EPIC Center: Applied Materials investiert 4 Milliarden US-Dollar in Forschungscampus

Volker Rißka
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EPIC Center: Applied Materials investiert 4 Milliarden US-Dollar in Forschungscampus
Bild: Applied Materials

Im Herzen des Silicon Valley wird Applied Materials für 4 Milliarden US-Dollar eine Forschungseinrichtung bauen – und alle sind dabei. Denn als Ausrüster für nahezu jeden Halbleiterhersteller sind nahezu alle Firmen in der Branche auf die Gerätschaften und Errungenschaften von Applied Materials angewiesen.

Unter der Führung des Unternehmens soll „the world’s largest and most advanced facility for collaborative semiconductor process technology and manufacturing equipment research and development (R&D)“ entstehen. Das Stichwort hierbei ist das gemeinschaftliche, denn das „Equipment and Process Innovation and Commercialization (EPIC) Center“ soll Errungenschaften und neue Technologien gemeinschaftlich schneller zur Marktreife bringen.

Equipment and Process Innovation and Commercialization (EPIC) Center
Equipment and Process Innovation and Commercialization (EPIC) Center (Bild: Applied Materials)

Wie weit am Ende die Zusammenarbeit wirklich geht, ist noch nicht bekannt. Dass man in erster Linie mit Universitäten zusammenarbeiten wird, ist in den USA ein ganz normaler Vorgang. Doch ob nach den lobenden Worten von Unternehmen wie AMD, IBM, Intel, Micron, Nvidia, Samsung, TSMC und Western Digital dort viel greifbares entstehen wird, werden die nächsten zehn Jahre klären.

Förderung durch den US Chips Act

Die stolze Summe von 4 Milliarden US-Dollar wird Applied Materials aber nicht allein stemmen müssen, und auch nicht auf einmal, wenngleich sie es könnten. Das Unternehmen machte zuletzt rund 6,5 Milliarden US-Dollar Umsatz im Quartal, 4,5 Milliarden davon entfallen auf Gerätschaften zur Halbleiterproduktion. Unterm Strich bleibt ein Gewinn von knapp 2 Milliarden US-Dollar pro Quartal. Rund 34.000 Angestellte sorgen dafür.

In den Neubau wird über sieben Jahre investiert, das Projekt darf auf Förderung durch den US Chips Act nicht nur hoffen, es gilt bereits als quasi gesichert. Und so ließ sich bei der Verkündung des Vorhabens auch US-Vize-Präsidentin Kamala Harris sehen. Denn es sollen am Standort nicht nur 2.000 direkte Arbeitsplätze entstehen, sondern potenziell auch noch bis zu 11.000 in benachbarten Unternehmen – damit schmückt sich eine Regierung gern.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris bei Applied Materials
US-Vizepräsidentin Kamala Harris bei Applied Materials (Bild: Jim Wilson für The New York Times)

Zuletzt hieß es, dass es bereits mehr als 300 Interessenten auf Förderung durch den US Chips Act geben würde. Firmen müssen dabei verschiedene Auflagen erfüllen, die nicht immer ganz einfach umsetzbar sind und zum Teil noch nachverhandelt werden sollen. Wie viele Firmen am Ende wirklich Geld annehmen, ist deshalb noch unbekannt.