Weiterer TV-Beitrag zu „Killerspielen“ steht an

Jirko Alex
98 Kommentare

Wie aus der Programmvorschau hervorgeht, befasst sich auch der Privatsender RTL II in der kommenden „Welt der Wunder“-Ausstrahlung mit dem derzeit heiß diskutierten Thema der „Killerspiele“. In dieser soll „enträtselt“ werden, was im „Gehirn der Spieler“ passiert.

Im Gegensatz zu der eher auf kritischen Widerspruch gestoßenen Verarbeitung des Themas in einer jüngeren „Panorama“-Sendung in der ARD gehe man bei RTL II jedoch – zumindest laut Programmbeschreibung – differenziertere Wege. So verfolge man ebenso die Frage, ob eine Diskussion nach stereotypen Mustern nach so heiklen und tragischen Ereignissen wie einem Amoklauf Sinn mache und hinterfrage auch, wieso „hunderttausende Jugendliche ganz mühelos ihre Wochenenden mit "Counterstrike" & Co. verbringen“ könnten, ohne „auszuticken“.

Heute u.a. mit dem Thema "Killerspiele - Anleitung zum Mord?" Computerspiele werden immer beliebter, immer realer - und scheinbar auch immer gewalttätiger. Vor allem die so genannten "Ego-Shooter" sind ins Visier der Medien und der Politik geraten: [...] Jedes Mal, wenn ein Jugendlicher ausrastet, zur Waffe greift und Amok läuft, beginnt die öffentliche Diskussion nach einem stereotypen Muster von neuem: Schuld war ein "Killerspiel", das den Täter zum Amoklauf getrieben hat. [...] Aber ist es wirklich so einfach? Sicher ist: Beinahe alle jugendlichen Amokläufer haben solche "Ego-Shooter" gespielt. Aber produzieren Computerspiele zwangsläufig Killer? Wieso können hunderttausende Jugendliche ganz mühelos ihre Wochenenden mit "Counterstrike" & Co. verbringen, ohne danach auszuticken?

Auszug aus der Programmbeschreibung von RTL II

Der Beitrag wird auf RTL II am 04. März um 19:00 Uhr als ein Themenbeitrag in „Welt der Wunder“ gezeigt. Unterdessen sah sich auch die „Panorama“-Redaktion gezwungen, die zahlreichen E-Mails, die sich protestierend gegen die Aussagen im Beitrag „Killerspiele im Internet“ wendeten, in einer Stellungnahme zu beantworten. In dieser wird herausgestellt, dass es in dem Beitrag nicht darum ging, Computerspiele generell zu verunglimpfen oder „Call of Duty“-Spieler als Rechtsextreme abzustempeln. Zudem habe man stets darauf hingewiesen, dass einige der gezeigten Szenen nicht in der Verkaufsversion vorhanden seien, sondern über das Internet bezogen werden können (Hot Coffee Mod für „GTA: San Andreas“; nationalsozialistische Symbole für „Call of Duty“).

Das Thema „Killerspiele“ bleibt also ein umstrittenes und die Diskussion über solche erhält womöglich am kommenden Sonntag einen neuen Schub – oder aber einen klärenden Dämpfer.