Offiziell: Crysis-Multiplayer für DX9 beschnitten

Jirko Alex
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Wie Crytek, das Entwicklerstudio des heiß erwarteten Egoshooters Crysis, bekannt gab, werde es für Nutzer von DirectX-9-Hardware nicht möglich sein, in den vollen Multiplayer-Genuss zu kommen. Entsprechende Meldungen kursieren bereits länger im Internet; Crytek präzisiert jedoch, inwiefern DirectX-10-Spieler gegen DirectX-9-Nutzer spielen könnten.

Laut Crytek werde sich das Spielerlebnis in Mehrspielerpartien also auch aufgrund der Hardware deutlich unterscheiden. So will man nur Besitzern einer DirectX-10-Grafikkarte ermöglichen, die gesamte Umgebung demolieren zu können. Jene Spieler mit älterer DirectX-9-Hardware können hingegen nur Fahrzeuge beschädigen, nicht aber Gebäude oder die Pflanzenwelt. Da speziell letztere in Mehrspielermodi aber einen entscheidenden Einfluss auf den Spielverlauf haben kann – man denke an Barrikaden durch gefällte Bäume – wird es nicht möglich sein, mit DirectX-9-Hardware auf einem Server zu spielen, auf dem ein Spiel für DirectX-10-Spieler ausgetragen wird. Auch auf den dynamischen Tag- und Nachtwechsel während der Partien müssen Besitzer älterer Hardware im Mehrspielermodus verzichten. Es ist lediglich möglich, die Tageszeit in dem Mapeditor festzulegen, so dass durchaus auch mit älteren Grafikkarten des Nachts gespielt werden kann. Im Singleplayer-Modus sollen auch DirectX-9-Nutzer nach den derzeitigen Informationen einen dynamischen Tageszeitenwechsel erleben dürfen

Crytek begründet diesen Schritt damit, dass die Server für die vollen Physikeffekte bei Einsatz von DirectX-9-Hardware durch den Spieler zu viele Berechnungen selbst übernehmen müssten und dies bei größeren Partien zu Geschwindigkeitsproblemen führen könne. Man werde daher auf die beschriebenen Effekte im Multiplayer verzichten und diese nur bei DirectX-10-Hardware ermöglichen – dann jedoch berechnet durch den Spieler-PC. Dieser falle nämlich, so Crytek, durchschnittlich performanter aus, wenn er schon über eine neue Grafikkarte mit DirectX-10-Unterstützung verfügt. Es wird daher auch getrennte Server für DirectX-9- und DirectX-10-Spieler geben. Während jene mit älterer Grafikhardware natürlich nicht auf die DirectX-10-Server kommen, ist dies umgekehrt möglich. Auf Physikeffekte müssen DirectX-10-Spieler auf DirectX-9-Servern aber auch verzichten.

Frühere Meldungen, Nutzer von DirectX-9-Hardware könnten nicht gegen jene mit moderneren Grafikkarten spielen, wurden daher im Hauptteil bestätigt. Nur ein Verzicht auf Physikeffekte kann beide Spielergruppen vereinen. Inwiefern das Spielerlebnis sich durch die physikalischen Einschränkungen unterscheidet, muss sich noch zeigen.

In dem offenen Brief gab Crytek weiter bekannt, dass von den ursprünglich geplanten drei Mehrspielermodi nur noch zwei übrig geblieben sind. Der Modus Team Action habe nicht die Anforderungen erfüllt und wurde nach Testspielen mit profesionellen Spielern aussortiert. Übrig bleiben die Modi Instant Action, ein typischer Deathmatch-Modus, sowie Power Struggle. Im Power-Struggle-Modus muss der Spieler den eigenen Reaktor mit auf der Karte verteilten Knoten aufladen und erhält bei bestimmten Ladezuständen des Reaktors Alienwaffen oder – bei voller Aufladung – „Endgame-Waffen“. Crytek hebt besonders im Power-Struggle-Modus die Weiterentwicklungen seit der Games Convention 2006 hervor und verspricht mit beiden verbliebenen Modi Spielspaß erster Güte.

Der gesamte offene Brief (englisch) an die Community findet sich im Anhang.

Offener Brief an die Community
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