Ryzen 7 8700F & Ryzen 5 8400F: AMDs „erschwinglichste Ryzen 8000“ ab 190 Euro im Handel

Jan-Frederik Timm
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Ryzen 7 8700F & Ryzen 5 8400F: AMDs „erschwinglichste Ryzen 8000“ ab 190 Euro im Handel
Bild: AMD

AMDs überraschend als Ryzen 7 8700F und Ryzen 5 8400F vorgestellte „APUs ohne aktive iGPU“ sind ab sofort im Handel verfügbar und das nicht nur in OEM-Systemen, sondern wie zuletzt vermutet auch als mit Endkundengarantie versehene Boxed-Version inklusive Wraith-Stealth-Kühler. AMD verspricht „die erschwinglichsten Ryzen 8000“.

Ryzen 8000G ohne iGPU (und ohne NPU)

Neben der iGPU hat AMD den F-Modellen auch die Neural Procession Unit (NPU) gestrichen, wobei das entgegen bisheriger Vermutungen wohl doch nur für den Ryzen 5 8400F gilt. Denn zumindest dem Ryzen 7 8700F attestiert AMD „Ryzen AI Ready“ zu sein, weil er eine NPU besitzt. Ryzen AI soll aber nur genutzt werden können, wenn eine separate Radeon RX 7000 zum Einsatz kommt. Möglicherweise setzt AMDs Software die Kombination aus RDNA-3-GPU und XDNA-NPU zwingend voraus um Ryzen AI als API anzubieten.

Ryzen 7 8700F doch mit NPU (und Ryzen AI)

Damit wäre der Ryzen 7 8700F konform zu Microsofts neuer AI-PC-Definition, die mit dem Copilot in Windows 11 24H2 zum führenden Marketing-Werkzeug werden dürfte und eine NPU zwingend voraussetzt. Der Ryzen 5 8400F wäre, auch wenn der Ryzen 5 8600G die Basis darstellen sollte, raus – eventuell kommen hier Dies zum Einsatz, auf denen die NPU defekt ist.

AMDs Präsentation zu Ryzen 7 8700F und Ryzen 5 8400F (Bild: AMD)

Reine Zen-4-Kern-CPUs

Technisch basieren beide CPUs auf dem Phoenix-Die, denn sie bieten acht respektive sechs Zen-4-Kerne, der kleinere Phoenix-2-Die nur zwei. Die CPU-Leistung des Ryzen 5 8400F sollte damit über der des Ryzen 5 8500G liegen, dessen höhere Taktraten auf den zwei großen Kernen das Kern-Defizit nicht wettmachen dürften.

CPU-Kerne Threads GPU Chip Takt Zen4/max. Turbo
Takt Zen 4c/Turbo
TDP Preis (UVP) Preis (Handel)
Ryzen 7 8700G 8 × Zen 4 + NPU 16 Radeon 780M
(12 CUs, 2,9 GHz)
Phoenix 4,2/5,1 GHz
65 W $ 329 ab 300 Euro
Ryzen 7 8700F 8 × Zen 4 + NPU 16 Phoenix 4,1/5,0 GHz
65 W 299 Euro ab 290 Euro
Ryzen 5 8600G 6 × Zen 4 + NPU 12 Radeon 760M
(8 CUs, 2,8 GHz)
Phoenix 4,3/5,0 GHz
65 W $ 229 ab 215 Euro
Ryzen 5 8500G 2 × Zen 4 + 4 × Zen 4c 12 Radeon 740M
(4 CUs, 2,8 GHz)
Phoenix 2 4,1/5,0 GHz
3,2/3,7 GHz
65 W $ 179 ab 174 Euro
Ryzen 5 8400F 6 × Zen 4 12 Phoenix 4,2/4,7 GHz
65 W 199 Euro ab 190 Euro
Ryzen 3 8300G 1 × Zen 4 + 3 × Zen4c 8 Radeon 740M
(4 CUs, 2,6 GHz)
Phoenix 2 4,0/4,9 GHz
3,2/3,6 GHz
65 W nur OEM

Einordnung als Ryzen 8000 fragwürdig

Dass AMD beide CPUs, wenngleich sie dieselbe Basis haben, als Ryzen 8000 verkauft, wenngleich diese Serie auf dem Desktop im Januar mit den 8000G-Modellen und damit APUs mit besonders starker iGPU begründet wurde, ist einerseits verständlich, aber auch verwirrend. Dass AMD von den „erschwinglichsten Ryzen-8000-CPUs spricht“, die Kunden Budget zur Wahl der besten dedizierten Grafikkarte lassen, spricht, macht es nicht besser.

Beide CPUs sind ab sofort bei ersten Händlern gelistet. Die Preise beginnen bei 290 Euro für den Ryzen 7 8700F und 190 Euro für den Ryzen 5 8400F – das sind jeweils 25 Euro weniger, als AMD für das jeweilige G-Modell (8700G respektive 8600G) haben will.

Effizienter als Ryzen 7000(F)

Ein Ryzen 5 7500F ohne iGPU, aber ebenfalls mit sechs Zen-4-Kernen, kostet mit aktuell knapp 170 Euro weniger als der Ryzen 5 8400F – taktet mit 3,7/5,0 GHz allerdings niedriger. Dasselbe gilt für den Ryzen 7 7700 mit acht Kernen (3,8/5,3 GHz) im Vergleich zum Ryzen 7 8700F, dort allerdings nur bei Multi-Core-Lasten.

An dieser Stelle zeigt sich potentiell ein Vorteil der 8000F-CPUs gegenüber den Ryzen-7000-CPUs: Die 8000er basieren auf APUs und bieten eine höhere Effizienz. Im Desktop ist das allerdings weniger relevant.