Infineon plant Hochleistungs-RAM

Jan-Frederik Timm
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Auch der schnellste Grafikprozessor von nVidia arbeitet immer nur so flott, wie es der Speicher zulässt. Und diese Abhängigkeit wurde in letzter Zeit immer größer. Schon seit Monaten werkelt auf den Deluxe-Versionen zwar der sündhaft teure DDR-RAM, allerdings reicht auch dessen Performance z.B. in 32Bit bei einer hohen Auflösung nicht mehr aus, um die GPU mit Daten zu versorgen.

Der Speichergigant Infineon will diesem Manko nun vorerst ein Ende bereiten und hat die Herstellung eines 300MHz DDR-RAM-Speichers angekündigt (momentan max. 250MHz). Ein Problem bei dieser Art von Hochleistungsmodulen ist, wie in der Prozessorproduktion, der hohe Ausschuss im Fertigungsprozess, durch den die Entwicklung für den Hersteller sogar zum Verlustgeschäft werden kann. Infineon scheint allerdings eine Möglichkeit gefunden zu haben, die Produktion auf ein erträgliches Level zu steigern, allerdings birgt der Speicher bei derart hohen Taktraten noch ein weiteres Problem in sich: Die Abwärme. Aus diesem Grund verzichtet Infineon auf die herkömmliche TQFP-Gehäusen (seitliche Anschlüsse) und verpasst dem Speicher ein neues BGA-Gehäuse, dessen Leiterbahnen senkrecht zwischen Chip und Platine stehen. Dies soll insbesondere die Wärmeableitung intensivieren. Desweitern laufen die Module nicht mehr mit 2,5 V, sondern "nur" noch mit 1,8 V. Der neue Speicher erreicht theoretisch bei physikalisch 300 MHz, was per DDR-Verfahren netto 600 MHz ergibt, eine Zugriffszeit von nur 3,3 ns. Allerdings hat all' das Know-How auch seinen Preis. Bei einer 64MB Grafikkarte wird der Käufer wohl anfangs alleine für den Speicher an die 300 DM über die Ladentheke reichen dürfen. Die Massenproduktion ist für das 3. Quartal 2001 geplant.