iPhone 15 Pro Max & iPhone 15 im Test: Der Titan und sein würdiger Mitstreiter
Das iPhone 15 Pro Max schlägt mit Titan, 3-nm-Chip und Triple-Kamera mit 5-facher Vergrößerung in vielen Bereichen ein neues Kapitel für Apple und die Anwender auf. Den neuen USB-C-Anschluss hat hingegen auch das reguläre iPhone 15, das den Pro-Modellen mit neuer Hauptkamera und hellerem OLED-Display auf die Pelle rückt.
Verfügbarkeit und Preise
Die am 12. September vorgestellte iPhone-15-Familie ist seit dem 22. September in Deutschland verfügbar, vor gut einer Woche haben es iPhone 15 Pro Max und iPhone 15 auch in die Redaktion von ComputerBase geschafft. Das iPhone 15 und iPhone 15 Plus bietet Apple in den Farben Blau, Rosé, Gelb, Grün und Schwarz zu Preisen ab 949 Euro und 1.099 Euro mit 128 GB Speicher an. Das sind jeweils 50 Euro weniger, als vor einem Jahr noch mindestens für iPhone 14 und iPhone 14 Plus ausgegeben werden musste.
Mindestens 256 GB im iPhone 15 Pro Max
Das iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max stellt Apple in den Farben Titan Natur, Titan Blau, Titan Weiß und Titan Schwarz zu Preisen ab 1.199 Euro und 1.449 Euro zur Auswahl. Das sind 100 Euro weniger für das iPhone 15 Pro im Vergleich zum iPhone 14 Pro, während das iPhone 15 Pro Max gleich viel kostet wie das Pendant von 2022, gegenüber dem iPhone 14 Pro Max in der Basis aber mit 256 GB statt 128 GB ausgestattet ist.
Topmodell ist 150 Euro günstiger
Der Redaktion lagen die jeweiligen Topmodelle vor, also ein grünes iPhone 15 mit 512 GB Speicher für 1.329 Euro und ein iPhone 15 Pro Max in Titan Natur mit 1 TB Speicher für 1.949 Euro. Auch diese Versionen kosten somit 60 Euro respektive 150 Euro weniger als die gleichen iPhone-Varianten aus dem letzten Jahr.
Technische Daten der iPhone-15-Serie im Überblick
Apple iPhone 15 |
Apple iPhone 15 Plus |
Apple iPhone 15 Pro |
Apple iPhone 15 Pro Max |
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Software: (bei Erscheinen) |
iOS 17 | |||
Display: | 6,10 Zoll, 1.179 × 2.556 460 ppi, 60 Hz OLED, HDR, Ceramic Shield |
6,70 Zoll, 1.290 × 2.796 460 ppi, 60 Hz OLED, HDR, Ceramic Shield |
6,10 Zoll, 1.179 × 2.556 461 ppi, 120 Hz OLED, HDR, Ceramic Shield |
6,70 Zoll, 1.290 × 2.796 460 ppi, 120 Hz OLED, HDR, Ceramic Shield |
Bedienung: | Touch, Gesichtsscanner | |||
SoC: | Apple A16 Bionic 2 × Everest, 3,46 GHz 4 × Sawtooth, 2,00 GHz 4 nm, 64-Bit |
Apple A17 Pro 2 × ?, 3,78 GHz 4 × ?, 2,11 GHz 3 nm, 64-Bit |
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GPU: | Apple Penta-Core | Apple Hexa-Core | ||
RAM: | 6.144 MB LPDDR5 |
8.192 MB LPDDR5 |
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Speicher: | 128 / 256 / 512 GB | 128 / 256 / 512 / 1.024 GB | 256 / 512 / 1.024 GB | |
1. Kamera: | 48,0 MP, 2160p Nona-LED, f/1,60, AF, OIS |
48,0 MP, 2160p Nona-LED, f/1,78, AF, OIS |
||
2. Kamera: | 12,0 MP, f/2,40 | 12,0 MP, f/2,20, AF | ||
3. Kamera: | Nein | 12,0 MP, f/2,80, AF, OIS | ||
4. Kamera: | Nein | |||
5. Kamera: | Nein | |||
1. Frontkamera: | 12,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/1,90, AF |
|||
2. Frontkamera: | Nein | |||
GSM: | GPRS + EDGE | |||
UMTS: | DC-HSPA ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
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LTE: | Advanced Pro | |||
5G: | NSA/SA | |||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax | |||
Bluetooth: | 5.3 | |||
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS, NavIC | ||
Weitere Standards: | USB-C 2.0, UWB, NFC | USB-C 3.2, UWB, NFC | ||
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | |||
Akku: | 3.349 mAh (12,98 Wh) fest verbaut, kabelloses Laden |
4.383 mAh (16,95 Wh) fest verbaut, kabelloses Laden |
3.274 mAh (12,70 Wh) fest verbaut, kabelloses Laden |
4.422 mAh (17,11 Wh) fest verbaut, kabelloses Laden |
Größe (B×H×T): | 71,6 × 147,6 × 7,80 mm | 77,8 × 160,9 × 7,80 mm | 70,6 × 146,6 × 8,25 mm | 76,7 × 159,9 × 8,25 mm |
Schutzart: | IP68 | |||
Gewicht: | 171 g | 201 g | 187 g | 221 g |
Preis: | 949 € / 1.079 € / ab 1.158 € | 1.099 € / 1.229 € / 1.479 € | 1.199 € / 1.329 € / 1.579 € / 1.829 € | ab 1.200 € / ab 1.413 € / ab 1.455 € |
Die erträgliche Leichtigkeit des Seins
Da iPhone 15 und iPhone 15 Pro Max abseits der neuen Farben ihren Vorgängern zum Verwechseln ähnlich sehen, muss man schon sehr achtsam sein, um Unterschiede festzustellen, oder die Smartphones am besten in die Hand nehmen. Dann fällt nämlich auf, dass sie beide eine minimale Abrundung im Rahmen zum vorderen und hinteren Glas aufweisen und dadurch nicht mehr ganz so kantig in der Hand liegen. Die Haptik profitiert davon in beiden Fällen, es sind aber lediglich Nuancen gegenüber dem Vorjahr.
8 Prozent leichter
Deutlich mehr ins Gewicht fällt im wahrsten Sinne des Wortes der Materialwechsel beim iPhone 15 Pro Max. Apple setzt neuerdings auf Titan für den Rahmen, während das innere Chassis weiterhin aus Aluminium gefertigt wird. Im Endergebnis wiegt das Smartphone dadurch nur noch 221 g anstelle von 240 g. 8 Prozent klingen zunächst nach wenig, sind es aber nicht. Das iPhone 15 Pro Max liegt auf Anhieb spürbar leichter in der Hand, selbst wenn man keine Waage zur Hand hat, um den subjektiven Eindruck objektiv zu bestätigen.
Pro-Modelle günstiger zu reparieren
Mit der diesjährigen Generation übernimmt Apple für die Konstruktion des iPhone 15 Pro (Max) den Aufbau des iPhone 14, der Reparaturen der Glasrückseite viel günstiger macht. An den Kosten der weiteren Komponenten hat sich dadurch aber nichts geändert.
iPhone 14 | iPhone 15 | |||||||
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Reparatur | 14 | 14 Plus | 14 Pro | 14 Pro Max | 15 | 15 Plus | 15 Pro | 15 Pro Max |
Gesprungenes Display | 339 | 405 | 405 | 489 | 339 | 405 | 405 | 489 |
Glasrückseite | 199 | 229 | 599 | 669 | 199 | 229 | 199 | 229 |
Batterie | 109 | 109 | 109 | 109 | 109 | 109 | 109 | 109 |
Rückkamera | 199 | 199 | 259 | 259 | 199 | 199 | 259 | 299 |
Alle Preise in Euro |
Action Button nur für das iPhone 15 Pro
Wer sich den Titanrahmen des iPhone 15 Pro Max etwas länger anschaut, stellt nicht nur fest, dass dieser jetzt auch bei den Pro-Modellen matt ausgeführt ist, sondern dass sich oberhalb der Lautstärketasten ein neuer Action Button anstelle des Kippschalters fürs Stummschalten befindet. Langes Drücken schaltet erneut den Ton aus, was neben einem Hinweis in der Dynamic Island über haptisches Feedback der Taptic Engine bestätigt wird.
Keine Mehrfachbelegung möglich
Alternativ lässt sich die Taste über ein neues Menü in den iOS-Einstellungen mit einem Fokus-Modus, der Kamera, der Taschenlampe, einem Kurzbefehl, der Bedienungshilfe oder keiner Aktion belegen. Über die Option des Kurzbefehls lässt sich praktisch jede beliebige Aktion auf dem Action Button hinterlegen. Schade nur, dass sich die neue Taste nicht mehrfach belegen lässt, etwa durch eine weitere Option für doppeltes Drücken. Nicht ganz nachvollziehen lässt sich außerdem, warum das iPhone 15 nicht ebenso damit ausgerüstet wurde, schließlich handelt es sich nicht um ein Pro-Feature. Analog zur Dynamic Island des iPhone 14 Pro muss das reguläre iPhone vermutlich ein weiteres Jahr auf die neue Taste warten.
USB-C für das iPhone
Optischer Gleichstand herrscht beim Blick auf die Unterseite der Smartphones: USB-C nimmt die Position von Lightning ein. Apple kommt damit der Pflicht der EU zuvor, die ab Ende 2024 den Standard vorgeschrieben hätte, sodass Apple noch bis zum iPhone 17 hätte warten können. Passend dazu liegt den iPhones ein USB-C-auf-USB-C-Kabel bei, altes Lightning-Zubehör lässt sich nur noch mittels Adapter nutzen. Fast alle aktuellen Apple-Produkte lassen sich damit jetzt per USB-C laden. Nur die AirPods, die Magic Mouse und das Magic Keyboard setzen noch auf Lightning.
10 Gbit/s exklusiv für das Pro-Modell
USB-C dient mittels USB-PD (Power Delivery) nicht nur dem Laden des Smartphones, sondern ist auch für die Datenübertragung verantwortlich. War diese bei Lightning bislang auf USB 2.0 mit brutto 480 Mbit/s beschränkt, gibt es jetzt erneut nur 480 Mbit/s. Man muss für schnellere Übertragungsraten schon zum iPhone 15 Pro (Max) greifen, dessen A17-Pro-Chip einen integrierten USB-3.0-Controller bietet, sodass diese Geräte bis zu 10 Gbit/s unterstützen. Das passende Kabel legt Apple den Geräten jedoch nicht bei – es entspricht lediglich USB 2.0.
Videoausgabe in bis zu 4K HDR
Glücklicherweise sind USB-Protokoll und die über USB unterstützten „Alternate Modes“ getrennt voneinander zu betrachten, sodass alle neue iPhone-15-Modelle über USB-C die Videospiegelung und die Videoausgabe in bis zu 4K samt HDR für das DisplayPort-Protokoll beherrschen. Soll die Ausgabe nicht direkt über ein USB-C-Kabel oder doch lieber zu HDMI erfolgen, kann dafür auch Apples USB-C Digital AV Adapter (Modell A2119) genutzt werden. Wer auf so etwas wie einen Desktop-Modus vergleichbar zu Samsung DeX mit dem iPhone 15 gehofft hat, wird jedoch enttäuscht. USB-C beschränkt sich auf das Laden, die Datenübertragung und die Videoausgabe.
iPhone-15-Bildschirm rückt zur Pro-Version auf
War die Dynamic Island letztes Jahr noch dem iPhone 14 Pro (Max) vorbehalten, ist es dieses Jahr der Action Button. Über die Dynamic Island erhalten 2023 auch Besitzer eines iPhone 15 einen schnellen Zugriff auf Statusmeldungen und Live-Anzeigen und können zu den jeweils hinterlegten Apps etwa für Musik, Timer, die Navigation und mehr wechseln. Mit schönen Animationen versteckt Apple dabei clever die im Bildschirm untergebrachte Hardware für Face ID und Selfies. Der Lautsprecher zum Telefonieren sitzt bei beiden aktuellen iPhone-Modellen weiterhin ganz oben im schwarzen Rahmen des Displays.
Die Einfassung ist noch schmaler
Für das iPhone 15 Pro (Max) hat Apple die Bildschirmeinfassung auf ein Minimum reduziert, was vor allem im Direktvergleich mit dem iPhone 15 und iPhone 14 Pro (Max) auffällt. Weil der Hersteller an den Bildschirmdiagonalen nichts verändert hat, sind beide Pro-Smartphones durch den reduzierten Rahmen insgesamt etwas kleiner geworden.
Über 2.000 cd/m² in der Spitze
Im iPhone 15 kommt jetzt ein Bildschirm mit vielen Ähnlichkeiten zum iPhone 14 Pro (Max) zum Einsatz, wenngleich es sich nicht um ein LTPO-OLED-Panel handelt, das dynamisch von 1 bis 120 Hz regulieren kann. Neben ProMotion bleibt auch der Always-on-Bildschirm dieses Jahr weiterhin den teureren Smartphones vorbehalten. Aufgeholt hat das Display aber bei den Helligkeitswerten, für die Apple neuerdings 1.000 cd/m² in der Fläche, 1.600 cd/m² in der Spitze bei HDR und 2.000 cd/m² in der Spitze im Freien angibt. Dieselben Werte nennt der Konzern auch für das iPhone 15 Pro (Max), für das es dieses Jahr somit keine weiteren Verbesserungen in diesem Punkt gab.
Apple gibt sich konservativ bei den Werksangaben, da mit 1.054 cd/m² für das iPhone 15 und 1.052 cd/m² für das iPhone 15 Pro Max rund 5 Prozent höhere Werte für Weiß im Vollbild erreicht wurden. Bei sehr hellem Umgebungslicht stellte das iPhone 15 ein weißes 10-Prozent-Fenster mit 2.274 cd/m² dar, das iPhone 15 Pro Max kam auf 2.288 cd/m². Ein kurzer Vergleich mit Samsungs Galaxy-S23-Serie (Test) zeigt: Diese Smartphones kommen bei Weiß im Vollbild mit rund 1.200 cd/m² auf etwas höhere Werte, schafften bei einem 10-Prozent-Fenster aber nur 1.700 cd/m² (S23) und 1.800 cd/m² (S23 Ultra).
Das iPhone 15 rückt beim Bildschirm somit zum iPhone 15 Pro auf, während es die Eigenschaften des iPhone 14 Pro übernimmt. Die Diagonalen von 6,1 Zoll und 6,7 Zoll sowie die Auflösungen von 1.179 × 2.556 Pixeln und 1.290 × 2.796 Pixeln bleiben ebenso identisch zum Vorjahr. Beide Displays decken den DCI-P3-Farbraum ab und können alle wichtigen HDR-Standards wie Dolby Vision und HDR10 wiedergeben. Unterm Strich herrscht zwischen beiden Ausführungen fast Gleichstand, das Pro-Modell hat nur noch ProMotion und die Always-on-Funktion exklusiv auf der Habenseite. Mit beiden Displays erhält man jedoch eine sehr gute Darstellungsqualität jeglicher Inhalte.
A17 Pro und A16 Bionic
Bespielt werden die Bildschirme von der Display-Engine in Apples eigens entwickelten Prozessoren A17 Pro und A16 Bionic. Im iPhone 15 steckt der Chip, der letztes Jahr dem iPhone 14 Pro vorbehalten war, während das iPhone 15 Pro eine Neuentwicklung spendiert bekommen hat, bei der es sich um den ersten in Großserie gefertigten 3-nm-Chip von TSMC handelt. Nach allen bislang vorliegenden Informationen kommt für die Fertigung N3B zum Einsatz, also ein leicht überarbeiteter Prozess gegenüber N3. Damit ist Apple jedoch weiterhin ein Early Adopter, denn der Großteil der TSMC-Kundschaft wartet mit N3E auf einen ausgereifteren Prozess. Gegenüber dem A16 Bionic steigt die Anzahl der Transistoren um knapp 19 Prozent von 16 auf 19 Milliarden.
Apple schraubt gehörig am Takt
Der A17 Pro nutzt weiterhin eine 6-Core-CPU mit 2 P-Cores und 4 E-Cores. Laut Apple sind die P-Cores bis zu 10 Prozent schneller geworden, bieten eine verbesserte Sprungvorhersage sowie breiter ausgelegte Decode- und Ausführungsstufen. Für die E-Cores hieß es zur Keynote lediglich, dass sie die dreifache Leistung pro Watt im Vergleich zu den Mitbewerbern liefern sollen. Der Blick auf die Taktraten offenbart jedoch, dass die Mehrleistung der P-Cores bei Weitem nicht nur über die neue Mikroarchitektur kommt, sondern auch aus dem 9 Prozent höheren Spitzentakt von 3,78 statt 3,46 GHz resultiert. Die neuen E-Cores takten jetzt mit 2,11 statt 2,02 GHz.
CPU des A17 Pro im Benchmark
Im CPU-fokussierten Geekbench 5 setzt sich der A17 Pro erwartungsgemäß an die Spitze. Apple verspricht nicht zu viel, wenn es heißt, es handele sich um den aktuell schnellsten Mobilprozessor. Im Sinlge-Core-Test liegt das Plus bei 13 Prozent zum A16 Bionic im iPhone 15, im Multi-Core-Test sind es 14 Prozent respektive nur noch 6 Prozent zum A16 Bionic im iPhone 14 Pro Max, wobei das zum Test noch mit iOS 16 statt 17 lief.
Chip rendert 4K60-HDR-Video 11 Prozent schneller
Das im Abschnitt zur Kamera gezeigte Video mit einer Gesamtlänge von 6:06 Minuten besteht aus insgesamt 19 Segmenten mit Übergängen und wurde vom iPhone 15 Pro Max mit A17 Pro innerhalb von 8:06 Minuten in 4K60 mit HDR gerendert, während ein iPhone 14 Pro Max mit A16 Bionic für das gleiche Rendering 9:04 Minuten benötigte – der neue Chip renderte somit rund 11 Prozent schneller. Apropos Video: Neben einem ProRes-Encoder steckt im A17 Pro erstmals auch ein Decoder für AV1.
GPU mit Mesh-Shading und Raytracing
Deutlich zugelegt hat im Geekbench 5 auch die Compute-Leistung über die GPU bei Verwendung der Metal-API. Dort erzielt der 17 Pro einen Vorsprung von 29 Prozent zum A16 Bionic im iPhone 14 Pro Max. Die GPU nutzt laut Apple eine vollständig neue In-House-Architektur, bei der 6 Kerne zum Einsatz kommen. Dabei unterstützt die Rendering-Pipeline erstmals auch das Mesh-Shading, bei dem Dreiecke und Eckpunkte effizienter verarbeitet werden, da sie nicht mehr einzeln verarbeitet werden müssen, sondern in Gruppen von Eckpunkten als Meshlets oder in Bündeln von Dreiecken zusammengefasst werden können. Optimierungen wie das Culling, um nicht sichtbare Objekte möglichst früh zu verwerfen, die LOD-Auswahl oder „Dynamic Hardware Tessellation“ werden darüber erst ermöglicht.
Im 3DMark für Raytracing neuer Spitzenreiter
Erstmals wird auch Hardware-beschleunigtes Raytracing unterstützt, das Gerüchten zufolge bereits beim A16 Bionic zum Einsatz kommen sollte, sich aber auf einen späteren Chip verzögert hat. Apple spricht von der vierfachen Raytracing-Leistung im Vergleich zu einer Software-basierten Umsetzung, was allerdings kaum Aussagekraft hat. Gewiss performt eine Software-Implementierung von Raytracing deutlich schlechter.
Apple hat die GPU-Krone nicht exklusiv
Im neuen 3DMark Solar Bay Unlimited kommt die GPU auf 6.394 Punkte mit durchschnittlich 24,3 FPS aus allen drei Benchmark-Sequenzen. Ein Samsung Galaxy S22 mit AMD/Samsung-GPU auf RDNA-2-Basis erzielt unter Verwendung der Vulkan- statt Metal-API mit 3.721 Punkten einen deutlich schlechteren Wert. Qualcomms Adreno 740 aus dem Galaxy S23 Ultra mit 5.427 Punkten etwas weniger, sodass Apple sich beim Raytracing die Krone holt. Nicht mehr unbedingt die schnellste GPU hat Apple jedoch in den anderen Grafik-Benchmarks.
Neural Engine für MetalFX-Upscaling
Die GPU unterstützt obendrein MetalFX-Upscaling, also Apples Pendant zu AMD FSR, Intel XeSS oder Nvidia DLSS, und bezieht für diese KI-gestützten Berechnungen analog etwa zu den Tensor-Cores von Nvidia auch die neue Neural Engine in die Berechnungen ein. Die Neural Engine bietet abermals 16 Kerne, erreicht damit diesmal aber 35 TOPS und damit die doppelte Leistung der Neural Engine des A16 Bionic (17 TOPS).
AAA-Spiele zu AAA-Preisen geplant
Mit diesen GPU-Features soll sich das iPhone 15 Pro (Max) mehr zu einer mobilen Spielkonsole entwickeln, als es jemals zuvor mit Apples Smartphones der Fall war. Mit Tom Clancy's The Division Resurgence, Honkai: Star Rail und Genshin Impact gab es zur Keynote auch gleich ein paar Beispiele für Games, die die neuen Fähigkeiten der A17-Pro-GPU nutzen sollen.
Gezeigt wurden außerdem Resident Evil Village (Test) und Resident Evil 4 von Capcom, die praktisch in ihrer Konsolenversion auf das iPhone kommen sollen. Mit solchen „Vollversionen“ anstelle von abgespeckten Mobile-Games steigen aber nicht nur Qualität und Spiellänge, sondern letztlich auch die Preise, die einer Konsole dann in nichts mehr nachstehen. Resident Evil Village ist im App Store zunächst kostenlos, nur per In-App-Kauf von 39,99 Euro gelangt man aber zum eigentlichen Spiel. DLC und alle Inhalte des Boni-Shops liegen bei weiteren 19,99 Euro und 4,99 Euro. Das Game soll am 30. Oktober für iOS verfügbar sein. Für das zum 31. Dezember geplante Resident Evil 4 sieht es ähnlich aus: zunächst kostenlos, dann aber 69,99 Euro als In-App-Kauf für das Spiel und 19,99 Euro für den DLC.
Patch für warme iPhones verfügbar
In den ersten Tagen nach Verfügbarkeit der neuen iPhone-Modelle hatte es vor allem für die Pro-Varianten Berichte gegeben, wonach sie sich stark erwärmen können, sodass es teils sogar unangenehm sei, sie nach längerer Belastung noch anzufassen. Gegenüber Forbes ließ Apple verlauten, dass die Smartphones vor allem zu Beginn aufgrund von Hintergrundprozessen wärmer als normalerweise werden können.
We have identified a few conditions which can cause iPhone to run warmer than expected. The device may feel warmer during the first few days after setting up or restoring the device because of increased background activity. This is to be expected. When you set up a new iPhone and it’s redownloading all the apps, photos and music, for instance, that you accrued on your previous phone, it means your new device is working overtime, and sometimes over-temperature, to get it all done as quickly as possible.
We have also found a bug in iOS 17 that is impacting some users and will be addressed in a software update. Another issue involves some recent updates to third-party apps that are causing them to overload the system. We’re working with these app developers on fixes that are in the process of rolling out.
Apple
Darüber hinaus sei von Apple ein Fehler in iOS 17 festgestellt worden, der mit einem späteren Update behoben werden sollte. Seit diesem offiziellen Statement vom 3. Oktober ist iOS 17.0.3 verfügbar, das das Problem beheben soll. Auf den Testgeräten noch mit iOS 17.0.2 kam es jedoch ohnehin nicht zu Überhitzungen. Kürzliche Updates gewisser Drittanbieter-Apps würden das System überlasten, gab Apple ebenfalls als Begründung an. Mit diesen Entwicklern wolle man zusammenarbeiten, um die Probleme anzugehen.
A17 Pro unter Dauerlast im Vergleich
Beim simulierten Spielen unter Dauerlast mit Hilfe von 20 Durchgängen des 3DMark Wild Life Unlimited zeigte das iPhone 15 Pro Max im Test, dass es bezogen auf die Leistung nur etwas besser abschneidet als der direkte Vorgänger. Das Samsung Galaxy S23 Ultra und das Asus ROG Phone 7 Ultimate (Test) kommen mit Dauerlast besser zurecht.
Bei der Peak-Leistung klafft noch eine Lücke von 22 Prozent zwischen A17 Pro und A16 Bionic, ab dem vierten Durchgang beträgt der Vorsprung des A17 Pro aber nur noch knapp 10 Prozent. Im weiteren Verlauf des Stresstests kommen sich beide Apple-Chips stetig näher, einmal unterbietet die neue Variante sogar den Vorgänger. Das Galaxy S23 Ultra hat hingegen nur im ersten Durchgang bei der Peak-Leistung einmalig das Nachsehen, liefert dann mit dem Snapdragon 8 Gen 2 aber stets mehr Gaming-Leistung als das iPhone 15 Pro Max, wenngleich es auch dort mehrfach Einbrüche gibt. Das Asus ROG Phone 7 Ultimate zieht den Stresstest praktisch unbeeindruckt durch.
Die neuen Kameras von iPhone 15 Pro Max und iPhone 15
Mit einer neuen iPhone-Generation rückt der Fokus wortwörtlich unweigerlich auch auf die neuen Kameras. Gab es im letzten Jahr erstmals 48 MP für die Hauptkamera des iPhone 14 Pro (Max), erhält jetzt auch das iPhone 15 diese Auflösung. Um den gleichen Sensor wie im iPhone 14 Pro (Max) oder iPhone 15 Pro (Max) handelt es sich aber nicht. Die Auflösung fällt mit 48 MP identisch aus, die native Pixelgröße beträgt allerdings nur 1 statt 1,22 µm. Über die „Photonic Engine“ nutzt Apple die Lichtausbeute nach dem 4:1-Pixel-Binning mit einer virtuellen Pixelgröße von 2 µm, kombiniert sie mit dem Detailgrad der nativen 48 MP und gibt letztlich ein Bild mit 24 MP aus.
Fotos in 24 MP, 2-fache Vergrößerung mit 12 MP
Die zentralen 12 MP des Sensors nutzt Apple für eine „optische“ zweifache Vergrößerung, nachdem beim bisherigen 12-MP-Sensor ein stärkerer digitaler Zoom respektive Crop mittels Pinch-to-Zoom im Sucher hätte durchgeführt werden müssen. Da die Hauptkamera mit Blende f/1.6 und einer optischen Bildstabilisierung (OIS) mit Sensorverschiebung der ersten Generation arbeitet, stehen diese Features auch bei der zweifachen Vergrößerung zur Verfügung.
Tiefeninformationen werden situativ gespeichert
Für Aufnahmen mit Personen oder Tieren wie Hunden und Katzen nutzt Apple jetzt Machine-Learning, um automatisch Tiefeninformationen zu erfassen, damit jedes dieser Fotos im Nachgang in eine Porträtaufnahme gewandelt werden kann, selbst wenn bei der Aufnahme nicht explizit der Porträtmodus gewählt wurde. Über die Tiefeninformationen lässt sich auch im Nachgang definieren, wo der Fokus der Aufnahme liegen soll, also etwa im Vorder- oder Hintergrund, und wie intensiv der Bokeh-Effekt sein soll.
13-mm-Brennweite lediglich mit neuer Beschichtung
Für die zweite Kamera mit 13 statt 26 mm Brennweite bleibt das iPhone 15 bei dem 12-MP-Sensor und der f/2.4-Blende des Vorgängers. Der Autofokus für Makrofotos ist weiterhin dem Pro-Modell vorbehalten, das ebenso den 12-MP-Sensor aus dem iPhone 14 Pro übernimmt, dort jedoch mit einer f/2.2- statt f/2.4-Blende des günstigeren Modells. Eine neue Beschichtung soll aber Reflexionen innerhalb der Linsen reduzieren.
48 MP in HEIF als neue Option
Beim iPhone 15 Pro (Max) hat Apple auch bei der Hauptkamera nur minimal Hand angelegt und lässt die meisten Optimierungen über den A17 Pro und die Software einfließen. Gegenüber dem iPhone 15 gibt es eine optische Bildstabilisierung (OIS) mit Sensorverschiebung der zweiten Generation, die aber auch schon das iPhone 14 Pro (Max) hatte. Lediglich eine neue Beschichtung für reduzierte Lens-Flares ist dieses Jahr hinzugekommen. Innerhalb der „Photonic Engine“ wird auch bei den Pro-Modellen mit 12 MP und 48 MP gearbeitet, um letztlich standardmäßig ein 24-MP-Foto zu speichern. Neu ist allerdings die Option, neben 48 MP in ProRAW die volle Auflösung im HEIF-Format zu speichern. Die Bilder belegen im Durchschnitt rund 2 MB (12 MP), 3 MB (24 MP), 5 MB (48 MP), 25 MB (12 MP ProRAW) oder 75 MB (48 MP ProRAW).
Optionale Standard-Brennweiten von 28 und 35 mm
Vollständig neu ist deshalb genau genommen nur das Teleobjektiv, das darüber hinaus dem iPhone 15 Pro Max vorbehalten ist, während das iPhone 15 Pro auf dem Vorjahresniveau verharrt. Dort gibt es erneut einen 12-MP-Sensor mit 1 µm großen Pixeln, 6 Prozent Fokus-Pixeln auf dem Sensor, 77 mm Brennweite bei f/2.8 und OIS. Apple spricht von insgesamt „sieben verfügbaren Linsen“, da Makro sowie Brennweiten von 13, 24, 28, 35, 48 und 77 mm geboten werden. 28, 35 und 48 mm werden dabei als In-Sensor-Zoom zur Verfügung gestellt, wobei sich 28 und 35 mm als 1,2-fache und 1,5-fache Vergrößerung auch als Standard für die Hauptkamera festlegen lassen.
Teleobjektiv mit Tetra-Prisma für 120 mm Brennweite
Anstelle der 77-mm-Brennweite des iPhone 15 Pro geht das iPhone 15 Pro Max auf 120 mm, was laut Apple mehr Platz im Gehäuse benötigt, der beim kleineren iPhone 15 Pro schlichtweg nicht vorhanden sei. Der Hersteller setzt zwischen Linse und Sensor auf ein Tetra-Prisma, also ein Prisma, in dem das Licht viermal (tetra) reflektiert wird, damit es einen weiteren Weg bis zum Sensor für die gewünschte Brennweite zurücklegen muss. Die Blende des Objektivs kann dadurch bei f/2.8 verbleiben, der Sensor wiederum bietet 12 MP bei einer Pixelgröße von 1,12 µm mit 100 Prozent Fokus-Pixeln für den Autofokus.
iPhone 15 Pro Max, iPhone 15, iPhone 14 Pro Max und Pixel 7 Pro im Kamera-Vergleich
In der Praxis spiegeln sich all diese Maßnahmen von Apple in etwas besseren Aufnahmen im Vergleich zum iPhone 14 Pro Max wider, wobei man teils schon sehr genau hinsehen oder die Bilder auf einem größeren Monitor betrachten muss, um Differenzen festzustellen. Für Besitzer eines iPhone 13, iPhone 12 oder noch älteren Modells dürften die Unterschiede größer als im Vergleich zum direkten Vorgänger ausfallen.
Für die neuen Fotos mit 24 MP lässt sich ein marginal höherer Detailgrad feststellen, die Aufnahme muss aber entsprechende Muster beinhalten, die diesen Aspekt zum Vorschein bringen – etwa die Kissen ab Bild 41. Eher sichtbar ist der neue Smart-HDR-5-Algorithmus, der bei Tag und Nacht besser mit starken Kontrasten umgeht und mehr Details in den Highlights und zugleich dunklen Bereichen bewahrt. In diesem Punkt ist Apple zu Google aufgerückt, die mit dem Pixel 7 Pro in dem Vergleich vertreten sind.
Der bessere HDR-Algorithmus lässt sich bei allen drei Kameras erkennen, doch muss klipp und klar gesagt werden, dass die Ultraweitwinkelkamera qualitativ weit hinter der primären Kamera steht. Rauschen setzt hier deutlich früher ein und führt zu verwaschenen Aufnahmen, wenn das Licht nicht optimal ist. In der Nacht ist diese Kamera nur eingeschränkt zu gebrauchen, was aber bei vielen Smartphones der Fall ist.
Das neue Teleobjektiv ist bei Tag ein deutlicher Zugewinn und eignet sich vor allem für Porträts und Aufnahmen mit einem natürlichen statt künstlich berechneten Bokeh-Effekt. Die große Brennweite kommt auch für den Besuch im Zoo oder für andere Szenarien infrage, in denen man nicht näher an das Objekt herantreten kann. Zwar fällt die bisherige 77-mm-Brennweite weg, sodass ein großer Sprung von 48 auf 120 mm entsteht, dieser lässt sich aber verschmerzen. Für das Teleobjektiv gilt in der Nacht ebenso, dass man für die besten Aufnahmen idealerweise bei der Hauptkamera bleibt.
Videomodus mit 4K60 HDR
Im Fotomodus liefert das iPhone 15 Pro Max bei Nacht in Summe betrachtet sehr gute (Hauptkamera) bis teils befriedigende Aufnahmen (Ultraweitwinkel, Teleobjektiv), der qualitative Rückstand der zwei anderen Linsen fällt im Videomodus jedoch stärker aus. Das nachfolgende Video zeigt einen Zusammenschnitt aller drei Kameras aus insgesamt 19 Szenen, die alle in 4K60 HDR aufgenommen wurden. Am besten kommt das Video somit auf einem nativen 4K-Bildschirm mit HDR-Unterstützung zur Geltung.
Das Teleobjektiv hat bereits bei regulärer Innenraumbeleuchtung zu kämpfen und produziert Flimmern und Pixelrauschen, der Detailgrad fällt aber gerade noch gut aus. Geht es allerdings in die Nacht, sind die Aufnahmen mit dieser Kamera kaum noch zu gebrauchen, wie etwa die Sequenz des Waldorf-Astoria-Hotels zeigt. Auch mit der Ultraweitwinkelkamera muss man nachts starke Kompromisse eingehen.
Dennoch bleibt das iPhone insbesondere mit dem iPhone 15 Pro Max der Maßstab für Videos mit einem Smartphone. Kein anderes Telefon liefert derart stabile Videoaufnahmen, eine sehr gute Qualität mit der Hauptkamera und noch dazu ein für den Anwender einfach umgesetztes Dolby Vision HDR, das auf entsprechenden Abspielgeräten mit im besten Fall einem OLED-Bildschirm einfach klasse aussieht.
Wechsel nur zwischen zwei Kameras möglich
Ankreiden muss man dem Videomodus weiterhin, dass kein Wechsel zwischen allen drei Kameras bei aktiver Aufnahme ermöglicht wird. Wird eine Aufnahme mit der Hauptkamera gestartet, lässt sich nur durch deren Brennweiten und zum Teleobjektiv wechseln, jedoch nicht zur Ultraweitwinkelkamera. Wird umgekehrt die Aufnahme mit der Ultraweitwinkelkamera gestartet, wird man auf diese und die Hauptkamera limitiert. Vor allem für ein „Pro“-Smartphone ist diese Einschränkung nicht nachvollziehbar, zumal A17 Pro und dessen Bildprozessor genügend Leistung dafür haben müssten.
Log für eigenes Color-Grading
An diesem Umstand ändert sich auch nichts bei der Nutzung von ProRes. Bei dessen Codierung haben Nutzer neuerdings die Wahl, neben HDR oder SDR alternativ „Log“ zu nutzen, das mehr Flexibilität bei der Farbanpassung und allgemeinen Nachbearbeitung liefert. Aufnahmen mit dieser Codierung wirken zunächst flach und grau, können nachträglich aber für das individuelle Color-Grading mit eigenen Farb-LUTs versehen werden, die bestimmte RGB-Werte anderen spezifischen Farbwerten zuweisen. ProRes-Aufnahmen sind darüber hinaus jetzt in 4K60 möglich, sofern über USB-C eine externe SSD an das Smartphone angeschlossen wurde. Direkt auf dem iPhone bleibt der Modus auf 4K30 beschränkt, auf dem iPhone 15 Pro mit 128 GB sogar lediglich auf 1080p30. 1 Minute 4K30 ProRes HDR belegt rund 6 GB, in 1080p30 sind es 1,7 GB.
Spatial Video für Apple Vision Pro kommt per Update
Für den weiteren Verlauf dieses Jahres ist für die beiden iPhone-15-Pro-Modelle ein iOS-Update geplant, das „Spatial Video“ aktiviert, um mit der primären und der Ultraweitwinkelkamera dreidimensionale Aufnahmen zu erstellen, die auf der Apple Vision Pro mit entsprechender Tiefenwirkung wiedergegeben werden können. Apple hat sich noch nicht dazu geäußert, wann genau das Update erscheinen soll und welche Auflösung und Framerate respektive welches Format diese Videos haben werden.
Die Akkus bleiben fast gleich groß
Die Akkus von iPhone 15 und iPhone 15 Pro Max weisen zum Vorjahr nahezu identische Nennladungen auf. Das günstigere der beiden Modelle kommt auf 3.349 mAh (12,98 Wh) statt 3.279 mAh (12,68 Wh), das iPhone 15 Pro Max auf 4.422 mAh (17,11 Wh) statt 4.323 mAh (16,68 Wh). Apple hat keine Veränderungen an den offiziellen Laufzeitangaben gemacht und nennt weiterhin 20, 16 und 80 Stunden für die Video- respektive Streaming-Video- und die Audiowiedergabe des iPhone 15. Das iPhone 15 Pro Max kommt wie das iPhone 14 Pro Max auf 29, 25 und 95 Stunden in diesen Disziplinen.
Laufzeitangaben von Apple
Videowiedergabe | Videowiedergabe (Streaming) | Audiowiedergabe | |
---|---|---|---|
iPhone 15 Pro Max | 29 Stunden | 25 Stunden | 95 Stunden |
iPhone 15 Pro | 23 Stunden | 20 Stunden | 75 Stunden |
iPhone 15 Plus | 26 Stunden | 20 Stunden | 100 Stunden |
iPhone 15 | 20 Stunden | 16 Stunden | 80 Stunden |
iPhone 14 Pro Max | 29 Stunden | 25 Stunden | 95 Stunden |
iPhone 14 Pro | 23 Stunden | 20 Stunden | 75 Stunden |
iPhone 14 Plus | 26 Stunden | 20 Stunden | 100 Stunden |
iPhone 14 | 20 Stunden | 16 Stunden | 80 Stunden |
iPhone 13 Pro Max | 28 Stunden | 25 Stunden | 95 Stunden |
iPhone 13 Pro | 22 Stunden | 20 Stunden | 75 Stunden |
iPhone 13 | 19 Stunden | 15 Stunden | 75 Stunden |
iPhone 13 mini | 17 Stunden | 13 Stunden | 55 Stunden |
iPhone 12 Pro Max | 20 Stunden | 12 Stunden | 80 Stunden |
iPhone 12 Pro | 17 Stunden | 11 Stunden | 65 Stunden |
iPhone 12 | 17 Stunden | 11 Stunden | 65 Stunden |
iPhone 12 mini | 15 Stunden | 10 Stunden | 50 Stunden |
Videostreaming auf YouTube
Beim Videostreaming über die YouTube-App in 720p-Qualität bei einer kalibrierten Bildschirmhelligkeit von 200 cd/m² wurden im Test 21:12 Stunden für das iPhone 15 und 22:26 Stunden für das iPhone 15 Pro Max ermittelt, bevor sich beide Geräte abschalteten – das sind in beiden Fällen gute Werte, aber nicht genug für die absolute Spitzenklasse. Die Laufzeit des iPhone 15 Pro Max entspricht damit der des iPhone 14 Pro Max, während das Plus beim iPhone 15 mit 18 Prozent oder 3 Stunden spürbar größer ausfällt.
Das iPhone 15 Pro Max im Alltagsbetrieb
Alltagserfahrungen für den Akku wurden im Test primär mit dem iPhone 15 Pro Max gesammelt, das am Beispiel von zwei Arbeitstagen auf eine Laufzeit von rund 30 Stunden kam, bis der Akku die Schwelle von 5 Prozent Restkapazität erreicht hatte. Bei einer Screen-on-Zeit von dabei 6 Stunden entfielen 40 Prozent auf Safari, 15 Prozent auf YouTube, 8 Prozent auf Discord, 5 Prozent auf den Home- und Sperrbildschirm, jeweils 4 Prozent auf X und Reddit, jeweils 3 Prozent auf Fitbit, WhatsApp, 3DMark und GFXBench sowie 2 Prozent auf Mail. Innerhalb dieses Zeitraums wurde für das Made-by-Google-Event zum Pixel 8 und Pixel 8 Pro auch die Hotspot-Funktion des Smartphones genutzt.
Laden mit USB-C, MagSafe oder Qi
Laden lassen sich alle neuen iPhone-Modelle mittels USB-C oder drahtlos mit MagSafe und Qi, wobei ein 1 m langes USB-C-2.0-Kabel den Smartphones beiliegt, ein Netzteil hingegen nicht. Über ein separat erhältliches 20-Watt- oder stärkeres Netzteil lassen sich bei allen Modellen innerhalb von 30 Minuten Ladezeit 50 Prozent des Akkus laden. Über MagSafe liegt das Maximum bei 15 Watt, mit einem Qi-Ladegerät bei 7,5 Watt.
Fazit
Titan, 3-nm-Chip, Raytracing, Triple-Kamera mit 5-facher Vergrößerung und jetzt auch noch USB-C: Das iPhone 15 Pro Max schlägt in vielen Bereichen ein neues Kapitel bei Apple und für die Anwender auf. Als Gesamtpaket betrachtet, leistet sich das Smartphone keine wirkliche Schwäche, sondern punktet mit viel und vor allem leicht zugänglicher Leistung in allen Bereichen. Manche Sachen muss man aber nüchtern betrachten.
Stärker als zunächst erwartet fällt die Differenz beim Gewicht aus, das Smartphone liegt spürbar leichter und mit der Abrundung auch besser in der Hand oder Hosentasche.
Das ProMotion-Display ist zwar nicht neu, das Gebotene bleibt aber auf höchstem Niveau. Den passenden Zuspieler gibt es mit dem neuen A17 Pro aus 3-nm-Fertigung, der einmal alles von CPU über GPU bis Neural Engine und ISP erneuert, dabei allerdings erkennen lässt, dass es sich um das erste Produkt einer neuen Chip-Generation handelt. Aufseiten der CPU gibt es mehr Leistung, die vor allem über mehr Takt und nicht etwa eine überragend gute neue Mikroarchitektur erreicht wird. Apples neue GPU weist mit Raytracing, Mesh-Shading und MetalFX-Upscaling ein breiteres Feature-Set auf, die das Smartphone perspektivisch gesehen zu einer kleinen Spielkonsole ausrichtet. Wer das absolute Maximum an GPU-Leistung und Stabilität unter Dauerlast verlangt, ist ganz nüchtern betrachtet aber beim Snapdragon 8 Gen 2 besser aufgehoben. Der potenzielle Haken? Das Ökosystem. Es bleibt spannend, welche Publisher Apple neben Capcom oder Ubisoft noch mit AAA-Titeln auf die Plattform locken kann, um Android weniger interessant zu machen, selbst wenn es dort mehr Hardware-Rohleistung gibt.
Für die Triple-Kamera des iPhone 15 Pro Max ist vor allem das Teleobjektiv mit 120 mm Brennweite ein willkommener Neuzugang, die beiden anderen Sensoren profitieren aber lediglich von neuen Beschichtungen der Optiken und einer neuen Bildverarbeitung. Für ein Pro-Smartphone von Apple wünscht man sich mit einer neuen Generation jedoch mehr als das, zumal Käufer eines kleineren iPhone 15 Pro keine einzige neue Kamera erhalten. Fotos bei Tag und Nacht sehen insbesondere mit der Hauptkamera weiterhin sehr gut aus und im Bereich Video bleibt Apple der unangefochtene Spitzenreiter.
Da macht das reguläre iPhone 15 mit einer vollständig neuen Hauptkamera den fast schon größeren Sprung und liefert damit ebenso sehr gute Ergebnisse ab. Wer die Pro-Features und die dritte Linse nicht benötigt, wird auch mit dieser Kamera sehr glücklich.
Das iPhone 15 kommt auch beim Display den Pro-Smartphones näher und liefert jetzt dieselben sehr hohen Helligkeiten ab. Außerdem ist die Dynamic Island für neue iOS-Funktionen und das moderne Design in das Smartphone eingezogen. USB-C gibt es ebenso, wenngleich mit niedrigerer Geschwindigkeit. Und beim Akku rückt das Gerät ebenfalls auf. Der Vorteil aller Ausführungen sind erneut die vielen Optionen zum Laden.
Man muss sich deshalb gut überlegen, ob es ein iPhone „Pro“ sein muss oder ob nicht doch ein iPhone 15 bereits alle Anforderungen erfüllt, zumal es seit dem letzten Jahr auch das reguläre Modell in zwei Größen gibt, sofern ein großer Bildschirm verlangt wird. Alternativ dazu gibt es im freien Handel auch weiterhin das iPhone 14 Pro mit dem gleichen Prozessor, einem OLED-Display mit ProMotion und drei Kameras für rund 100 Euro mehr – dann aber ohne USB-C. Apple selbst verkauft das Modell nicht mehr.
Besitzer eines iPhone 14 oder iPhone 13 müssen sich diese Fragen jedoch noch nicht stellen, denn realistisch betrachtet dürfte man selbst im nächsten Jahr noch bestens damit zurechtkommen. Erfüllt das eigene Smartphone hingegen nicht mehr die persönlichen Anforderungen, stellt das iPhone 15 eine sehr gute Neuanschaffung dar. Das iPhone 15 Pro (Max) geht in fast jeder Kategorie noch einen Schritt weiter, wenn das Smartphone stets auf dem neuesten Stand sein und höchste Anforderungen erfüllen soll.
- Deutlich helleres, gut abgestimmtes OLED-Display mit Dynamic Island
- A16 Bionic bleibt einer der schnellsten Prozessoren
- Deutlich verbesserte Hauptkamera
- Bester Videomodus aller Smartphones
- Exzellente Verarbeitung
- Gute Akkulaufzeiten
- Drahtloses Laden
- Sofortige iOS-Updates für viele Jahre
- Sehr gute Stereo-Lautsprecher
- IP68-Schutz bis 6 m Tiefe
- Konnektivität inkl. Wi-Fi 6E und UWB
- Unfallerkennung und Notfall SOS
- Endlich USB-C
- Ultraweitwinkelkamera kaum gegenüber dem Vorjahr verbessert
- Display bleibt auf 60 Hz beschränkt
- Spürbar leichteres Smartphone
- Das weiterhin beste OLED-Display
- A17 Pro bietet die aktuell schnellste CPU
- Bester Videomodus aller Smartphones
- Triple-Kamera bleibt sehr gut
- Neue 120-mm-Brennweite
- Exzellente Verarbeitung
- Gute Akkulaufzeiten
- Drahtloses Laden
- Sofortige iOS-Updates für viele Jahre
- Sehr gute Stereo-Lautsprecher
- IP68-Schutz bis 6 m Tiefe
- Konnektivität inkl. Wi-Fi 6E und UWB
- Unfallerkennung und Notfall SOS
- Endlich USB-C und mit 10 Gbit/s
- Haupt- und Ultraweitwinkelkamera bis auf Optimierungen aus dem Vorjahr
- GPU-Leistung unter Dauerlast instabil
- Kein Kabel für USB 3.0 im Lieferumfang
iPhone 15 und iPhone 15 Pro Max sind auch Thema in der 39. Episode von CB-Funk – der ComputerBase-Podcast.
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ComputerBase wurden das iPhone 15 Pro Max und das iPhone 15 leihweise von Apple zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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