Need for Speed (2015) im Test: Neustart mit FPS-Jagd auf der Xbox One

Max Doll
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Need for Speed (2015) im Test: Neustart mit FPS-Jagd auf der Xbox One

Vorwort

Need for Speed will nach dem schwachen letzten Serienteil einmal mehr durchstarten. Frischen Wind versprechen sich die Entwickler durch eine Kombination von Tradition und Neuerungen: Der erneuten Rückkehr in die Tuning-Szene, mit der Need for Speed die größten Erfolge feiern konnte, wird eine vernetzte Always-Online-Welt und eine besondere Präsentation im Stile einer Live-Action-Serie an die Seite gestellt. In Summe soll dies der Reihe einen eigenständigen Charakter und einen Platz neben bekannten Genregrößen sichern.

Fast & Furious ohne Inhalt...

Ein zentrales Standbein der neuen „Erzählung“ rund um den Aufstieg zur ultimativen Untergrund-Ikone ist die groß angekündigte „Live Erfahrung“. Das Konzept fußt auf Videosequenzen mit echten Schauspielern, die den Spieler als neuestes Mitglied einer „Crew“ in die Welt von Need for Speed zu ziehen versuchen. An sich würde die Idee gut funktionieren, wenn das Script nicht eine pseudocoole Bande bärtiger Hipster als „Partner“ vorsehen würde, die so sehr damit beschäftigt sind „tight“ und „fresh“ zu sein, dass dabei jegliche Führung oder Erzählung verloren geht. Ergo bleibt jede Videosequenz eine unfeine und gekünstelte Aneinanderreihung cooler Sprüche von flachen Persönlichkeiten ohne jedwede Dramaturgie; man mag sich kaum damit plagen, ihre Namen zu lernen. So betrachtet ist Need for Speed das, was passiert, wenn Fast & Furious der Handlung beraubt wird. Viel bleibt danach nicht über.

Filmsequenzen mit Schauspielern sollen in die Handlung einbinden
Filmsequenzen mit Schauspielern sollen in die Handlung einbinden

Ob die Sequenzen zumindest eine Art Atmosphäre aufbauen, hängt in Teilen auch davon ab, wie stark sich der Zuschauer mit der Tuning-Szene identifizieren kann. Auch für einen Fan der Underground-Reihe und zumindest Teilen der Fast-&-Furious-Filme wirken die Schnipsel allerdings etwas peinlich. Optional ist die Präsentation übrigens nicht: Ein zu großer Teil der Szenen kann nicht verlässlich übersprungen werden, vor allem in der ersten halben Stunde darf kaum selbst gefahren werden. Technisch funktioniert das Konzept von Ghost Games allerdings zweifelsohne. Die Einbindung der Sequenzen sowie die Übergänge zwischen Film und Spielwelt sind gut gemacht und fließend, die Schauspieler kompetent. Ausgehend von der handwerklichen Realisierung würde man sich wünschen, die Entwickler hätten den Mut gehabt, mit diesen Szenen einen richtigen Film mit einer verschiedene Orte umspannenden Handlung zu inszenieren – also das fortzusetzen, was Need for Speed: The Run versucht hat.

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