YouTube bekommt in Kürze einen Inhaltsfilter

Jirko Alex
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Wie Google-CEO Eric Schmidt im Zuge der Medienkonferenz NAB ankündigte, werde man die Online-Videoplattform YouTube in Kürze mit einem Inhaltsfilter ausstatten. Dieser soll urheberrechtlich geschütztes Material automatisch identifizieren können. Google setzt damit einen bereits länger angekündigte Schutz um.

Geschützt werden in diesem Zusammenhang nicht nur die Rechte der Eigentümer des auf YouTube gezeigten Inhalts, sondern auch Google selbst. Seit der Übernahme der Videoplattform steht der Suchmaschinen-Gigant nämlich fast ununterbrochen unter Beschuss, da viele Rechteeigentümer Klagen gegen den Konzern anstrebten um die massenhafte Verbreitung geschützten Materials zu unterbinden. Das für Google teuerste Beispiel einer Klage ist die Schadensersatzforderung des Medienkonglomerats Viacom, zu welchem unter anderem Sender wie MTV, Nickelodeon und ComedyCentral gehören. Viacom verklagte Google vor etwa einem Monat zu einer Milliarde US-Dollar Schadensersatz, da man bis dahin bereits über 160.000 Clips auf der Online-Plattform gezählt habe, die die Urheberrechte des Konzerns verletzen. Bereits im Februar dieses Jahres forderte Viacom Google zur Löschung von über 100.000 Videoclips auf und prangerte den laxen Umgang mit geschützten Inhalten an.

Die Implementierung des „Claim your Content“ genannten Filters soll nun vor allem die TV- und Filmbranche beruhigen. Es ist dabei durchaus wahrscheinlich, dass mit einigen der bisherigen Kläger angesichts des in Kürze implementierten Inhaltsfilters auch eine außergerichtliche Einigung erreicht werden kann. So konnte Google bereits in der Vergangenheit Teilerfolge mit den Fernsehsendern CBS und NBC verbuchen sowie sich mit den Musik-Labeln Warner und Universal einigen. Auch Viacom suchte erst nachdem eine außergerichtliche Einigung mit Google keine Früchte zu tragen schien und sich der Suchmaschinen-Gigant mit der Implementierung von Filtern schwer tat die Auseinandersetzung vor Gericht.