AndroidWorks: Nvidia bringt GameWorks in den Mobil-Bereich

Parwez Farsan
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AndroidWorks: Nvidia bringt GameWorks in den Mobil-Bereich
Bild: Nvidia

Auf dem PC ist Nvidias GameWorks genannte Entwicklungsumgebung für Spiele nicht unumstritten, da AMD dem Konkurrenten vorwirft, ohne Zugang zum Quellcode der nur in Form fertiger DLLs verfügbaren Software nur begrenzt Optimierungen vornehmen zu können. Mit AndroidWorks weitet Nvidia das Programm nun auf den Mobilbereich aus.

Mit vielfältiger Unterstützung in Form von Beispielen, Bibliotheken, Entwicklungswerkzeugen und Zugang zu über 200 Nvidia-Entwicklern, die sich mit den neuesten Entwicklungen bei Spielen und Grafiktechnologien beschäftigen, verspricht Nvidia Spieleentwicklern zum Start der Android-TV-Konsole Shield mit leistungsstarkem Tegra-X1-SoC und einer GPU der Maxwell-Generation eine Erleichterung ihrer Arbeit und vorgefertigte Lösungen für komplexe visuelle Aufgaben.

AndroidWorks
AndroidWorks (Bild: Nvidia)

Dabei sollen auch die einfache Installation mit einem Klick sowie die Integration in Microsoft Visual Studio helfen. Als Basis dient das Tegra Android Developer Pack (TADP), AndroidWorks ist aber nicht auf Nvidias Tegra-SoCs beschränkt, sondern soll praktisch alle Android-Geräte unterstützen. Nvidia reklamiert für sich, „die beste Entwicklungsplattform für alle Android-Geräte“ zu bieten. Ziel sei es, „Entwickler von den Einschränkungen des Android Software Development Kits zu befreien – und die wahre Leistung zu entfesseln, die in Android-Geräten steckt.

Ein Blick auf die Entwicklerseite verrät dann jedoch, dass zumindest die Liste der explizit kompatiblen Geräte bislang eher kurz ist, wenngleich die Kompatibilität nicht auf diese Geräte beschränkt sei, wie Nvidia betont. Dafür befinden sich neben Android-Geräten mit ARM-Prozessor mit dem Asus MeMo Pad und dem Google Nexus Player auch zwei Geräte auf der Liste, in denen ein x86-kompatibles Intel-Atom-SoC die Rechenarbeit verrichtet. Wie optimal die Unterstützung der Hardware anderer Hersteller in der Praxis ist, wird sich aber erst noch zeigen müssen.

Wie dies aussehen kann, zeigt sich aktuell im PC-Bereich. Wird im Rollenspiel-Blockbuster The Witcher 3: Wild Hunt die ressourcenfressende Haarsimulation HairWorks aktiviert, die zu den visuellen Spezialeffekten von GameWorks gehört, leiden AMD-Grafikkarten selbst mit dem aktuellen Beta-Treiber deutlich stärker als Grafikkarten von Nvidia. Dies bestärkt AMDs Standpunkt, dass ohne Zugang zum GameWorks-Quellcode Treiberoptimierungen nur sehr eingeschränkt möglich sind.