Micron kündigt Enterprise-SSD „P400m“ an

Michael Günsch
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Die Lebensdauer von SSDs wird bekanntlich durch die Wiederbeschreibbarkeit der Speicherchips begrenzt. Im Unternehmensbereich mit hohen Mengen täglich zu schreibender Daten spielt dieser Faktor entsprechend eine große Rolle. Microns speziell für diesen Markt konzipierte SSD-Serie P400m soll hierbei sowie beim Preis überzeugen.

Laut Hersteller sollen sich die Enterprise-SSDs über einen Zeitraum von fünf Jahren zehnmal am Tag vollständig beschreiben lassen, was bei einer nominellen Kapazität von bis zu 400 Gigabyte einer Datenmenge von 7,3 Petabyte entspricht. Über fünf Jahre garantiert Micron entsprechend eine Schreibmenge von bis zu 7 Petabyte. Dabei setzt Micron nicht auf teuren, aber sehr haltbaren SLC-NAND-Flash, sondern auf günstigeren in 25 Nanometern gefertigten MLC-Speicher der Enterprise-Klasse (auch eMLC genannt), der in Verbindung mit Architekturverbesserungen, die der Hersteller unter dem Kürzel XPERT (PDF) zusammenfasst, für eine deutlich höhere Lebensdauer sorgen soll. MLC-Speicher ist bekanntlich in der Produktion günstiger als SLC-Speicher, weshalb die P400m-SSD deutlich günstiger als SLC-basierte Produkte ausfalle, wie Micron in folgender Grafik verspricht, welche offenbar eine vergleichbare Schreibausdauer wie bei SLC-Speicher vorgaukeln soll. Nach bisherigem Kenntnisstand schlägt SLC-Speicher mit rund 100.000 Schreibzyklen auch eMLC mit bis zu 30.000 Schreibzyklen in Sachen Beschreibbarkeit aber nach wie vor deutlich, wenngleich der Abstand von letzterem zu herkömmlichem MLC-Speicher mit etwa 3.000 bis 10.000 Schreibzyklen schon enorm ausfällt.

Haltbar wie eine SLC-SSD? Aber günstiger!
Haltbar wie eine SLC-SSD? Aber günstiger! (Bild: Micron)

Hinter dem Gehäuse im verbreiteten 2,5-Zoll-Format mit 7 Millimeter Bauhöhe verbirgt sich neben 100, 200 oder 400 Gigabyte MLC-Speicher der Marvell-Controller 88SS9187-BLD2, den man zum Beispiel von der Plextor M5 Pro kennt. Die sequenziellen Transferraten fallen aber mit maximal 350 MB/s lesend und 300 MB/s schreibend deutlich geringer als bei besagtem Produkt aus, gleiches gilt für die angegebene Leistung bei zufälligen Zugriffen. Dies dürfte der höheren Lebensdauer samt der dafür nötigen Maßnahmen geschuldet sein. Die Leistungsaufnahme soll im aktiven Betrieb durchschnittlich unter fünf Watt liegen, deutlich sparsamer zeigen sich hier beispielsweise die für den Verbrauchermarkt bestimmten M500-SSDs, die der Hersteller im Rahmen der CES vorgestellt hatte.

Micron P400m Enterprise-SSD
Format 2,5 Zoll (100,5 × 69,85 × 7 mm)
Schnittstelle SATA 6 Gb/s
Kapazitäten 100, 200, 400 GB
Controller Marvell 88SS9187-BLD2
NAND-Flash (Fertigung) (e)MLC (25 nm)
Leistungsaufnahme active < 5 W, idle < 0,75 W
Garantie 5 Jahre
Leistung
100 GB 200 GB 400 GB
Seq. Lesen 350 MB/s
Seq. Schreiben 210 MB/s 300 MB/s 300 MB/s
Random Read (4K) 50.000 IOPS 55.000 IOPS 55.000 IOPS
Random Write (4K) 14.000 IOPS 16.000 IOPS 17.000 IOPS

Laut Pressemeldung befindet sich die P400m in Produktion und soll direkt an OEMs ausgeliefert werden, wobei allerdings weder Termin noch Preise genannt werden.

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