Geräte und Gegenstände finden: Googles neues „Find My Device“-Netzwerk ist online

Nicolas La Rocco
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Geräte und Gegenstände finden: Googles neues „Find My Device“-Netzwerk ist online
Bild: Google

Vor einem Jahr zur Entwicklerkonferenz I/O angekündigt, hat Google jetzt den Startschuss für das neue „Find My Device“-Netzwerk für das Auffinden von Geräten und Gegenständen gegeben. Mehrere Schutzmaßnahmen sollen sicherstellen, dass die Technologie nicht für das versteckte Tracking von Personen verwendet werden kann.

Zum heutigen Start kann das „Find My Device“-Netzwerk laut Google in den USA und Kanada verwendet werden. Ähnlich wie bei der Gerätesuche oder dem AirTag von Apple lassen sich über das Crowdsourcing-Netzwerk die eigenen Geräte und mit einem Tracker versehene Gegenstände aufspüren, da alle Geräte im Netzwerk zur Suche beitragen, indem die Standortdaten anderer Geräte, die ein anderes Gerät zuletzt „gesehen“ haben, anonymisiert und verschlüsselt an den Besitzer übertragen werden. Google hebt in diesem Zusammenhang die mehr als 1 Milliarde Android-Geräte hervor, die für Abdeckung auf weiten Teilen der Welt sorgen sollen.

Pixel 8 auch mit leerer Batterie finden

Speziell für das Pixel 8 und Pixel 8 Pro sei dies aufgrund „spezieller Pixel-Hardware“ auch dann noch möglich, wenn die Batterie der Smartphones eigentlich erschöpft ist. Zum neuen „Find My Device“-Netzwerk können laut Google alle Geräte beitragen, auf denen mindestens Android 9 installiert ist. Um Offline-Gegenstände wie Schlüssel oder Gepäck aufzuspüren, sollen ab Mai unter anderem von Chipolo und Pebblebee zum neuen Netzwerk kompatible Tracker angeboten werden. Von Eufy, Jio und Motorola sollen ebenfalls neue Tracker folgen.

Auch Kopfhörer von Drittanbietern sind dabei

Speziell für Kopfhörer seien von JBL, Sony und anderen Software-Updates geplant, um die Kopfhörer im Netzwerk zu finden. Auch für Googles eigene Pixel Buds Pro (Test) soll es zu einem späteren Zeitpunkt ein Update geben.

Geräte und Gegenstände lassen sich teilen

Ein neues Interface auf dem Smartphone zeigt Anwendern, wo welche Geräte und Gegenstände zuletzt im Netzwerk gesichtet wurden und zeigt eine Animation an, sobald sich der Nutzer in unmittelbarer Nähe befindet. Wie bei anderen Lösungen dieser Art lässt sich auf dem gesuchten Gerät oder Gegenstand auch ein Ton abspielen, um die Ortung akustisch zu unterstützen. Kommt es zuhause zu einem vermeintlichen Verlust, können dort die Smart-Home-Geräte von Nest bei der Suche helfen. Geräte und Gegenstände lassen sich auch mit Familienmitgliedern und Freunden teilen, damit sie in deren Find-my-Device-App auftauchen und geortet werden können.

Schutzmaßnahmen sollen Stalking verhindern

Google hat mehrere Schutzmaßnahmen implementiert, die den Missbrauch des Netzwerks unterbinden oder zumindest erschweren sollen. Dazu gehört die Warnung vor unbekannten Trackern, die auch zu iOS und umgekehrt kompatibel ist, sodass ein Bluetooth-Tracker oder Apples AirTag nicht dazu verwendet werden können soll, um Personen ohne deren Wissen zu verfolgen. Für das Netzwerk geteilte Standortdaten werden zudem grundsätzlich mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versehen, erklärt Google. Das Unternehmen selbst könne die Besitzer ebenfalls nicht identifizieren.

Ein Gerät oder Gegenstand muss zudem erst von mehreren anderen Geräten lokalisiert werden, bevor der Standort geteilt wird. Diese Aggregation soll verhindern, dass zum Beispiel beim Missbrauch durch einen Tracker der Standort einer Person lediglich über deren einzelnes Gerät preisgegeben wird. Sofern die eigene Adresse im Google-Konto hinterlegt wurde, trägt dieser Standort zudem nicht mehr zum Netzwerk bei. Google beschränkt zudem, wie oft ein Android-Gerät zur Standortbestimmung beitragen und wie häufig der Besitzer eines Trackers dessen Standort abfragen kann.

Stalking-Schutz teilweise abschaltbar

Standardmäßig ist die Find-my-Device-Funktion auf Android-Geräten in der stärker abgesicherten Variante mit Aggregation aktiviert, Anwender können diesen Sicherheitsmechanismus auf Wunsch jedoch ausschalten oder die Teilnahme am Netzwerk vollständig in den Android-Einstellungen deaktivieren.