CES 2016

Nikon D5 und D500: DSLR-Nachschub für das Profisegment mit ISO 3,3 Mio.

Jan Wichmann
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Nikon D5 und D500: DSLR-Nachschub für das Profisegment mit ISO 3,3 Mio.
Bild: Nikon

Nach zuletzt angekündigten Arbeiten an der D5, stellt Nikon nunmehr das neue Vollformat-Flaggschiff vor. Dem nicht genug, erhält nach gut sechseinhalb Jahren auch das APS-C-Segment mit der D500 ein neues Profimodell. Beide wurden im Rahmen der CES 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Nikon D5

Häuften sich zuletzt die Gerüchte um die Profi-DSLR D5, lässt Nikon zur CES 2016 die Katze aus dem Sack und bestätigt zugleich eine handvoll zuvor angenommener Spezifikationen. Eine Vorstellung im Januar oder Februar war im Vorfeld bereits angesichts der vorherigen Vorstellungszyklen (2 Jahre, jeweils im Frühjahr) äußerst denkbar.

Wie vermutet, strebt Nikon beim neuen Spross keinen Megapixel-Wettkampf an, dennoch steigt die Auflösung des 35-mm-Kleinbildsensors von 16 auf nunmehr knapp 21 Megapixel. Ebenfalls bewahrheitet sich die Steigerung des nativen ISOs auf 102.400. Die erweiterbare Lichtempfindlichkeit, die zuvor mit einem unveränderten Wert von 409.600 spekuliert wurde, erfährt indes eine der massivsten Veränderungen.

Mit ISO-High-5 erreicht die Nikon D5 einen äquivalenten ISO-Wert von enorm hohen 3.280.000, was der Kamera den erneuten ISO-Thron im entsprechendem Kamerasegment sichert. Ebenfalls eine beachtliche Neuerung erfährt das altgediente Autofokusmodul. Das seit dem Jahr 2007 von Nikon verbaute Modul MCAM-3500 DX/FX (Nikon D300 bis hin zur D4s) mit seinen 51 Messfeldern weicht nun dem neuen MCAM-20k, welches insgesamt über 153 Messfelder verfügt, von denen 99 in Kreuzposition sitzen.

Weiterhin greift Nikons Flaggschiff auf einen Verschlussmechanismus aus einem Kevlar-/Kohlefaser-Verbundmaterial zurück. Die ersehnte Serienbildgeschwindigkeit von 15 Bildern pro Sekunde konnte der Hersteller indes nicht ganz realisieren – bei angeklapptem Spiegel erreicht die Nikon D5 14 Aufnahmen pro Sekunde und kann Reihenaufnahmen von 200 Bildern aufnehmen, ehe der Puffer-Speicher gefüllt ist. Zur Verarbeitung der Bilder steht dem Spross der neue Bildprozessor Expeed 5 zur Seite. Weitere Neuheit ist das rückwärtige Display, welches zwar mit 3,2 Zoll unverändert groß daherkommt, jedoch nun mit rund 2,4 Millionen Pixeln auflöst und auf Touch-Eingaben reagiert. Ins Details geht Nikon dabei nicht und nennt lediglich „Touch for playback“. Es könnte somit sein, dass einzig die Bildwiedergabe über entsprechende Touch-Gesten gesteuert werden kann. Darüber hinaus steigt die Videoaufnahme auf nunmehr 2.160p bei 30 fps.

Neben den, für das Segment typischen Anschlüssen wie RJ-45-Gigabit-Ethernet, wächst das Gehäuse mit Magnesiumlegierung um einige Millimeter. WLAN ist noch immer nicht an Bord und wird über einen optionalen Adapter realisiert. Demgegenüber steht eine Gewichtszunahme von 225 auf nun 1.405 Gramm. Neu ist indes auch, dass Nikon die Spiegelreflexkamera in zwei Varianten auflegt. Bietet die XQD-Variante zwei entsprechende Speicherkartenslots, wartet das CompactFlash-Modell mit zwei CF-Schächten auf. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt für beide Modelle bei knapp 6.500 US-Dollar respektive 6.989 Euro. Ab Ende Februar / Anfang März soll der neue Bolide verfügbar sein.

Nikon D500

Mit der Vorstellung der D500 nimmt sich Nikon den langjährigen Sehnsüchten der Nutzer an, stammt das Vorgängermodell Nikon D300s doch immerhin aus dem Jahr 2009. Die zwischengeschobene D7000-Serie konnte indes nur vereinzelte Nutzer der altgedienten D300s überzeugen, wird jene doch vor allem von Sport- und Tierfotografen für ihre Geschwindigkeit sowie Zuverlässigkeit geliebt.

In technischer Hinsicht revidiert Nikon die D500 komplett, was angesichts von sechseinhalb Jahren nicht verwundert. Im Innern erhält das neue APS-C-Flaggschiff einige Innovationen aus der Nikon D5. Der Sensor im DX-Format misst 23,5 × 15,7 mm und löst effektiv mit 20,9 Megapixel auf. Die Lichtempfindlichkeit misst inklusive Erweiterungen ISO 50 bis ISO 1.640.000. Aus der D5 erhält der kleinere Spross den Bildprozessor Expeed 5 sowie das Autofokusmodul MCAM-20k, samt 153 AF-Messfeldern. Lag die Serienbildgeschwindigkeit bei der D300s noch bei 7 Bildern / Sek. und konnte mittels externem Batteriegriff MB-D10 sowie entsprechenden Akkus auf 8 Bilder / Sek. erhöht werden, verzichtet Nikon bei der D500 auf diese Methode und kann dennoch eine Serienbildgeschwindigkeit von maximal 10 Bildern pro Sekunde anbieten.

Mit einem schwenkbarem Display zeigt sich bei der D500 etwas für Nikon Untypisches: Bislang nahm der Hersteller, mit Ausnahme der Nikon D750, im Profisegment Abstand von solchen Displays und verbaute jene lediglich im Einstiegssegment. Anzumerken ist jedoch, dass es sich hierbei nicht wie bei den kleineren Modellen um ein seitliches Anschlagsscharnier handelt, sondern um eingelassene Scharnierstege. Wie auch bei der D5 löst das Display in einer Diagonalen von 3,2 Zoll mit 2,35 Mio. Bildpunkten auf. Zudem bietet es eine volle Touch-Unterstützung, sodass etwa der Fokus mittels Berührung gesetzt werden kann. Die Konnektivität ist nebst WLAN auch mittels Bluetooth und NFC gesichert. Im Vergleich zur D300s tritt die Nikon D500 nahezu gleich groß auf, verliert jedoch 80 Gramm Gewicht. Das Kameragehäuse wird mit einer Preisempfehlung von knapp 2.000 US-Dollar versehen. Eine Verfügbarkeit nennt Nikon noch nicht.

Nikon D5
Nikon D4s
Nikon D500
Nikon D300s
Sensor: CMOS, Kleinbild
20,8 MP
CMOS, Kleinbild
16,2 MP
CMOS, Nikon-DX
20,9 MP
CMOS, Nikon-DX
12,3 MP
Tiefpassfilter: Ja? Ja
Interner Bildstabilisator: Nein
ISO-Lichtempfindlichkeit: 100 – 102.400
(erweiterbar auf 50 – 3.280.000)
100 – 25.600
(erweiterbar auf 50 – 409.600)
100 – 51.200
(erweiterbar auf 50 – 1.640.000)
200 – 3.200
(erweiterbar auf 100 – 6.400)
Bildprozessor: Expeed 5 Expeed 4 Expeed 5 Expeed 1
Autofokus: MCAM-20K
153 AF-Felder / 99 Kreuz
MCAM-3500 FX
51 AF-Felder / 15 Kreuz
MCAM-20K
153 AF-Felder / 99 Kreuz
MCAM-3500 DX
51 AF-Felder / 15 Kreuz
Serienbildgeschwindigkeit: 10 – 14 Bilder /Sek.
Anzahl RAW 200, Anzahl JPEG 200
kürzeste Verschlusszeit 1/8.000 Sek.
11 – ? Bilder /Sek.
Anzahl RAW ?, Anzahl JPEG ?
kürzeste Verschlusszeit 1/8.000 Sek.
? – 10 Bilder /Sek.
Anzahl RAW 200, Anzahl JPEG 200
kürzeste Verschlusszeit 1/8.000 Sek.
2 – 8 Bilder /Sek.
Anzahl RAW 17, Anzahl JPEG 100
kürzeste Verschlusszeit 1/8.000 Sek.
Display: 3,2 Zoll
2.359.000 Pixel
Touch
3,2 Zoll
921.000 Pixel
3,2 Zoll
2.359.000 Pixel
Touch, Schwenkbar
3,0 Zoll
920.000 Pixel
Blitz: extern intern
masterfähig
Videoauflösung: 2.160p, 30 fps 1.080p, 60 fps 2.160p, 30 fps 720p, 24 fps
Speicherkarte 1:
XQD
Variante
CF
XQD CF
Speicherkarte 2:
XQD
Variante
CF
CF SD, SDHC, SDXC SD, SDHC
Anbindung: Zubehörschuh, RJ-45-Stecker
USB 3.0, HDMI
Stereo-In, Stereo-Out
Zubehörschuh, WLAN
USB 3.0, HDMI
NFC, Bluetooth
Zubehörschuh
USB 2.0, HDMI
Stereo-In
Größe (B×H×T): 160,0 × 158,5 × 92,0 mm 156,5 × 160,0 × 90,5 mm 147,0 × 115,0 × 81,0 mm 147,0 × 114,0 × 74,0 mm
Gewicht: 1.405 g 1.180 g 760 g 840 g
Schulter-Display: ja
Gehäusematerial: Magnesium
Objektivbajonett: Nikon F
Preis: 6.499,95 $ 6.149 € 1.999,95 $ 1.799 $
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