Star Trek: Infinite: Paradox beerdigt das Star-Trek-Stellaris, Spieler sind wütend
Publisher Paradox Interactive und Entwickler Nimble Giant haben die Entwicklung des erst im Oktober erschienen Globalstrategiespiels Star Trek: Infinite eingestellt. Es wird keine weiteren Inhalte oder Patches geben. Spieler reagieren darauf mit Unverständnis, Enttäuschung und Wut, wie die Rezensionen auf Steam aufzeigen.
Ein frühes Aus für Star Trek: Infinite
Strategiespiele von Paradox genießen normalerweise den Ruf, über viele Jahre hinweg mit neuen Inhalten beehrt zu werden – sei es in Form kostenloser Updates oder zahlreicher kostenpflichtiger Erweiterungen, die bei Spielern nicht immer auf Wohlwollen stoßen. Bei Star Trek: Infinite kam es jetzt aber ganz anders: Schon ein halbes Jahr nach Release hat Paradox das mitunter als Stellaris mit Star-Trek-Skin gehandelte Echtzeit-Globalstrategiespiel zu Grabe getragen. Einen letzten Patch gab es im Dezember 2023, dann folgte langes Schweigen. Inzwischen ist klar: Weitere Updates wird es nicht geben und neue Erweiterungen schon gar nicht.
Sadly, we must inform you that Star Trek: Infinite will not receive further updates.
Together, we've explored distant worlds, faced formidable adversaries, and created a community bound by a shared love for the Star Trek universe.
We want to extend our gratitude to those who have been the backbone of this journey. To the incredible team at Nimble Giant whose dedication and creativity made Star Trek: Infinite a reality. Working alongside such a talented group has been a privilege. [...]
Thank you for being a part of this incredible voyage, live long and prosper.
Paradox / Nimble Giant
Verkündet wurde das Aus ausschließlich in Paradox' eigenem Forum, nicht aber auf Steam, wo der 4X-Titel exklusiv vertrieben wird. Ohne entsprechenden Hinweis zur Einstellung der Weiterentwicklung wird Star Trek: Infinite dort weiterhin zum Preis von rund 30 Euro verkauft; mit allen drei DLCs sind es rund 40 Euro.
Spieler sind mit dem aktuellen Zustand unzufrieden
Die Community nahm das zum Anlass, die Wertungen des Strategiespiels auf eine steile Talfahrt zu schicken. Von Beginn an hatte Star Trek: Infinite mit durchwachsenen Rezensionen zu kämpfen, binnen der letzten 30 Tage liegt der Wertungsspiegel aber nur noch bei „äußerst negativen“ 10 Prozent Zustimmung – Tendenz fallend.
Die Entrüstung fußt aber nicht nur auf der mangelhaften Kommunikation. Denn in der aktuellen Fassung sei Star Trek: Infinite schlicht und ergreifend unfertig, was beim Spielen an jeder Ecke deutlich werde, monieren Spieler im Paradox-Forum und auf Steam unisono. Ohnehin sei das Spiel angesichts des Potenzials der Marke und des Umfangs des Vorbilds Stellaris eine Enttäuschung und erwecke den Eindruck eines Lizenz-Cashgrabs mit Early-Access-Charakter, heißt es. Mitunter bezeichnen Spieler den Titel gar als kostenpflichtige und obendrein schlechte Stellaris-Mod.
Mängel sind Ursache und jetzt Ergebnis der Spielerzahlen
Häufig wird angeführt, dass Spieler Star Trek: Infinite in Erwartung der üblichen Paradox-Langlebigkeit gekauft hätten und sich jetzt im Stich gelassen fühlen. Dem Fass den Boden aus schlage aber die Tatsache, dass die gegenwärtige Version selbst mit reichlich vorhandenen Fehlern, Bugs und Balancing-Problemen den finalen Zustand des Spiels darstellen soll, so der Tenor. Dass die Spielerzahlen über die letzten Monate bereits sehr niedrig ausfielen und Star Trek: Infinite mutmaßlich finanziell kein Erfolg war, dürfte insofern Konsequenz und mit dem Ende der Entwicklung auch Ursache des unbefriedigenden Spielzustandes sein – Paradox zieht offenkundig die Reißleine.