AMD präsentiert tiefrote Zahlen

Sasan Abdi
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Mit gespannter Erwartung wartete sowohl die Fachpresse als auch die Börse auf die Bekanntgabe der AMD-Zahlen für das erste Quartal 2007. Dass eben jene alles andere als rosig ausfallen würden, war schon im Vorfeld klar. Dann aber präsentierten die Verantwortlichen ein Ergebnis, dass einer kleinen Katastrophe gleichkommt.

Hatten zahlreiche Analysten ein Minus im Bereich von 300 Millionen US-Dollar erwartet, musste AMD am gestrigen Donnerstag nach US-Börsenschluss für das erste Quartal einen Nettoverlust von 611 Millionen US-Dollar ausweisen – der Umsatz ging um 7,4 Prozent auf 1,23 Milliarden US-Dollar zurück. Die größten Einbußen musste AMD dabei bei den Prozessoren hinnehmen. So betrug der Umsatz im Bereich „Computing Solutions“ 918 Millionen US-Dollar – dies entspricht einem Rückgang um 38 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres. Auch der Umsatz in der Grafiksparte fiel mit 197 Millionen US-Dollar vergleichsweise gering aus, obwohl dies ein Umsatzplus von etwa 19 Prozent bedeutet. Die Zahlen des vierten Quartals 2006 sind im Grafikgeschäft jedoch nicht direkt vergleichbar, da die Eingliederung von ATi und deren Umsatz zu dieser Zeit noch nicht voll in der Absatzstatistik erfasst wurde.

Auch für die nähere Zukunft erwartet die Konzernspitze keine Besserung, sondern im besten Falle stagnierende Zahlen. AMD beschäftigt allein in Deutschland, vor allem an den Produktionsstätten in Dresden, rund 3000 Mitarbeiter. Neben vielen kleineren Aspekten dürfte mitunter auch der ungehemmte Preis- und Konkurrenzkampf mit Intel zu dem miserablen Ergebnis geführt haben. Dies belegen vor allem Zahlen, die die aktuellen Marktanteile der beiden größten Prozessorhersteller offenlegen: So hat das Marktforschungsinstitut Isuppli ermittelt, dass Intel im ersten Quartal dieses Jahres seinen Marktanteil von ehemals 75,7 Prozent auf nunmehr 80,2 Prozent ausbauen konnte. Im gleichen Zeitraum verlor AMD mehr als vier Prozentpunkte und stellte somit im ersten Quartal 2007 nur noch 11,1 statt vorher 15,7 Prozent der CPUs