iOS 17.3 veröffentlicht: Neuer Diebstahlschutz kann nur mit Biometrie umgangen werden

Update 4 Dennis Krause
234 Kommentare
iOS 17.3 veröffentlicht: Neuer Diebstahlschutz kann nur mit Biometrie umgangen werden
Bild: Dennis Krause

Mit iOS 17.3 hat Apple eine neue Form der Diebstahlsicherung eingeführt, mit der sich das iPhone nur noch mit Gesicht oder Fingerabdruck des Nutzers entsperren lassen soll. Die Pin-Sperre als Rückfallmöglichkeit soll dann deaktiviert bleiben. Die Funktion ist optional.

Zusätzlicher Diebstahlschutz

Der neue Diebstahlschutz soll Kunden eine weitere Option zur Abwehr von Angreifern geben. Wird die Funktion in den Einstellungen unter „Face ID“ oder „Touch ID“ aktiviert, werden einige Funktionen nur noch mit der verfügbaren biometrischen Authentifizierung nutzbar. Bisher konnten Nutzer hierfür zwar bereits Biometrie nutzen, jedoch auch immer auf den Pin des iPhones ausweichen. Diese Möglichkeit wird mit Apples neuem Diebstahlschutz deaktiviert – die Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung zur Pflicht.

Die folgenden Funktionen sind davon betroffen:

  • Zugriff auf Passwörter des iCloud-Schlüsselbunds.
  • Verwendung von in Safari gespeicherten Zahlungsmethoden.
  • Löschen aller Inhalte und Einstellungen.
  • Deaktivieren des Verloren-Modus.
  • Verwenden des iPhone, um ein neues Gerät einzurichten.

Angreifer können aber weiterhin den Passcode nutzen, um in das iPhone einzudringen und auf alle Daten, die nicht besonders geschützt sind, zuzugreifen. Zusätzliche unterschiedliche App-Passwörter für sensible Bereiche wie Finanzen können das Risiko minimieren und sind oft auch von der Bank vorgeschrieben.

Zweistufiges Sicherheitsnetz

Neben einem zusätzlichen Schutz des Smartphones durch Biometrie werden weitere spezielle Funktionen unter besonderen Schutz gestellt. Ist der Schutz für gestohlene Geräte aktiviert, so müssen Diebe neben dem Gesicht noch eine Wartezeit von 60 Minuten mitbringen, bevor sensible Details wie Passwörter oder Biometrieeinstellungen verändert werden können. Das soll dem Nutzer nach einem Diebstahl mehr Zeit für eine Reaktion geben. Auch die Funktion selbst kann erst mit einer Stunde Verzögerung wieder deaktiviert werden.

  • Änderungen am Apple-ID-Passwort.
  • Wiederherstellungsschlüssel aktivieren.
  • Ändern der vertrauenswürdigen Telefonnummer oder der vertrauenswürdigen Kontakte.
  • Hinzufügen von Face ID oder Touch ID.
  • Entfernen von Face ID oder Touch ID.
  • Deaktivierung von Find My.
  • Deaktivieren des Schutzes für gestohlene Geräte.

Mittels Ortungsfunktion soll sich der Zeitverzug nur außerhalb des Zuhauses automatisch einschalten und an bekannten/sicheren Orten deaktivieren lassen.

Pin-Codes als Sicherheitsschwachstelle

In der Vergangenheit hat es immer wieder Probleme durch das Auslesen von Pin-Codes gegeben. So konnten Angreifer auf sensible Daten zugreifen und mittels Pin-Code auch auf Passwörter im Speicherbund, was anschließend einen Identitätsdiebstahl zur Folge haben kann. Wird Biometrie an diesen Stellen zur Pflicht, so haben Angreifer eine geringere Chance auf diese geschützten Daten zuzugreifen.

As threats to user devices continue to evolve, we work tirelessly to develop powerful new protections for our users and their data. iPhone data encryption has long led the industry, and a thief can’t access data on a stolen iPhone without knowing the user’s passcode. In the rare cases where a thief can observe the user entering the passcode and then steal the device, Stolen Device Protection adds a sophisticated new layer of protection.

Apple über CNBC

Apple Music erneut mit gemeinsamen Playlists

Mit der ersten Vorschauversion von iOS 17.3 führt Apple ebenfalls erneut das gemeinsame Arbeiten an Apple Music Playlists ein, nachdem dieses zuerst in iOS 17.2 geplant war, aber dann mit der vierten Beta entfernt wurde. Ähnlich wie auf Spotify können Anwender mit dieser Funktion gemeinsam Songs zu derselben Playlist hinzufügen.

Veröffentlichung in den kommenden Wochen

Die erste Beta zu iOS 17.3 wurde nur einen Tag nach Veröffentlichung von iOS 17.2 an Entwickler verteilt und sollte in den nächsten Tagen auch als Public Beta zur Verfügung stehen. Wie Bloomberg berichtet, soll das Update „Anfang nächsten Jahres“ für alle Nutzer erscheinen.

Update

Public-Beta 1 verfügbar

Die öffentliche Beta ist nun mitsamt offiziellem Änderungsverlauf ebenfalls verfügbar. Die Änderungen entsprechen denen der bereits erschienen Beta für Entwickler. Die Teilnahme am Programm kann über die Einstellungen unter „Allgemein“ -> "Softwareupdate“ -> „Beta-Updates“ aktiviert werden.

Der vollständige Änderungsverlauf für iOS und iPadOS 17.3 in der jeweils aktuellsten Developer Beta findet sich auf Apples Developer-Portal. Änderungen für macOS Sonoma 14.3, tvOS 17.3 und watchOS 10.3 hat Apple ebenfalls in einigen Dokumenten zusammengestellt.

Update

Apple zieht Beta 2 zurück

In der vergangenen Nacht hat Apple eine zweite Beta-Build für Entwickler veröffentlicht – nur um sie wenige Stunden später zurückzuziehen. Grund dafür ist, dass die Aktualisierung bei manchen iPhone-Usern das Smartphone in einen Bootloop führt, wie MacRumors berichtet. Verantwortlich dafür soll die aktivierte Bedienungshilfe „Backtap“ sein, wie ein Nutzer auf Mastodon herausgefunden haben möchte.

Gegenwärtig lässt sich die Beta 2 allerdings ohnehin nicht mehr herunterladen. Betroffenen Nutzern wird empfohlen, das iPhone mittels einer Datenwiederherstellung zu retten, eine Anleitung gibt es hier auf X, ehemals Twitter.

Update

Beta zwei drei nun verfügbar

Apple hat nach der Rücknahme der zweiten Developer Beta eine Woche intern an iOS gewerkelt und ist nun direkt zur Veröffentlichung der dritten Beta übergegangen, die seit eben als öffentliche Vorabversion vorliegt. Neben der Abwesenheit von Bootloops nach der Installation scheint die Beta darüber hinaus nur an Feinheiten der kollaborativen Playlist in Apple Music und dem neuen Diebstahlschutz zu feilen, wie zollotech auf YouTube zeigt. Ebenfalls sind weitere Beta-Versionen für watchOS, tvOS und macOS erschienen.

Update

Finale Version herunterladbar

Der Entwickler aus Cupertino hat die finale Version von iOS 17.3 an Beta-Nutzer verteilt. Der Release-Kandidat führt neben bereits bekannten Neuerung den zur WWDC 2023 angekündigten Support für AirPlay in Hotels ein. Nutzer können nun in ausgewählten Hotels die AirPlay Funktion des Fernsehers nutzen. Eine Veröffentlichung von iOS 17.3 für alle Nutzer ist nächste Woche zu erwarten, denn dort will Apple auch ein neues Armband und Hintergrundbilder veröffentlichen.

Der vollständige Änderungsverlauf für iOS und iPadOS 17.3 in der jeweils aktuellsten Developer Beta findet sich auf Apples Developer-Portal. Änderungen für macOS Sonoma 14.3, tvOS 17.3 und watchOS 10.3 hat Apple ebenfalls in einigen Dokumenten zusammengestellt.