weltweit als Dienstleistung für die Allgemeinheit an. In dem Online-Shop kann der Kunde seine virtuellen 3D-Modelle als Druckvorlage übermitteln oder auf von anderen Nutzern angebotene 3D-Modelle zurückgreifen. Das Objekt wird dann in Farbe auf einem 3D-Drucker gedruckt und soll nach wenigen Tagen ausgeliefert werden.

„Wir leiten mit unserem Shopangebot die Demokratisierung eines Verfahrens ein, das unterschiedlichste Bedürfnisse anspricht. Egal, ob Sie Ihre Lieblingsfigur aus einem Rollen- oder Fantasyspiel real auf dem Schreibtisch stellen wollen oder Zubehör für Ihre Modelleisenbahn brauchen: Der Fantasie sind beim 3D-Druck keine Grenzen gesetzt. Auch vielen Kleinunternehmen und Selbständigen, für die der 3D-Druck bisher nicht finanzierbar war, bietet die Plattform erstmals die Möglichkeit, virtuelle Modelle drucken zu lassen. Das können Design-Objekte sein aber auch z.B. Statistik-Diagramme oder geologische Profile.“

Petra Wallasch, Geschäftsführerin von RT

Anbieten können die virtuellen Modelle im dem weltweiten Shopsystem alle, die mit 3D-Software umgehen können. Aber auch andere Nutzer sollen ihre persönlichen Entwürfe in Zukunft online stellen können – mit Hilfe von Dienstleistern, die jedes persönliche Wunsch-Modell virtuell entwickeln. Über Preise und weitere Einzelheiten wurde bislang nichts bekannt gegeben, diese dürften jedoch bei der morgigen Vorstellung der Dienstleistung bekannt werden.