Breitbandausbau: Deutsche Bahn öffnet Schienen-Glasfasernetz

Andreas Frischholz
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Breitbandausbau: Deutsche Bahn öffnet Schienen-Glasfasernetz
Bild: Taylor and Kevin | CC BY 2.0

Telekommunikationsanbieter können künftig das Glasfasernetz der Deutschen Bahn nutzen, das parallel entlang der Gleise verläuft. Wie der Konzern heute mitteilt, ist es ein Glasfasernetz mit insgesamt über 18.500 Kilometer Länge, das den 4G- und 5G-Ausbau erleichtern soll.

Da die Kabel bereits verlegt sind, müssen die privaten Netzbetreiber nicht selber graben, sondern können künftig die bestehende Infrastruktur nutzen. „Damit bietet es für Gemeinden und Gewerbetreibende an allen Orten die Chance auf eine moderne Glasfaserversorgung“, so die Deutsche Bahn.

Neben dem Netz bietet die Bahn auch Funkmast-Standorte

Für den Vertrieb gründet die Bahn die DB broadband GmbH als hundertprozentige Tochterfirma. Die steht Telko-Anbietern und Mobilfunkbetreibern als Ansprechpartner zur Verfügung, erste Pilotprojekte wurden bereits im Laufe dieses Jahres umgesetzt. Wichtig ist das für die Netzbetreiber, denn die Versorgung von Schienen ist eine der 5G-Auflagen. Bis Ende 2022 müssen die Strecken mit mehr als 2.000 Fahrgästen pro Tag mit mindestens 100 Mbit/s versorgt sein.

Die Tochtergesellschaft soll außerdem noch Flächen der Bahn vermitteln, die etwa als Standorte für Funkmasten geeignet sind – das ist ebenfalls ein entscheidender Aspekt beim Mobilfunkausbau. Erst vor wenigen Wochen hat der Bitkom eine Karte veröffentlicht, die offene Ausbauprojekte verzeichnet. Eine der häufigsten Gründe für Verzögerungen: Die Netzbetreiber finden keine passenden Standorte.

Bahn-Netz deckt nur einen Teil des Schienennetzes ab

Die 18.500 Kilometer betreffen allerdings nur einen Teil des deutschen Schienennetzes mit insgesamt rund 33.000 Kilometern. Wie sich also die offenen Stellen noch ausbauen lassen, wurde seit geraumer Zeit diskutiert. Im Sommer waren noch 3,5 Milliarden Euro im Gespräch, die die Bahn für den Ausbau vom Bund fordert. In der aktuellen Mitteilung wird dieses Thema aber nicht aufgegriffen.