Cities: Skylines II: Paradox gibt Fehler zu und erstattet DLC
Nach dem Fiasko um den DLC Beach Properties zeigen Publisher Paradox und Entwickler Colossal Order Reue und geloben Besserung. Käufe der einst kostenpflichtigen Erweiterung werden mitunter erstattet. Und in Zukunft sollen Prioritäten der Entwickler sowie Kommunikation anders angegangen werden, lautet das Versprechen.
Cities: Skylines II hatte schon zum Release im Herbst 2023 einen durchwachsenen Leumund, der insbesondere von technischen Problemen und der schlechten Performance des Aufbauspiels geprägt wurde. Colossal Order konnte den Karren bis jetzt nicht aus dem Dreck ziehen; das Fass zum Überlaufen brachte aber Ende März schließlich der neue und letztlich unverschämte DLC Beach Properties. Das war ein Fehler, wie Entwickler und Publisher jetzt gemeinsam einräumen – und zwar nicht erneut nur im Paradox-Forum, sondern auch direkt auf Steam.
Paradox und Colossal Order gestehen Fehler ein
In einer umfassenden Stellungnahme richten sich Mariina Hallikainen, CEO bei Colossal Order, und Mattias Lilja, Deputy CEO bei Paradox Interactive, an Spieler des neuesten Cities: Skylines. Die Enttäuschung der Community sei nachvollziehbar, heißt es, man habe die Spielerschaft im Stich gelassen. Entwickler und Publisher hätten sich beim Zeitrahmen, den es benötige, um die Probleme aus der Welt zu räumen verkalkuliert und letztlich einen DLC angeboten, der in der gegeben Form nie hätte veröffentlicht werden sollen. Spieler bittet man um Entschuldigung.
We see and understand the disappointment many of you have expressed after the release of Cities: Skylines II and the recent release of Beach Properties. We asked for your patience and support, and you’ve shown those. In return, we let you down. We thought we could make up for the shortcomings of the game in a timeframe that was unrealistic, and rushed out a DLC that should not have been published in its current form. For all this, we are truly sorry.
When we’ve made statements like this one before, it’s included a pledge to keep making improvements, and while we are working on these updates, they haven’t happened at a speed or magnitude that is acceptable, and it pains us that we've now lost the trust of many of you. We want to do better.
Worten sollen aber auch Taten folgen: Als erstes stehe nun auf dem Plan, Käufer des verrufenen Beach-Properties-DLCs mit Rückerstattungen zu entschädigen – bei Käufern der Cities: Skylines II Ultimate Edition sei das aber nicht möglich. Ab sofort sollen die neuen Wohngebäude-Modelle, sechs charakteristische Gebäude und vier Palmen allerdings nicht mehr rund 10 Euro kosten, sondern in der Vollversion des Aufbauspiels enthalten sein. Auf Steam ist Beach Properties bereits nicht mehr käuflich. Besitzer der Ultimate Edition sollen derweil Ende 2024 mit weiteren eigentlich kostenpflichtigen Inhalten kompensiert werden.
The very first thing we’re doing is to compensate those who purchased Beach Properties. We will change the pack to be a free addition to the game, refund it to the extent possible, and provide additional content within the Ultimate Edition. Unfortunately, it will not be possible to offer refunds for Ultimate Edition buyers. This is due to the distribution of the Ultimate Edition across digital and physical storefronts, which create significant complexities for executing a partial refund.
We realize that this is far from ideal, especially given the dedication those who have stayed with us since launch have shown. We are committed to repaying that loyalty, and therefore, we will compensate Ultimate Edition holders by adding 3 Creator Packs and 3 Radio Stations [...]
Auch abseits dieses konkreten Aufhängers und Auslösers der jüngsten Empörungswelle wollen Paradox und Colossal Order in Zukunft anders an die Weiterentwicklung des Aufbauspiels und Kommunikation mit dessen Spielern herangehen. Der Fokus liege fortan komplett bei Verbesserungen am Grundspiel und dem Modding-Support, versprechen die Verantwortlichen – allerdings nicht zum ersten Mal. Insofern bleibt abzuwarten, ob Publisher und Entwickler diesmal Wort halten. Die nächste angedachte kostenpflichtige Erweiterung, Bridges and Ports, werde jedenfalls nicht mehr vor 2025 erscheinen, heißt es jetzt. Stattdessen wolle man sich in einem Meeting mit Influencern als Repräsentanten der Spielerschaft auf einen Entwicklungsplan für 2024 einigen.
Looking ahead, we also want to make immediate and meaningful changes in the way we approach the game’s development and our communication with you. Firstly, this means a complete focus on improving the base game and modding tools, and secondly, we want to better involve you, the community, as we choose our priorities going forward. [...]
To make sure we focus on the right things, we’re putting together an advisory meeting, where a small group of player representatives, together with Colossal Order and Paradox Interactive, will discuss the development plan for this year. The people in this group are chosen for the size of their following within the community to represent as many people as possible. The teams from Colossal Order and Paradox Interactive will provide them with full transparency and answer any questions and critiques voiced. [...]
Im Rahmen all dessen wird auch der eigentlich für das Frühjahr 2024 angedachte Konsolen-Release verschoben. Stattdessen soll Cities: Skylines II jetzt erst voraussichtlich im Oktober für PlayStation 5 und Xbox Series X|S erscheinen, um ein erneutes Performance-Debakel zu verhindern. Paradox und Colossal Order betonen dabei, dass an der Konsolen-Fassung ein anderes Team arbeite als an der PC-Version – die Interessen der Core-Gamer am PC seien daher unberührt.
FAQ-Seite liefert Antworten
In einer neu angelegten FAQ-Übersichtsseite im Paradox-Forum gehen Publisher und Entwickler im Detail auf die vorgenommenen Änderungen und Fragen bezüglich Rückerstattung, zukünftigen kostenlosen Inhalts-Updates und der Roadmap ein. Das Ziel, Cities: Skylines II zum bestmöglichen City-Builder zu machen, stehe nach wie vor, bekräftigen beide Parteien und formulieren die Hoffnung, die Community erkenne die Stellungnahme als einen ersten Schritt in die richtige Richtung an.