Pixel-Werbespot: Google stichelt gegen Apple mit KI-Funktionen
Google hat mit dem Pixel 8 (Pro) (Test) gezeigt, dass auch in Smartphones KI-Funktionen hilfreich eingesetzt werden können. Über einen Werbespot zeigt der Konzern seine scheinbare Überlegenheit – und macht sich über das iPhone lustig, dem große KI-Funktionen bisher verwehrt blieben.
Im neuen Werbespot steht ein verwirrtes iPhone 15 Pro mit Siri-Stimme neben einem Google Pixel 8 Pro im Raum und missversteht die Funktion „Circle to Search“ derart, dass das iPhone nur in der Lage ist im Raum Gegenstände zu markieren, um sie „später zu suchen“. Das Pixel-Smartphone wirkt irritiert, denn es selbst kann natürlich sofort nach den markierten Gegenständen suchen.
iPhone und Pixel sind beste Freunde
Die Werbekampagne #BestPhonesForever (YouTube) ist nicht neu. Schon länger zeichnet Google zwischen dem iPhone und Pixel-Smartphones eine innige Freundschaft, in der die eigenen Geräte einen technischen Vorteil gegenüber ihrem Apple-Gegenstück haben. Die Videos sind freundlich und ironisch gehalten. Der Stil erinnert ein wenig an die von Apple gedrehten Mac-vs-PC-Werbespots aus den 00er Jahren, die den Mac über einen Windows-PC gestellt haben.
Was ist Circle to Search?
Bei Circle to Search handelt es sich um eine neue KI-Funktion in Android-Smartphones. Der Name ist Programm: „Einkreisen, um zu Suchen“ ermöglicht, mit allem Markierten sofort eine Google-Suche zu starten, sei es ein Bildausschnitt oder ein Wort. Die Suche kann im Nachgang um weitere Suchbegriffe wie „Shopping“ oder „Videos“ ergänzt werden, um dazu online Produkte oder Videos zu finden.
Nicht nur das Pixel 8 (Pro) kann Circle to Search nutzen, auch die Samsung Galaxy S24-Serie (Hands-On) kann darauf zurückgreifen. Die Funktion wird bald auch auf den älteren Pixel 7 und Pixel 7 Pro (Test) zur Verfügung gestellt.
iOS abgeschlagen im Bereich der KI
Google trifft mit der Werbung einen wunden Punkt von Apple: Bisher hat der Konzern kaum auf KI-Marketing gesetzt und reitet beim aktuellen iPhone 15 (Pro) auch nicht auf der Welle eines Samsung Galaxy S24 Ultra mit, das mit künstlicher Intelligenz punkten möchte.
Bisher nutzt das iPhone zwar durchaus unter dem Namen „maschinelles Lernen“ KI-Funktionen, jedoch bereits seit Jahren und im Hintergrund: Die Fotos-App kann unter anderem Tiere und Personen erkennen und in der Suche auffindbar machen. Text in Bildern ist grundsätzlich markier- und interagierbar, die Kamera kann Texte scannen. An größere Funktionen wie eine schlauere Siri-Assistentin oder Bild- und Videobearbeitung wie beim Pixel hat sich Apple in den vergangenen Jahren nicht getraut.
Das nächste iOS könnte die Wende bringen
Der Fokus auf kleinere Funktionen könnte heuer allerdings sein Ende finden. Apple schichtet intern momentan viele Mitarbeiter um, kauft seit längerem KI-Startups und beendete kürzlich sogar das nie materialisierte Apple Car. Damit werden Ressourcen in Form von Geld und Mitarbeitern frei, die nach Informationen von Bloomberg teilweise für künstliche Intelligenz genutzt werden.
Bereits mit dem kommenden iOS 18 soll deshalb nicht nur das Design überarbeitet werden, sondern auch der Fokus auf größere KI-Funktionen gelegt werden. Sollte Apple auf neue Ideen kommen, würden hiervon auch Android-Nutzer potenziell profitieren: Gute Funktionen des einen werden gerne gegenseitig hin und her kopiert.