Microsoft bietet 45 Mrd. Dollar für Yahoo

Sasan Abdi
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Im Kampf um Marktanteile im Internetgeschäft musste Yahoo in letzter Zeit zusehends zurückstecken. Nach einem weiteren verkorksten Quartal ist der Konzern nunmehr offenbar zum Übernahmekandidaten geworden. In einer Mitteilung erklärte Microsoft nun seine Kaufbereitschaft.

31 US-Dollar je Aktie – und damit gut 62 Prozent über dem aktuellen Wert des Yahoo-Papiers – würde Microsoft sich die Übernahme kosten lassen. In der Gesamtsumme spricht Microsoft dem angeschlagenen Konzern somit einen Wert von rund 44,6 Milliarden US-Dollar aus. Neben Kosteneinsparungen aufgrund von Synergieeffekten, die man bei Microsoft auf rund eine Milliarde US-Dollar schätzt, dürfte hinter der Offerte auch ein marktstrategisches Denken zu finden sein. So würde Microsoft gemeinsam mit Yahoo über das anorganische Wachstum eine für den Erzrivalen Google noch bedrohlichere Position einnehmen können.

„Wir hegen großen Respekt für Yahoo. Zusammen können wir eine noch größere Menge an ausgereiften Produkten für Konsumenten, Publisher und Werbetreibende bieten. Insgesamt kämen wir dadurch in eine noch bessere Position, um dem Wettbewerb zu begegnen“, erläutert Microsoft-CEO Steve Ballmer das Angebot an die Konzernlenker von Yahoo. „Wir glauben, dass wir in Kombination noch bessere Werte für unsere Aktionäre sowie noch mehr Innovation für unsere Kunden liefern können.“

Anders als Microsoft hat Yahoo auch im abgelaufenen Quartal erneut kein gutes Ergebnis erzielt. Die anhaltende Schwäche führte zuletzt dazu, dass der Konzern 1000 seiner Mitarbeiter entlassen musste. Auch wenn diese Zahl noch unter ersten Schätzungen liegt, so hat sie doch Signalwirkung und zeigt, wie schwer angeschlagen Yahoo tatsächlich ist.

Für die zuletzt gebeutelten Yahoo-Aktieninhaber hat allein schon die Offerte eine strahlende Wirkung. Das schwächelnde Papier nahm kurz nach bekannt werden des Angebots deutlich an Fahrt auf und legte vorbörslich um gut 50 Prozent zu. Auch die Umsetzung des von Microsoft vorgeschlagenen Weges könnte für viele attraktiv wirken: Neben einer Auszahlung zu besagtem Kurs böte der Softwaregiganten den Aktionären überdies an, ihre Werte gegen Microsoft-Aktien einzutauschen.

Bei Yahoo hat man sich zu dem Vorschlag bis dato noch nicht geäußert. Neben einer Reaktion der Verantwortlichen bleibt auch abzuwarten, was die Wettbewerbshüter in den USA und vor allem in Europa zu einem solchen Geschäft sagen werden. Natürlich gesetzt den Fall, es wird tatsächlich so umgesetzt.

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