Dell bald im Einzelhandel?

Andreas Frischholz
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Dell, einer der größten Komplettsystemhersteller der Welt, ist bisher dafür bekannt, dass die Produkte nur über ein Direktvertriebsmodell geordert werden können. Der Konzerngründer Michael S. Dell denkt nun aber darüber nach, das Modell zu erweitern, um die Absatzlage zu verbessern.

Zurzeit können Systeme von Dell nur Online, per Telefon oder Fax geordert werden, was für Dell Kostenvorteile bei der Lagerung und Fertigung ergibt. Einzelne Komponenten werden in hohen Stückzahlen zu günstigen Preisen eingekauft, die Systeme erst nach Eingang der Bestellung zusammengebaut. Jedoch verliert Dell momentan Marktanteile an Konkurrenten wie Hewlett-Packard, die Systeme auch über Elektrofachmärkte und im Einzelhandel verkaufen. Gerade im Notebook-Segment scheint das Auswirkungen zu haben, da Notebook-Käufer ihr zukünftiges Gerät vor dem Kauf begutachten und anfassen möchten.

Für die Zukunft plant man bei Dell nun ebenfalls, Elektrofachmärkte mit Verträgen auszustatten, um jene exklusiv zu beliefern. Auch das Direktvertriebsmodell soll überarbeitet werden. Dementsprechend schrieb Michael S. Dell vergangene Woche in einer Rundmail an die Angestellten des Unternehmens, dass das Direktmodell zwar eine Revolution war, aber es sei keine Religion. So soll etwa die Konfiguration vereinfacht werden. Während man bei der Konkurrenz komplexe Systeme mit diversen Funktionen anbietet, soll Dell sich nach dem Firmengründer darauf konzentrieren, kostengünstige und einfache Systeme anzubieten.