World of Warcraft bekommt fünfte Erweiterung

Max Doll
134 Kommentare

Auf der unternehmenseigenen Messe Blizzcon kündigte Blizzard die fünfte Erweiterung für das Erfolgs-MMORPG World of Warcraft an. Warlords of Draenor schickt Spieler in der Zeit zurück und lässt sie die Geschehnisse der Strategiespiele Warcraft II: Tides of Darkness und der Erweiterung Beyond the Dark Portal erleben.

Das Add-On spielt deshalb in der Welt Draenor, der Heimatwelt der Ork und Draenei, bevor sie in einem Krieg verwüstet und als „Fremdland“ (Englisch: Outland) bekannt wurde. Erneut gilt es, die Eiserne Horde zu besiegen, welche Azeroth zu unterwerfen droht. Dabei sollen jede Menge alte Bekannte, unter anderem Ner'Zhul und Gul'Dan, als Bossgegner auftreten. Schon jetzt gibt es Anzeichen, dass die hierbei erzählte Geschichte mit Warlords of Draenor nicht abgeschlossen wird, eine sechste Erweiterung scheint daher unvermeidlich.

Mit sieben neuen PvE- sowie einer PvP-Zone möchte Blizzard neben dem neue Artdesign in Draenor für Abwechslung sorgen. Neu- und Wiedereinsteiger können optional einen Charakter beliebigen Levels direkt auf Stufe 90 befördern und mit angemessener Ausrüstung ausstatten lassen, um direkt in das Add-On einsteigen zu können – das Ziel bleibt nach wie vor, das Spiel auf eine Vielzahl von Geschmäckern auszurichten. Ein Nebeneffekt: Beide Spielergruppen müssen nicht längere Zeit mit Leveln verbringen um wieder mit Freunden oder das Add-On als solches spielen zu können, was möglicherweise als Reaktion auf die weiterhin leicht sinkenden Nutzerzahlen zu verstehen ist, die im Vergleich zu den beiden Vorquartalen von 7,7 auf 7,6 Millionen Abonnenten sanken.

Mike Morhaime versicherte allerdings, dass World of Warcraft zumindest in der nächsten Zeit trotz Mikrotransaktionen nicht auf ein Free-to-Play-Modell umgestellt wird, da dieses der Entwicklung nicht zugrunde gelegen habe und nachträglich schwer zu integrieren sei. „Ich sehe diesen Wechsel nicht in World of Warcraft“, sagte der Blizzard-CEO, „obwohl wir immer nach Wegen suchen, um das Spiel zugänglicher zu machen“. Eine Ablöse ist ohnehin nicht in Sicht, denn Projekt „Titan“ wurde in die Planungsphase zurückgeschickt, da die Qualität nicht den hauseigenen Standards entsprochen habe. Morhaime verriet lediglich, dass das zuständige Team sich nun „etwas wirklich großartiges einfallen lassen“ habe.

Wie üblich in einer Rollenspiel-Erweiterung wird das Maximallevel für Charaktere angehoben und liegt nun bei 100. Jeder Level zwischen 91 und 100 verbessert künftig eine Schlüsselfähigkeit, mit Erreichen der höchsten Stufe darf eine von drei neuen Fähigkeiten gewählt werden. PvP-Zonen will Blizzard durch nahtlos ineinander übergehende Instanzen aufwerten, Veränderungen am Interface sollen Koordination und Zusammenarbeit der Spieler verbessern. Um Berufen mehr Bedeutung zu verleihen, wird jeder Spieler eine Garnison aus- und aufbauen, die direkt in die Welt eingebettet wird. Hier lassen sich Truppen rekrutieren und Gefolgsleute anheuern, die unter anderem Handel, neue Quests, Ausrüstung und Tiere freischalten. Ohnehin verspricht Blizzard ein „verfeinertes, flexibles Questsystem“ neue Aufgaben und „großzügige Belohnungen“, darunter die Chance auf seltene oder epische Beute bei jedem Quest. Vervollständigt wird die Feature-Checkliste durch sechs neue Dungeons und zwei Schlachtzüge, neue Schlachtfelder und Weltbosse, wie die offiziellen FAQ verraten.

Weitere Verbesserungen werden den Charakteren zuteil. Insbesondere die ursprünglichen acht Rassen werden neue Modelle und Animationen bekommen. Die Grafik möchte Blizzard insgesamt aufhübschen, weshalb die Systemanforderungen steigen werden. In welchem Umfang dies der Fall ist oder wann die Erweiterung erscheinen wird, steht noch nicht fest.