M-Net erschließt München mit Glasfasernetz

Parwez Farsan
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In Köln besteht bereits seit geraumer Zeit die Möglichkeit, sich von Netcologne einen Glasfaseranschluss bis ins eigene Haus legen zu lassen (FttB / Fibre to the Building). Einer Pressemitteilung des Kommunikationsdienstleisters M-Net zufolge wird dies in Kürze auch in München möglich sein.

Wie in Köln sollen die Kunden in München mit einem FttB-Anschluss Datenübertragungsraten bis 100 MBit/s erreichen können. Dazu ist lediglich die Installation eines Hardware-Gerätes (sogenannte Multi-Dwelling-Unit) neben dem alten Übergabeverteiler der Telekom im Keller notwendig. Für die Strecke zwischen dem Glasfaseranschluss im Gebäude und den Wohnungen nutzt M-net die bestehende Kupferverkabelung, so dass die Hausverkabelung weiter genutzt werden kann. Für die notwendigen infrastrukturellen Maßnahmen zeichnen sich die Stadtwerke München verantwortlich, deren Tochter M-Net ist. Den Anfang machen die Stadtteile Au und Neuhausen, in denen bereits im Sommer die ersten Glasfaseranschlüsse bereitstehen sollen. Zeitnah dazu soll zudem die Erschließung des Münchener Westends erfolgen. Die aktuellen Planungen sehen vor, bis Ende des Jahres insgesamt rund 3.000 Gebäude an das neue Netz anzuschließen und bis 2013 theoretisch 60 Prozent der Münchener Haushalte bedienen zu können.

Auch in weiteren bayrischen Städten plant M-Net den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur. Genauere Angaben macht das Unternehmen zwar nicht, jedoch zählen bereits jetzt die Großräume München, Nürnberg und Augsburg sowie die Städte Bayreuth, Regensburg, Ingolstadt, Landshut, Würzburg, Kempten und Ulm zum Netzgebiet von M-Net. Die geplanten Investitionen belaufen sich nach Unternehmensangaben auf mehrere hundert Millionen Euro. Neben der Abdeckung der Nachfrage nach hohen Bandbreiten will das Unternehmen auch die Kosten für die TAL-Entgelte reduzieren. Aktuell zahlt M-Net hierfür jährlich rund 28 Millionen Euro an die Deutsche Telekom. Ferner wird M-net über die neue Infrastruktur auch ein TV-Signal mit diversen Fernsehkanälen anbieten.

Den High-Speed-Internetzugang wird M-net mit der Lösung „Maxi Komplett deluxe“ anbieten. Der Tarif wird zur Markteinführung mit Bandbreiten von bis zu 25.000, 50.000 oder 100.000 kbit/s inkl. einer Doppel-Flatrate verfügbar sein. Zu den jeweiligen Upload-Bandbreiten machte das Unternehmen bislang keine Angaben, sie dürften jedoch deutlich unterhalb der Downloadbandbreiten angesiedelt sein.

Sollten 100 MBit/s einmal nicht ausreichen, besteht auch die Möglichkeit sich einen FttH-Anschluss (Fibre to the Home) legen zu lassen, der mit einem Glasfaserkabel bis in die Wohnung Bandbreiten bis zu 1 GBit/s bietet. Zu Preisen und Verfügbarkeit eines solchen Anschlusses gibt es noch keine Informationen.

Wir danken Önder Basar
für den Hinweis zu dieser News!

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