Festplatten mit mehr als 137 GByte Kapazität

Markus Hoffmann
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Maxtor hat angesichts des „137 GB-Problems“ kurzerhand die „Big Drive“-Initiative ins Leben gerufen. Bei diesem Problem handelt es sich um eine Beschränkung des ATA-Standards für IDE-Festplatten, bei der die Kapazität einer Festplatte maximal 137 GByte betragen kann.

Die Adressierung der einzelnen Sektoren ist nur mit 28bit lange Daten möglich, womit sich nur 268.435.456 Sektoren ansprechen lassen können. Bei einer Sektorgrößte von 512 Byte ergibt sich eine Beschränkung auf 137,4 GByte. Zusammen mit einigen anderen Firmen, u.a. Microsoft, VIA, Compaq und Promise, hat Maxtor nun einen Vorschlag an das ANSI-Standardisierungskomitee gereicht, wie die Grenze von 137 GByte überschritten werden kann und dann eine Adressierung von maximal 144 PetaByte (144.000.000 GByte) möglich wird. Diesen Vorschlag wird das ANSI-Komitee in den neuen ATA/ATAPI-6 Standard integrieren. Dabei werden u.a. die Adressen auf 48bit vergrößert, womit die maximale Größe einer IDE-Festplatte auf 144 PByte gesteigert wird. Des weiteren wird noch die maximale Datenmenge erhöht, die mit einem einzigen Befehl übertragen werden kann. Nach Plänen von Maxtor erhöht sich die Anzahl von Daten, die pro Befehl übertragen werden können, von 256 Sektoren auf 65.536, also von 128 KByte auf 32 MByte pro Befehl.

An der IDE-Schnittstelle selbst sind hardware-mäßig keine Änderungen vorzunehmen, doch Betriebssystem- und BIOS-Hersteller sind nun gefragt. Das System muss nun die neue Adressierung mit 44bit an Stelle von nur 28bit möglich machen und das BIOS muss eine neuartige Festplatte mit voller Größe erkennen und die 48bit Instruktionen an die HDD weiterreichen können. Erste Modelle von HDDs mit mehr als 137 GByte Kapazität sollen schon dieses Jahr zu haben sein. Man rechnet allgemein mit bis zu 160 GByte zum Ende 2001 hin.