Stallman protestiert gegen ATi und „nVidious“

Steffen Weber
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Richard Stallman, Gründer des GNU-Projekts zur Verbreitung freier Software und Präsident der Free Software Foundation, hat den Vortrag eines ATi-Mitarbeiters am Massachusetts Institute of Technology (MIT) für einen Protest gegen die Praktiken des Grafikkartenherstellers genutzt, da dieser wie nVidia keine quelloffenen Treiber bereitstellt.

Stallman verteilte Infozettel an die Hörer und hielt während des Vortrags ein großes Schild mit der Aufschrift „DON´T BUY FROM ATI – enemy of your freedom“ im Saal, störte den Vortrag sonst jedoch nicht. Zwischenzeitlich wurde er von einem Polizisten vor die Tür gebracht, durfte dann jedoch – nunmehr sitzend – seinen Protest fortsetzen.

Grund für den in letzter Minute angezettelten Protest ist, dass ATi und nVidia nur Binärpakete ihrer Treiber anbieten. Dies ist Windows-Anwendern gar nicht anders bekannt, jedoch unter Anwendern freier Betriebssysteme nicht gern gesehen. Denn niemand außer den Herstellern kann den Quellcode einsehen, geschweige denn Fehler darin beheben. Für exotischere Architekturen neben x86 und AMD64 werden Treiber erst spät oder gar nicht angeboten. Treiber für andere Systemkomponenten hingegen sind im Linux-Kernel integriert und werden von den Kernel-Entwicklern gepflegt und bei größeren Umstrukturierungen angepasst.

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